
Keine Sorge: Die Pflanzen ziehen um, bevor unser sehnsüchtig erwarteter Familienzuwachs einzieht. Kommendes Wochenende ist es soweit und die Vorfreude ist riesig. Das Hundebett hier wurde von uns ausgiebig probegelegen und -gesessen und als äußert kuschelig und bequem befunden.
Dass ich im Wenigschlafen trainiert und zerrissene Nächte gewohnt bin, wird sich in der nächsten Zeit wahrscheinlich als recht hilfreich erweisen.
Wobei ich in den vergangenen Wochen schlaftechnisch neben den üblichen Komplettabstürzen auch einige Highlights zu verzeichnen hatte.
Zudem bin ich nicht mehr so häufig grundlos schlaflos. Es ist eher wieder so wie damals, bevor Insomnia chronisch wurde: Ich hab immer schon sensibel nicht nur auf negativen Stress, sondern auch auf positiven Input reagiert. Gerade inspirierende und berührende Erlebnisse habe ich, seit ich denken kann, mit vorübergehender Schlaflosigkeit bezahlt.
Will ich deshalb auf diese bereichernden Erfahrungen verzichten? Nein, ich beiße lieber früher ins Gras, als ein Dasein in monotoner Abgestumpftheit zu fristen und auf diese Weise vielleicht 100 zu werden.
Jedenfalls empfinde ich es als sehr beruhigend, wenn ich zuordnen kann, woran es liegt. Es lässt mich nicht so hilf- und machtlos fühlen. Wie oft habe ich mir in den letzten Jahren gedacht:
„Ich war doch so brav und hab mich an alle (Schlaf-)Regeln eingehalten. Warum hab ich trotzdem nicht geschlafen?“
Keine aufwühlenden Tätigkeiten und Gespräche abends, feste Zubettgeh- und Aufstehzeiten und -rituale, kein PC und kein Handy ab einer gewissen Uhrzeit, Entspannungsübungen …pipapo … Das alles hat mir eher Druck gemacht als dass es hilfreich war.
Aktuell bin ich mit den Mädels wieder viel im Wasser. Das bringt tatsächlich etwas. Ebenso wie ausgedehnte Spaziergänge.
Gitarrespielen beruhigt mich auch. Zumindest dann, wenn ich mir nicht gerade ein bestimmtes Ziel setze, das ich dann verfehle. Siehe unten.
Und ich lerne zu akzeptieren, dass Insomnia einfach ein Handicap ist, mit dem ich leben muss. Inzwischen habe ich zumindest wieder die Gewissheit, dass auf ein paar durchgemachte Nächte auch bessere folgen. Vergleichen darf ich mich diesbezüglich ohnehin nicht. Für andere wären 5h Schlaf mit halbstündlichem Aufwachen eine Katastrophe. Für mich ist das super. Sofern ich wieder einschlafe.
Das Gewitter letzte Nacht hat mich übrigens sehr rasch ins Reich der Träume geschickt. Ich liebe Gewitter! Das dunkle Grollen, die zuckenden Blitze, der Regen, der vom Wind gegen die Fenster gepeitscht wird.
Mich lässt das sehr geborgen und sicher fühlen. Warum, das kann ich nicht so genau sagen. Vielleicht ist es die eigene Unbedeutendheit in Anbetracht dieser rohen, unverfälschten Naturgewalten und ein Zugehörigkeitsgefühl, das ich bei Menschen selten verspüre, aber hier durchaus.
Doch ich will das nicht zu sehr romantisieren. Vom Blitz getroffen zu werden, fände ich wohl auch nicht so toll. Wobei mir in dem Moment wahrscheinlich eh keine Zeit mehr bliebe, meine Empfindungen zu analysieren.
Derzeit träume ich auch sehr intensiv. Selbst dann, wenn ich nur mal 30 Minuten penne.
So habe ich vorletzte Nacht von einem wunderschönen Falken geträumt, der über mir majestätisch seine Kreise zog. Ich war so in andächtiger Bewunderung ob seiner prächtigen Schwingen und deren Zeichnung versunken, dass ich nicht checkte, dass ich seine Beute war. Erst als er sich im Sturzflug und auf direktem Weg zu mir befand.
Ich weiß noch, dass ich regelrecht schockiert über seine wahren Größe war. Tja, Träume scheren sich nicht um reale Gesetzmäßigkeiten. Im Vergleich zu ihm war ich so klein wie eine Maus. Aber keine kleine Feld-, sondern schon eine stattliche Wühlmaus. Vielleicht habe ich es deshalb auch geschafft, ihm den Schnabel zuzuhalten, bevor er mich packen konnte. In dem Moment bin ich aufgewacht. Aber es war ein schöner, kein Alb-Traum. Hat mir gefallen.
Was die Zuckersucht angeht, mache ich auch nach wie vor zwei Schritte vor und einen zurück, aber unterm Strich geht es voran.
Ich merke zunehmend, wie übel mir der Zucker zusetzt und wie gut es mir sowohl körperlich als auch seelisch geht, wenn ich so wenig wie möglich von dem weißen Gift konsumiere.
Und für den süßen Zahn gibt unzählige Alternativen. Ich bin diesbezüglich wild am Experimentieren.

Diese Kuchenbowl mag vielleicht neumodischer Kram sein, aber nichtsdestotrotz ist sie sehr lecker und auch gesund: Die Kombi aus Mandelmehl, Orange und dunkler Schokolade ist köstlich. Wer Softcakes mag, kommt damit total auf seine Kosten. Ich versuche, hier mal das Instagramprofil zu verlinken, auf dem ihr das Rezept findet:
https://www.instagram.com/p/CNadkljF3H6/?utm_medium=copy_link
Oft wandele ich auch althergebrachte Rezepte einfach entsprechend ab. Gestern etwa habe ich Erdbeerenakkordpflücken praktiziert und in 45 Minuten 5,5kg zusammengebracht. Und die wollen verputzt und verarbeitet werden.
Zwar verspeisen wir die meisten der Beeren pur, aber spätstens nach ein paar Pfund : D verlangt der Gaumen doch nach Abwechslung.
Daher habe ich folgenden Erdbbeerkuchen gebacken und das Weizenmehl wie immer durch Dinkelmehl und sämtlichen Zucker im Rezept durch Stevia-Erythrit ersetzt. Das funktioniert sehr gut, wenn im Rezept selbst schon wenig Zucker enthalten ist. Größere Mengen Zucker lassen sich auf diese Weise nicht ganz so gut austauschen. Aber hier hat es wunderbar geklappt.

Natürlich ist das Puddingpulver quasi Stärke pur. Insofern ist der Kuchen nicht komplett zuckerfrei. Aber meinen Ansprüchen genügt er.
Leicht und bekömmlich ist er obendrein.
Hier findet ihr das Originalrezept:
https://www.einfachbacken.de/rezepte/erdbeerkuchen-mit-vanillecreme-und-biskuitboden
Dazu, wie ich der Zuckersucht und dem emotionalem Essen auch auf anderen Wegen begegnen kann, weiß ich zumindest in der Theorie ja schon viel. Die Recherchen zu meinem aktuellen Roman – ich bin nach wie vor dran, obwohl ich die Sinnhaftigkeit immer wieder massiv in Frage stelle – bestätigen und verfestigen größtenteils das bereits Gelernte, aber hin und wieder ist auch etwas Neues dabei.
So war mir zum Beispiel nicht bekannt, dass Singen den Vagusnerv stimuliert und dies wiederum stressreduzierend, entspannend und entzündungshemmend wirkt. (Quelle: „Das Hungertier in Dir“ von Dr. Caroline Böttiger)
Also habe ich gute Gründe, meine Nachbarn weiterhin mit meinem Gejaule und Gestrumme zu quälen. Die Fenster und Türen schließe ich während meiner Proben ohnehin, aber die sind halt nicht richtig dicht.
Vor einigen Tagen habe ich wortwörtlich im Schweiße meines Angesichts – es hatte schätzungsweise 40 Grad plus in meinem Mansardenkämmerchen – „I follow Rivers“ einstudiert und das auch gleich ganz mutig aufgenommen und bei Insta eingestellt.

Leider ist die Audioaufnahme aus unerfindlichen Gründen abgebrochen, just, bevor ich endlich die hohen Töne am Anfang des Refrains sauber traf. Ich hab dann dank kurzfristigen „LMAA“-Gefühls die schlechtere Version auf Insta eingestellt, aber das Video nach wenigen Stunden wieder gelöscht, weil ich mein Kieksen selbst nicht ertragen konnte.
Ich werde die Tage einfach nochmal einen neuen Versuch wagen.
Ursprünglicher Anlass für das exzessive Strummen war meine neue D-Saite, die ich ordentlich einspielen wollte.
Zum ersten Mal ist mir eine Saite gerissen und zum ersten Mal habe ich sie selbst gewechselt. Weil ich zu ungeduldig war, um auf die professionelle Unterstützung Tags bzw. Abends darauf zu warten. Außerdem will ich das einfach selbst können.

Zuerst habe ich die Saite verkehrt herum aufgekurbelt, was nach Rückversicherung beim Experten : ) nicht viel ausmacht, aber beim Stimmen irritierend ist.
Ich habe sie dann nochmal richtig herum aufgezogen, aber es wäre ratsam gewesen, der Saite noch ein paar Umwindungen mehr an der Mechanik zu gönnen. Naja, nächstes Mal.

Zupftechnisch mache ich auch gemächliche Fortschritte. Bisher habe ich ja ausschließlich nach Tabulatur gespielt, aber nun taste ich mich langsam wieder an die Noten heran. Flöte und auch ein bisschen Klavier habe ich früher schon nach Noten gespielt, aber das ist ewig her und selbst wenn man Noten lesen kann, weiß man deshalb noch lange nicht, wo sie sich auf dem Griffbrett der Gitarre befinden.
Das Video hier ist auch nicht so der Knaller, aber es lässt mich wenigstens nicht vor Scham im Boden versinken.
„Chanson du Montmartre“ von Maria Linnemann:
Das Ämmale hat inzwischen auch mit dem Gitarrespielen begonnen. Sie teilt sich ihre Stunde mit dem Eiliensche.
Dieses Foto veranschaulicht plakativ, wie die Zeit rennt. Auch unser süßes Nesthäkchen ist schon lange kein Kleinkind mehr:

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