Vorhin habe ich mal nachgeschaut, wie lange mich die Gitarre nun schon begleitet. Und ich war mal wieder sehr überrascht, mit welch kometenhafter Geschwindigkeit die Zeit dahinsaust.
Meine erste Gitarrenstunde hatte ich im Juli 2018. Bald sechs Jahre ist das her. Angefangen habe ich mit Liedbegleitung. Meine Intention war es, mit meinen Mädels zusammen einfache Songs singen und uns dabei auf der Gitarre begleiten zu können.
Monatelang war das ein ziemlich holpriges Gestolper. Und wenn ich mal ein paar Schritte vorangekommen war, konnte ich mir sicher sein, dass das nächste Plateau, auf dem ich wieder gefühlte Ewigkeiten herumeiern würde, nicht weit wäre.
Übers Aufgeben habe ich aber tatsächlich nie nachgedacht. Auch wenn meine gute alte La Mancha hin und wieder Frustrationsstaub ansetzen und sich manchmal wochenlang gedulden musste, bis ich sie wieder zur Hand nahm.
Die Anziehungskraft dieses schönen Instruments war einfach zu groß. Irgendwann spielte ich dann doch wieder.
Wann genau ich ernsthaft mit der klassischen Gitarre begonnen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. So ca. 2-3 Jahre dürfte das her sein.
Erste zaghafte Berührungspunkte mit dem Zupfen hatte ich aber bereits, als ich mir einbildete, unbedingt das wundervolle Theme von „Game of Thrones“ erlernen zu wollen, obwohl das damals definitiv ein paar Nummern zu groß für mich war. Doch dieses Stück hat mich unglaublich motiviert und mich mindestens 10km auf diesem nicht einfachen, aber lohnenswerten Weg nach vorn geschmissen. Dennoch sollte dann noch einige Zeit verstreichen, bis ich mich in der Lage fühlte, mein altersschwaches Hirn nicht nur mit Akkorden, sondern auch noch mit Noten und Griffen, die wie Akrobatikübungen anmuteten, zu traktieren.
Und keine Sekunde lang habe ich es bereut, mir mit Anfang 40 diesen langgehegten Traum zu erfüllen.
Inzwischen ist das Gitarrespielen, gleich ob klassische Gitarre oder Westerngitarre nebst Gesang, für mich nur noch Freude, Belohnung und pures Glück.
Anders als beim Schreiben gibt es hier keinen inneren Schweinehund, den ich erstmal besiegen muss, bevor ich in die Tasten bzw. Saiten haue.
Doch vielleicht kommt das noch in ein paar Jahrzehnten.
Keine Ahnung.
Was ich aber weiß – die Gitarre wird mich, ebenso wie das Schreiben, bis an mein Lebensende begleiten. Diesen beiden Lieben werde ich treu bleiben, solange mein Hirn und meine Finger mitmachen.
Dieser Tango stammt aus dem Buch „Gitarre Extraklasse“ von Tatiana Stachak.
Den abwechslungsreichen Charakter dieses feurigen kleinen Stücks mag ich sehr. Bis das Tamburo am Ende mal auch danach klang, hat es gedauert. Diese Technik war neu für mich. Da ich jedoch an Trommeln jeglicher Art einen Narren gefressen habe und ich es liebe, wie einem dieser Sound durch und durch geht und jede Zelle vibrieren lässt, bin ich dran geblieben.
(Ich spiele hier auf meiner Hanika HE Lattice und wie immer mit den Kuppen, nicht mit den Nägeln. Und es ist mir egal, wie viele Gitarristen mich dafür am liebsten nageln, äh, steinigen würden. ;))
… zitierte mein Vater kürzlich, aber nicht zum ersten Mal, John Maynard Keynes.
Und diese Tatsache, gepaart mit meinem starken Bauch(-über-Kopf-)Gefühl und der globalen Gesamtsituation, ist die beste Begründung dafür, dass ich inzwischen sehr viel mehr im Moment lebe als früher.
Wenn es nicht gerade um Umwelt- und Klimaschutz geht, interessiert mich alles, was sich auf lange Sicht auszahlt, ehrlich gesagt immer weniger. Mal ganz davon abgesehen, dass mein ureigenes Wesen noch nie ein besonders vernünftiges, aber dafür schon immer ein sehr emotionales war.
Wie schnell das, was in Stein gemeißelt schien, den Bach hinuntergehen kann, habe ich schon oft genug mitbekommen. Insbesondere dann, wenn es sich um Menschen handelt. Um ihre Gesundheit, die körperliche wie auch die mentale und um ihre hochtrabenden Versprechen und Bündnisse. Und das sage ich als jemand, dem es noch sehr viel bedeutet, jemandem sein Wort zu geben.
Allein meiner Kinder wegen richte ich den Blick überhaupt noch auf die Zukunft. Andernfalls würde ich inzwischen wohl kaum über die nächsten paar Monate hinausdenken.
Meinen letzten Beitrag vom Februar hatte ich kurz nach der Veröffentlichung wieder auf „privat“ gestellt, weil er mir im Hinblick auf meine Schreiberei zu radikal erschien.
Das Schreiben gehört mehr zu mir als mein Name an der Tür.
Ich habe tief in mich hineingespürt und dort brennt dieses Feuer noch hell und kräftig.
Der eigentlich Knackpunkt ist ein anderer.
Mir fehlt zunehmend der Zugang zu fiktiven Welten. Sowohl lesender- als auch schreibenderweise. Mein reales Leben ist bunt, turbulent und herausfordernd genug. Es bietet wenig Zeit, aber dafür viel Thrill und zum Glück auch Liebe.
Damit fallen diese beiden Genres schon mal flach, haha, bzw. reizen sie mich derzeit kaum. Dabei habe ich früher einen Thriller nach dem anderen inhaliert.
Aber aufgrund der ganzen echten Spannung – auf Mikro- wie auf Makroebene – habe ich irgendwie gerade keinen Nerv dafür, mir künstliche Dramen aus den Fingern zu saugen oder in die anderer Autoren abzutauchen. Hin und wieder mag mir das kurzfristig gelingen, aber halt „not in the long run“.
Schon lange habe ich kein Buch mehr in einem Rutsch durchgelesen, mich schon ewig nicht mehr völlig in einem verloren.
Leider?
Ich weiß es nicht. Dieser fortschreitende Prozess ist für mich nicht an ein „Verlustgefühl“ gekoppelt. Im Gegenteil: Ich fühle wesentlich mehr Fülle in meinem Leben als früher.
Vielleicht hängt es auch mit dem Alter zusammen. Je länger ich auf dieser Erde weile, desto weniger kann ich mit den gängigen Vorstellungen, Normen und Zielen anfangen. Zumal ich ohnehin von jeher eher gegen als mit dem Strom geschwommen bin. Und sobald ich merke, dass in Büchern die üblichen Klischees bedient werden, bin ich raus.
Ab und an fesselt mich ein Roman dennoch für gewisse Zeit – aufgrund des historischen oder aktuellen realen Bezugs etwa. Oder einfach wegen des höllisch guten Schreibstils wie z.B. bei „Dunkelgrün fast schwarz“ von Mareike Fallwickl.
Trotzdem ist es einfach nicht mehr das Gleiche wie früher. Und wenn ich selbst mit dem Schreiben zuverlässig und dauerhaft „mein Geld verdienen“ möchte, muss ich ständig schreiben, ohne Unterbrechungen am Ball bleiben und im Jahr mehrere Bücher raushauen. Ansonsten kann ich mir mit den paar „Notscherln“ nicht mal ein gescheites Taschengeld zusammenkratzen.
Doch Schreiben wie am Fließband killt bei mir die Kreativität. Das bin ich einfach nicht, auch wenn ich unter Druck zu Höchstform auflaufen mag. Wobei Letzteres vor allem dann funktioniert, wenn es um außerordentliche Anlässe geht, aber – ihr ahnt es schon – „not in the long run“. In the long run lege ich zuerst einen Zwischenstopp bei meinem alten Kumpel „Burn Out“ ein, bevor ich schlussendlich eh abnippele. Also, auf diesen Zwischenstopp kann ich getrost verzichten.
Im Klartext heißt das, dass gerade 250 fertige FSK-40-Seiten auf Halde liegen. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert, denn ich denke schon, dass die Geschichte gut ist. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich leider für nichts garantieren.
Was jedoch so sicher ist wie das Amen in der Kirche: Schreiben werde ich immer. Sieht man ja auch an diesem Blog. Im Gegensatz zu meinem Roman war der wirklich schon todgeweiht. Und irgendwann, wenn schon niemand mehr damit rechnet, komme ich doch wieder mit einem Beitrag um die Ecke. Hehe.
Dass das keine erfolgsversprechende Businesstaktik ist, braucht mir niemand zu erzählen. Das weiß ich schon selbst. Auch wenn ich weniger wirtschaftliches Verständnis und Handeln an den Tag lege, als man gemeinhin von einer diplomierten Kauffrau erwarten möchte – doch so viel ist zumindest noch hängengeblieben.
Aber in meinem Fall beißen sich Muse und Profitdenken wirklich dermaßen, dass es nicht nur schmerzt, sondern umbringt. Das eine das andere.
Wenn alle Stricke reißen, stelle ich mich wieder als Verkäuferin beim Bäcker rein. Die Fresserei geht immer und selbst als Studentin habe ich mit dieser Tätigkeit in einem Monat mehr Kohle verdient als mit der Schriftstellerei in einem Vierteljahr.
Auch Regale im Supermarkt einzuräumen halte ich für eine durchaus überlegenswerte Option. Hauptsache, ich kann weiterhin Gitarre spielen. Was Jobs angeht, bin ich wenig anspruchsvoll, null karriereorientiert – sogar als eine Karriere noch möglich erschien – und ziemlich anpassungsfähig.
Es wäre wohl auch ganz zweckmäßig, wenn mich mein Brotjob kognitiv und zeitlich nicht mehr so fordert wie früher. Es gab Jahre, da habe ich es gerade noch zum (Nicht)Pennen nach Hause geschafft, um dann frühmorgens wieder im Büro zu sitzen.
Und wofür?
Ich war damals voll am Arsch und meine musische, lebensspendende Quelle komplett versiegt.
Apropos Wasser: Nach einem deftigen Wasserschaden aufgrund unserer maroden Kupfer-Wasserleitungen – die waren ungefähr so alt wie ich – mussten wir in den sauren Apfel beißen und diese tickenden Zeitbomben eliminieren und in diesem Zusammenhang auch das gleichaltrige Bad erneuern. Für gut einen Monat haben wir hier nun eine Dauerbaustelle, keine Dusche und keine Badewanne.
Einige Tage lang hatten wir auch kein warmes Wasser im Haus und da hab ich es wie bei Oma gemacht und für die Körperwäsche Wasser gekocht und in die Spülwanne gegeben. (Okay, Oma war nicht der Luxus eines Wasserkochers vergönnt.) Irgendwann war das jedenfalls auch normal. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit wurde dem Menschen dereinst also durchaus in die Wiege gelegt.
Und dieses Wissen verleiht mir Kraft und Zuversicht.
Solange es mir körperlich und mental gut geht, vermag ich auch mit unerwarteten und schwierigen Situationen umzugehen und zuzupacken, wenn es nötig ist.
Bin ich hingegen komplett schlaflos und ein nervliches Wrack, weht mich schon der kleinste Pups um.
Ergo sorge ich dafür, dass es mir gut geht.
Warum habe ich ausgerechnet einen Husky?
Weil er uns gut tut und weil mir die täglichen 10km-plus-Märsche gut tun. Tatsächlich laufen wir in der Woche im Schnitt um die 100km. Das erdet mich und hilft mir beim Schlafen. Dies wiederum macht mich wesentlich erträglicher – auch für mein Umfeld.
Warum spiele ich so viel Gitarre?
Weil sie mir so, so, so gut tut!
Warum mache ich YouTube-Videos?
Weil es mir Freude bereitet und diese Freude mir natürlich gut tut.
Meinem Eiliensche übrigens auch. Wohldosiert. Und das ist okay. Ich dränge mein Kind zu nix.
Dies ist der Argentinische Tanz von Tatiana Stachak, den wir bereits vor Längerem angekündigt hatten:
Als ich mir vor einigen Monaten am rechten Mittelfinger einen Kapselriss nebst Knochenfraktur zugezogen habe, war mein erster Gedanke: „Oh nein – jetzt kann ich wochenlang nicht mehr Gitarre spielen. Bitte, bitte, bitte – das darf nicht sein!“
Für mich ist da echt eine Welt eingestürzt. Die Schmerzen waren erträglich. Die übrigen Einschränkungen auch. Nicht aber der Verzicht auf dieses geliebte Instrument, das mich mit so ungemein viel Glück erfüllt und mir so viel Halt gibt.
Das klingt ultrakitschig, ist aber die Wahrheit.
Mit meinem Eiliensche habe ich mich heute über Passionen unterhalten. Wenn man ehrlich ist und sein Bauchgefühl sprechen lässt, gibt es bei echten Leidenschaften immer eine Rangliste. Oft eine insgeheime, die man nach außen hin gerne verleugnet. Denn nicht selten entbehrt sie Sinn und Verstand.
„Bei dir steht ganz klar die Gitarre an erster Stelle, Mama“, konstatierte meine Erstgeborene knallhart. „Das Schreiben kommt erst danach.“
Und sie hat (leider) recht. Zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
Dabei schreibe ich um so vieles besser als ich Gitarre spiele. Kein Wunder. Das Schreiben begleitet mich ja schon mein Leben lang. Ebenso wie der Traum von der Schriftstellerei als Brotjob.
Ein utopischer Traum. Doch nach der Veröffentlichung meines Debüts schien er plötzlich zum Greifen nah.
Auch wenn ich davon nicht reich werde: Mit dem Schreiben kann ich tatsächlich Geld verdienen. Mit der Gitarre nicht. Niemals.
Trotzdem greife ich, sobald ich ein wenig Zeit habe, aktuell oft eher zur Gitarre als zum virtuellen Stift.
Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. Manche kann ich rational fassen, andere nicht. Und nicht nur die Gitarre per se, sondern auch das Leben selbst ist „schuld“ daran, dass mein Herzblut vermehrt in dieses Instrument fließt. Denn die Gitarre ist eine sehr potente und sofort wirksame Seelenmedizin.
Aber Herzblut ist auch die einzige Tinte für meine Geschichten. Ohne Herzblut keine Geschichte.
Nun sollen aber all die Erfahrungen, die ich im echten Leben sammele und auch das, was ich gerade über mich lerne – und das ist nicht wenig – meinem Roman nicht zum Schaden gereichen. Im Gegenteil: Schlussendlich profitiert die Geschichte davon. Dessen bin ich mir gewiss.
Und voran geht es ja. Wenn momentan auch wieder nur im Schneckentempo.
Ursprünglich hatte ich mir selbst als Deadline für die Fertigstellung Mai 2023 gesetzt. Aber mir dünkt, dieses Ziel ist doch zu sportlich gesetzt.
Die Wartezeit wollte ich nicht nur mit ein paar Textschnipseln, sondern auch mit einer kleinen Online-Lesung hie und da verkürzen.
Und ich hatte mir ausgemalt, dass solche Mini-Lesungen vielleicht auch auf YouTube in Kombination mit Gitarrenclips und Huskyvideos ganz gut kämen.
Die Federfarbenfee steht schließlich schon von jeher für eine bunte Mischung, doch YouTube hat offensichtlich für wild durcheinander gewürfelte Inhalte wenig übrig.
Gehört habe ich schon häufiger davon, dass der ominöse Algorithmus eher Kanäle mit spezifischen Inhalten bevorzugt.
Gut, bei YouTube-Stars drückt er beide Augen zu bzw. öffnet er die der Zuschauer für die großen Kanäle extrabreit – Stichwort „Sichtbarkeit“.
Das YouTube-Fass aufgemacht habe ich ja überhaupt erst für mein Eiliensche. Und ja, sie ist nach wie vor daran interessiert, dort Gitarrenaufnahmen einzustellen. Aber inzwischen hat sie eine Ahnung davon, wie viel Arbeit das bedeutet und sagen wir mal so: Bei ihr steht die Gitarre nicht konstant auf Platz 1 der Passionsliste. Und ich dränge sie auch nicht. Das Ganze ist ja in erster Linie ein Spaßprojekt.
Dennoch ist es frustrierend, wenn sich YouTube in Sachen Sichtbarkeit mal sehr großzügig und dann wieder total knausrig zeigt. Aber um Willkür handelt es sich hierbei nur auf den ersten Blick. Tatsächlich leuchtet es ein, dass es zwar eine Schnittmenge zwischen Huskyliebhabern, Bookies und Gitarrenfreunden gibt, aber man muss auch verstehen, dass nicht jeder, der ein Video mit Hund und Kind herzig fand, gleichzeitig auch total auf meine Gitarrendarbietungen oder meinen Buchtrailer abfährt.
Für Autoren ist YouTube ohnehin ein steiniges Pflaster. Das sehe ich auch an den Kanälen anderer Schreiberlinge und sogar an den Buchteasern renommierter Verlage. Buchvorstellungen, noch dazu in deutscher Sprache, erreichen hier nur ein Nischenpublikum. Es sei denn, man heißt Sebastian Fitzek. Zum Beispiel.
Also habe ich mich aller Laienhaftigkeit zum Trotz dazu entschieden, mich youtubetechnisch, abgesehen von dem ein oder anderen Short, fürs Erste auf die Gitarre zu fokussieren. Das kommt dann auch dem Eiliensche zugute, sobald sie bereit ist, wieder Energie in eine Aufnahme zu investieren.
Einstweilen tobt sich Mama ordentlich aus. Zuletzt mit „Boat on the River“, einem Styx-Cover.
Bisher habe ich mich zu diesem Lied mit der Westerngitarre begleitet. Aber ich finde, auch meine Hanika Grand Konzert macht sich sehr gut als instrumentale Begleiterin und harmoniert wunderbar mit Stück und Stimme.
Es gibt eine Geschichte zu der Gitarre auf dem Titelfoto. Es ist eine Geschichte von der Liebe auf den zweiten Blick, die sich erst gänzlich offenbarte, als so einige Querelen und Stolpersteinen gemeistert waren.
Insofern harmoniert diese Story gar wundervoll mit der Geschichte von meinem abgeknacksten Mittelfinger, die sich zeitgleich ereignete.
Vielleicht erzähle ich diese Geschichten irgendwann. Aber nicht heute.
Heute zählt, dass ich wieder spielen kann und dass diese wundervolle Hanika Grand Konzert (- ja, sie schreibt sich wirklich so -) nun zu mir gehört.
„Halleluhja“ war einer der ersten Songs, zu denen ich mich selbst mit der Gitarre begleitet habe.
Irgendwo existiert noch eine Aufnahme meiner frühesten Gehversuchen hierzu. Aber diese scheint verschollen. Ich glaube, ich hatte sie damals nur in einer Instastory eingestellt.
Das Gitarrespielen gibt mir unendlich viel. Es tut mir einfach immer gut und erfüllt mich unmittelbar mit Glück und auf eine sinnliche Art und Weise mit Sinn. Tja, „Sinn und Sinnlichkeit“. Nicht erst seit Jane Austen, wissen wir, dass beides zusammengehört.
Womit wir wieder bei der Schriftstellerei wären.
Für mich persönlich gehören auch das Schreiben und die Musik zusammen.
Zum Gitarrespielen muss ich mich allerdings nie aufraffen. Im Gegenteil: Ich kann es jedes Mal kaum erwarten, die Gitarre wieder in der Hand zu halten und mit ihr gemeinsam in die Welt der Klänge abzutauchen.
Zur Zeit schlafe ich wieder lausig bis gar nicht. Daher hoffe ich, dass der fertige Text hier nicht nur eine Zusammenstellung der abstrusesten Orthografiefehler ever wird. Aber wenn, dann ist auch das in sich stimmig. Denn schließlich bin ich die personifizierte Imperfektion und ich stehe dazu.
Das trifft auch auf mein Gitarrenspiel und meinen Gesang zu. Ich hau die Sachen raus, wenn mir danach ist, und nicht, wenn ich sie perfekt beherrsche – siehe oben.
Außerdem bin ich maximal durchschnittlich talentiert und habe zu spät angefangen, als dass da wirklich noch was draus werden könnte. Wovon ich sowieso höchstens albträume, weil ich es hasse, irgendwo öffentlich aufzutreten. Außer im Netz natürlich. Vom stillen Kämmerchen aus. Haha.
Mag sein, dass ich mit meinen dilettantischen Darbietungen in der Welt der echten, perfekten und virtuosen Musiker nichts verloren habe. Vielleicht sollte ich bei den ersten Takten meiner Aufnahmen eine Triggerwarnung einblenden: „Achtung, Achtung – könnte verstörend auf empfindsame Musikerseelen wirken!“
Aber jeder wird in der Lage sein, rechtzeitig den Mute-Knopf zu aktivieren oder weiter zu hüpfen. Niemand MUSS sich anhören, wie ich musiziere.
Mir gibt es aber etwas, mich auch auf diese Weise ausdrücken und dem ein oder anderen damit eine Freude machen zu dürfen.
Wie sagte Reinhard Mey auf seinem Konzert, dem das Eiliensche und ich vorgestern in München beiwohnen durften, so schön: „Musik war immer meine Rettung. Gerade in schweren Zeiten.“
Ja, das empfinde ich auch so. Und ich hoffe, es ist nicht allzu anmaßend, diese Empfindungen zu teilen. Musikalischer Laie hin oder her.
Womit wir wieder bei der personifizierten Imperfektion wären.
Wenn ich vor einer potentiellen Aufnahme übte, bis jedes i-Tüpfelchen bzw. jede Punktion absolut sitzt, würde ich nie etwas aufnehmen. Denn irgendwie und irgendwo und irgendwann verspiele ich mich immer. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Bei meiner Erstgeborenen sieht das allerdings etwas anders aus. Ihre Fingerchen arbeiten genauso flott wie ihre noch lange nicht ergrauten Zellen. Sie ist jung, sie ist begabt, und sie tritt gerne auf. Und sie hat voll Bock auf YouTube.
Eigentlich hatten wir vor, den Tango, welchen das Eiliensche in dem kleinen Shortvideo vor Kurzem angespielt hat, als erstes Video einzustellen.
Da es aber geplant war/ist, dieses Stück in einem akustisch professionelleren Umfeld aufzunehmen und sich das Ganze noch ein wenig zieht, wollte ich beim Eiliensche den Druck rausnehmen, indem wir vorab doch schon mal zu Hause ein Stück auf „Band bannen“, das sie nahezu täglich spielt und bei dem sie entsprechend routiniert ist.
Deshalb ist es nun „Am Bach“ (ebenfalls vom Tatiana Stachak) geworden.
Da sie das Stück daheim schon seit Langem auswendig und auch in verschiedenen rhythmischen Variationen übt, hat sich über die Zeit eine rhythmische Abwandlung an den Phrasenenden eingeschlichen, die so nicht in den Noten steht und die irgendwann weder das Eiliensche noch ich mehr bewusst wahrgenommen haben. Sie fand die Verlangsamung an den Phrasenenden schön und hat sie so oft gespielt, bis sich das verfestigt hat.
Wir haben das Stück spontan aufgenommen und daher versäumt, es vor der Aufnahme mit S. durchzusprechen. Er konnte uns daher erst im Nachhinein auf diesen Rhythmusfehler hinweisen.
Dass das Eiliensche und ich das Video trotzdem drinlassen, hat aber nichts mit Respektlosigkeit der Komponistin ggü. zu tun.
Wir mögen das Filmchen halt sehr, denn es ist mit viel Herzblut entstanden.
Wenn ich sie hätte, könnte ich jetzt lange und breit ausholen, um zu erklären, warum sie mir wie Feinsand unaufhaltsam durch die Finger rinnt …
Die Rede ist von der lieben Zeit natürlich …
Vielleicht muss ich mir sie aber auch nur besser einteilen, wie der Volksmund nüchtern zu sagen pflegt und damit meiner Melodramatik oben direkt den Wind aus den Segeln nimmt.
Nein, es ist nichts Schlimmes passiert. Und darüber, dass mein Leben so prall gefüllt ist, möchte ich mich auch nicht beklagen.
Wenngleich anhand des Videos weiter unten leicht der Eindruck entstehen könnte, ich sei den ganzen Tag nur mit Spazier- bzw. Müßiggang, Kaffeekochen und Musizieren beschäftigt.
Tatsächlich zelebriere ich diese Momente und genieße sie sehr. Sie halten mich im Jetzt und vergegenwärtigen mir, wie kostbar jeder Augenblick und jeder Atemzug – gerade in seiner Vergänglichkeit – ist, und wie dankbar ich dafür sein kann,
dass ich laufen,
sehen,
hören,
fühlen und
nun auch wieder riechen und schmecken kann.
Zwischenzeitlich hat mich Corona doch noch gekriegt und in diesem zweiten Anlauf richtig niedergebügelt. Vor allem hat dieses scheiß Covid für Wochen meinen Geruchssinn gekillt. Und zwar komplett. Nicht einmal die beißendsten unter allen ätherischen Öle konnten zu mir durchdringen.
Von Nelken ganz zu schweigen.
Warum diese für mich von besonderer Bedeutung sind und Anosmie mich gar so verstört, könnte ihr bei Interesse hier nachlesen:
Aufgrund dieser persönlichen Schwachstelle hatte ich große Angst, dass der Geruchssinn diesmal für immer wegbleiben könnte. Daher habe ich relativ zeitnah mit Riechtraining angefangen, sprich, mir verschiedene Aromaöle (u.a. Eukalyptus und Limette) besorgt und jeden Tag mehrmals daran geschnuppert. Lange hat sich das sehr frustrierend gestaltet, da ich absolut nada wahrgenommen habe.
Ich kann auch heute noch nicht sagen, ob dieses Riechtraining etwas gebracht bzw. die Riechzellen zur Regeneration und eifrigen Fortpflanzung angeregt hat.
Das erste Aroma, das mich irgendwann anwehte, war Kaffee. Und dabei sind mir direkt die Freudentränen in die Augen gestiegen. Daher ist der Wohlfühlindex beim Kaffeeaufbrühen (siehe Video) seit Corona nochmal exorbitant angestiegen.
Sogar ein Hundepups vermag mich jetzt in schiere Verzückung zu versetzen.
Yeah, ich kann das riechen!
Leider zwar noch nicht alles, aber es wird von Tag zu Tag und von Woche zu Woche wieder mehr.
In der Anfangszeit, als mein Geruchssinn gerade wackelig wieder von den Toten auferstanden ist, hatte ich über mehrere Tage hinweg einen seltsamen Fakegeruch in der Nase. Allerortens roch es plötzlich penetrant süßlich-modrig. Nach Verwesung. Aber auch das hat sich inzwischen gegeben.
Wusstet ihr, dass der Geruchssinn der erste Sinn ist, der sich verabschiedet, wenn wir aus dem Leben schwinden und der Gehörsinn der letzte? Der Tastsinn hält sich auch lange wacker.
Daher spüren es Sterbende wohl durchaus noch, wenn sie berührt werden. Selbst dann, wenn sie schon lange nicht mehr bei Bewusstsein sind. Meiner Schwiegermutter habe ich kurz vor ihrem Tod noch sacht über den pergamentartigen Handrücken gestreichelt und es tröstet mich, dass sie das wahrscheinlich gefühlt hat.
Vor einigen Tagen habe ich mir die Leseprobe zu „So sterben wir“ von Roland Schulz heruntergeladen. Das Buch scheint sehr gut zu sein. Zwar sachlich, aber zugleich beruhigend. Irgendwie. Nichtsdestotrotz ist mir das momentan zu viel.
Und wirklich vorbereiten kann man sich auf den Tod eh nicht.
Makaber, aber passend in diesem Zusammenhang ist mein Romanschnipsel, den ich heute im Rahmen von #einsatzziehtaus auf Instagram eingestellt habe:
Keine Sorge: FSK 40 selbst ist noch nicht am Abnippeln. Doch ich muss zugeben, dass sich mein aktuelles Buchprojekt phasenweise immer wieder im Wachkoma befindet, während das Familienleben drumherum tobt.
Nun hat aber die Schule angefangen und zumindest das ein oder ander Schreibstündchen ist jetzt wieder drin.
Als positiven Abschluss zu diesem trotz seines Titels eher morbid angehauchten Blogeintrags möchte ich euch o.g. Video präsentieren.
Die Hintergrundmusik ist selbstgemacht: Mein Eiliensche spielt auf der Gitarre.
„Auf der Wiese“ ist hier die perfekte Wahl, würde ich meinen.
Und zum Ende hin wird es feurig mit dem Beginn vom „Argentinischen Tanz“. Das komplette Stück hat der ein oder andere von euch bereits in dem Video von dem wundervollen Konzert gesehen, bei dem das Eiliensche kurz vor den Sommerferien einen spontanen Auftritt hatte.
Beide Stücke stammen von Tatiana Stachak und aus ihrem Buch „Gitarre Erster Klasse“.
Bisher hatte ich die YouTube-Videos, die ich hier auf dem Blog eingebunden habe, ungelistet veröffentlicht. Sprich, sie waren ausschließlich über meine Webseite via Link erreichbar und daher auf YouTube selbst nicht aufzufinden. Das habe ich mit voller Absicht so gehandhabt, da ich nicht noch ein weiteres neues Fass aufmachen wollte.
Doch nun wünscht sich das Eiliensche, dass sie und ich zusammen einen „echten“ YouTube-Kanal aufbauen, den wir vor allem mit Gitarrenmusik – mit und ohne Gesang – befüllen werden. Bis das erste „richtige“ Video online geht, wird es allerdings noch ein wenig dauern. Erstmal müssen wir fleißig üben. : )
Das Schreiben und das Musizieren sind für mich Manifestationen ein und derselben unsichtbaren, schöpferischen Quelle.
Zwei Kinder einer Mutter, um es mal pathetisch auszudrücken.
Und wenn sich diese beiden Musengeschwister zusammenraufen, statt ihre Energie darauf zu verschwenden, einander anzukeifen und sich gegenseitig die Aufmerksamkeit zu stehlen, können sie sich auf wundersame Weise unterstützen und fördern.
So haben sich einige jener Buchszenen, die es laut Aussage meiner Leserschaft ohne Umwege direkt unter die Haut schafften, in meinem Geist ausgeformt, während mein Herz gerade von Musik erfüllt war. Etwa, als ich im Keller vor mich hintanzte … : )
Daher wird es auch kaum jemanden Wunder nehmen, dass ich davon träume, eine Tages auch eigene Songs zu schreiben und damit zwei große Lieben miteinander zu vereinen.
Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. Während ich unermüdlich meine beiden Gitarren bearbeite und zunehmend mehr Mut und Gespür dafür entwickele, wie ich bereits existente Stücke meinem Spiel und meiner Tonlage anpassen kann, taste ich mich auch langsam an die Musiktheorie heran. Für mich ad dato ein Buch mit sieben Siegeln. Doch spätestens jetzt bin ich mehr als froh darüber, den Schritt vom Spielen nach Akkorden und Tabulatur zum Spielen nach Noten gewagt zu haben.
Obendrein sind Noten viel ästhetischer und damit der Schönheit dieses Instruments und seines Klangs würdiger. Ich weiß, das klingt nicht vernünftig. Aber in musischen Angelegenheiten spielt die Ratio bei mir nie die erste Geige. ; )
Dass ich nicht nur auf der Konzertgitarre, sondern auch auf der Westerngitarre und bei der Liedbegeleitung Fortschritte mache und peu à peu freier werde, stelle ich gerade anhand von Stücken fest, die ich schon geraume Zeit übe.
„Streets of London“ war für mich lange schon allein der recht komplexen Begleitung wegen eine ziemliche Herausforderung. Doch ich mag das Stück sehr, ebenso wie das Folkpicking. Daher habe ich das Lied nie aufgegeben. Obwohl ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen konnte, wie ich die Begleitung flüssig spielen und dazu auch noch überzeugend singen sollte. Zumal das Stück mit dem Kapodaster im zweiten Bund sogar für mich viel zu tief war.
Nach einigem Herumprobieren habe ich aber herausgefunden, dass ich den Song mit dem Kapo im fünften Bund wirklich bequem singen kann und die Begleitung auch mit dieser Abwandlung sehr gut funktioniert und sich stimmig anhört. Tja, in Babyschritten wackele ich vorwärts.
Auf Instagram wird das Video nach exakt einer Minute eiskalt gekappt. Hier ist nun auch der Refrain komplett mit drauf. Das Interludium habe ich vorgezogen. Es würde normalerweise erst nach dem Refrain folgen, aber ich war so … frei. : )
Auch mein Text zum Thema „Seelenklänge“ (- ebenfalls im Rahmen einer Aktion auf Instagram entstanden -) ist an dieser Stelle gut aufgehoben, schätze ich:
Musik hören,
Musik machen,
mit Körper und Herz spüren, wie sie durch mich hindurch fließt und mich im tiefsten Inneren erreicht,
mich von den schönen Klängen tragen lassen,
mich in ihnen auflösen,
singen und tanzen,
die Vibration der Gitarre auf meinem Schoss und an meiner Brust fühlen,
die Saiten,
den Genuss,
wenn ich ihnen schöne Töne entlocken kann …
All das ist
Medizin,
Therapie,
Trost,
Geborgenheit,
Vertrauen,
Halt,
Abtauchen,
Fallen- und Loslassen,
Inspiration,
Intimität,
Sinnlichkeit,
echtes Glück,
Liebe,
Suche und Sucht,
Ausdruck meiner Persönlichkeit und auch eine der schönsten Formen der
Kommunikation.
Ich lasse mich von Musik berühren und
will auch selbst mit Musik berühren.
Ich liebe es, wenn Musik Geschichten erzählt.
Und wenn sie gepaart ist mit Gesang, hallen oft nicht nur die Klänge, sondern auch die Texte für immer in mir nach.
Musik hat mich stets begleitet – durch sämtliche Höhen und Tiefen meines Lebens.
Viele prägende Erlebnisse und Menschen sind untrennbar mit bestimmten Musikstücken verwoben.
Ihr seht: Musik bedeutet mir unglaublich viel. Gerade in diesen Zeiten ist sie eine enorme Stütze für mich. Und ich denke, für viele andere auch.
Zugegeben – ich selbst bin nicht gerade Weihnachtens größter Fan.
„Christi Geburt“ zu feiern erscheint mir – als Agnostikerin mit Hang zum Atheismus – inzwischen als reichlich heuchlerisch. Ich hadere nicht erst seit gestern massiv mit der Kirche und ihren „Machenschaften“.
Und einmal im Jahr das „Fest der Liebe“ zu zelebrieren, halte ich für ebenso hirnrissig wie die Existenz des Valentinstags. Beides ist vor allem eines: Eine exorbitante Konsumschlacht.
Glücklicherweise haben wir die Schenkerei unter uns Erwachsenen schon seit Ewigkeiten abgeschafft.
Betrachtet man die Adventszeit und Heiligabend allerdings durch Kinderaugen und blendet sämtliches Drumherum aus, vermag man den Zauber der Weihnacht kurzzeitig doch wieder zum Leben zu erwecken und sich der schönen Illusion hinzugeben.
Echt ist auf jeden Fall die Freude der Kinder.
Echt ist der warme Kerzenschein.
Echt ist der Duft von Zündhölzern, Lebkuchen, Plätzchen und Tannenzweigen.
Und echt ist die Musik …
Wenngleich ich auch den meisten Weihnachtsliedern nicht mehr viel abgewinnen kann. Vom Inhalt einmal abgesehen, hat man die meisten gängigen Stücke binnen 45 Lebensjahre einfach schon zu oft gehört.
„Was soll das bedeuten?“ bildet eine angenehme Ausnahme hiervon. Zumindest meinem persönlichen Empfinden nach.
Meine Erstgeborene ist letzte Woche neun geworden. Vor gut einem Jahr hat sie ebenfalls mit dem Gitarrespielen begonnen.
Ich hatte ihr bereits vor längerer Zeit versprochen, dass wir bei Gelegenheit zusammen etwas aufnehmen. É voilà!
Ist schon interessant, wie sehr Kinder von solch einem Ziel beflügelt werden und plötzlich das Üben anfangen. Ich hoffe, die Motivation bleibt bestehen.
Ja, Gitarre spiele ich auch noch. Und es gibt mir unendlich viel. Die Gitarre und alles, was ich mit ihr verknüpfe, vermag mich tief zu berühren und meine Seele zum Schwingen und Klingen zu bringen.
Sie lässt mich – ähnlich wie der Hund – das Hier und Jetzt sehr intensiv und sinnlich erleben und ermöglicht es mir, mich ganz dem Moment hinzugeben. Zumindest dann, wenn ich in meinem Kämmerlein vor mich hinklampfe und meine Aufmerksamkeit sich ausschließlich auf mich und das Instrument richtet.
Allerdings regt mich das Gitarrenspiel auch zum Träumen an. So ich mich denn nicht gerade mit schweren Griffen wie etwa all den Barrés in „Windy and Warm“ – ein wundervolles Stück, das ich gerade übe – abmühe, zapft das Spielen und Singen mein Unterbewusstsein und meine kreativen Quellen an und bringt sie zum Sprudeln und Fließen. Insofern ist die Gitarre die perfekte Ergänzung zum Schreiben.
Anders als beim Schreiben stehe ich bei der Gitarre auch nach 3 Jahren noch am Anfang. Es wird lange dauern, bis ich hier das „Handwerk“ soweit beherrsche, dass sich die Kunst entfalten kann. Wenn überhaupt …
Ist es so, wie es scheint – oder doch ganz anders?
Und falls der Schein nicht trügen sollte, so hieße das nicht zwingend, dass er jedem Leser dasselbe erzählte. ; )
Gestern habe ich mehr recherchiert als geschrieben und mich zunächst sehr darüber geärgert, dass ich mich in Fachliteratur verbissen habe statt die rare, kostbare Schreibzeit auch wirklich ausschließlich fürs Schreiben zu nutzen.
Recherche betreibe ich normalerweise eher Abends, vorm Zubettgehen.
Aber so sehr mein Roman auch mit den Grenzen zwischen Wahn und Realität und mit verschiedenen subjektiven Wahrheiten spielt: Er soll auf einem starken, glaubwürdigen Fundament aufbauen.
Und bei der Szene gestern wäre ich ohne zusätzliche Recherche nicht weitergekommen.
Als ich heute morgen aufwachte, quoll mein Hirn über vor Ideen. Mein Kopfkino zeigte gleich mehrere Filme parallel und ich wusste gar nicht, in welchen Saal ich zuerst hüpfen sollte.
Offensichtlich hat mein Unterbewusstsein über Nacht das Futter von gestern sehr effektiv verwertet und Puzzlestückchen, die mein Verstand als unvereinbar erachtet hatte, mühelos zusammengesetzt.
Dass ich diese Nacht auch wirklich mal geschlafen habe, war natürlich auch sehr hilfreich.
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