Federfarbenfee

Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Vom Geschichtenweben

Oft werde ich gefragt, wie viel von mir selbst in meinen Geschichten steckt. Was davon ist „wahr“?

„Alles und nichts“, lautet die Antwort.

Der Plot ist fiktiv. Keine einzige Szene hat sich tatsächlich so zugetragen und eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zwar nicht immer rein zufällig, doch keiner der Charaktere existiert 1:1 so im „echten“ Leben. Zumindest nicht in meinem.

Wie Schriftsteller ihre Geschichten weben, aus welchem Material ihre Fäden bestehen, wie sie diese verknüpfen und wo sie sie ziehen, ist wohl eine recht individuelle Angelegenheit. 

Meine „Wolle“ stammt natürlich auch aus meinem  persönlichen Erlebnis- und Erfahrungsfundus. Doch all die bunten Knäueln, die sich im Austausch mit anderen Menschen und mittels der (subjektiven) Wahrnehmung persönlicher Schicksale und gesellschaftlicher Entwicklungen sowie dem aktuellen Zeitgeist formen, sind ebenfalls ein essentieller Bestandteil meines Geschichtengeflechts. 

Das eigentliche Zaubergarn aber steuert das Unterbewusstein bei. 

Wenn es gut läuft und der Zugang zu diesem kostbaren Material frei liegt, bin ich nurmehr das Schiffchen, welches vom eigentlichen Weber durch die Kettfäden bewegt wird. Vielleicht habe ich eine Ahnung davon, welche Muster mit meiner Hilfe abgebildet werden, aber wie das fertige Gewebe am Ende aussehen wird, das weiß ich nicht.

Allerdings glaube ich daran, dass das Unterbewusstsein, wenn es in diesen magischen Momenten alle Fäden in der Hand hält, eine tiefere Wahrheit ans Licht bringt als die gelebte Alltagsrealität.

Und wenn diese bewusst gemachte Wahrheit auf den passenden Empfänger, sprich Leser, trifft, kann das auch für ihn eine große Bereicherung und eine Chance sein, mehr über sich selbst zu erfahren.

(Sorry, Gendern ist nicht meins.  Es muss sich auch nicht jeder durch mich und das, was ich schreibe, angesprochen fühlen. Das ist völlig in Ordnung.)

Ich verstehe die Intention der Leser, mehr über den jeweiligen Autor erfahren zu wollen.  Auch ich lese häufig Bücher von Menschen, deren Persönlichkeit ich interessant finde – u.a. in der Hoffnung, dass sich diese Persönlichkeit in ihren Büchern weiter offenbart und mich bestenfalls zu inspirieren vermag.

Aber ist es nicht sogar noch spannender, wenn Romane einem dabei helfen, sich selbst zu entdecken?

Als Leserin zieht mich ein Buch in seinen Bann, wenn es Saiten in mir anstimmt, die klingen und gehört werden wollen.  

Und als Autorin habe ich gerade das Gefühl, über schier endlose Baumwollfelder zu wandern. Mit dem Ernten komme ich kaum hinterher und mit dem Garnspinnen erst recht nicht.

Das Gewebe wächst daher langsam, aber das Schiffchen steht niemals still. 

Ernährungs- und Schreibupdate

Beginnen wir mit dem Ernährungsupdate. Das bin ich euch schon lange schuldig. 

Zwei Monate lange habe ich mich tatsächlich fast ausschließlich ketogen ernährt. Unterbrochen von flüchtigen Low-Carb-Versuchen, die mir aber gezeigt haben, dass ich sofort wieder „voll auf Zucker“ war, sobald ich kohlenhydratreichere Lebensmittel in den Speiseplan aufnahm.

Nach diesen gescheiteren Ausflügen auf die Nur-ein-paar-Carbs-Schiene hatte ich mich also damit abgefunden, mich Zeit meines restlichen Lebens ketogen zu ernähren. 

Bezüglich der Lebensmittelauswahl ist mir das nicht sonderlich schwergefallen. Es gibt unzählige schmackhafte, gesunde und wohltuende ketogene Gerichte.  Zudem ist der Zuckerjieper in der Ketose wirklich völlig passé. 

Was nicht heißen soll, dass ich nicht dankbar dafür war, auch mal ein paar Beeren mehr verspeisen zu können, ohne gleich aus der Ketose zu fliegen. 

Ich bin ja tagtäglich sehr viel in Bewegung und ich habe festgestellt, dass ich nach einem 10km-Marsch mit Chinook ein gewisses Zeitfenster habe, indem mir auch ein Pfund Erdbeeren ketotechnisch nicht zum Verhängnis wird. 

Soweit ich weiß, ist dieses „magische“ Zeitfenster Teil des Keto-Cycling-Prinzips, mit dem ich mich allerdings nicht näher befasst habe. 

Jedenfalls hätte ich in diesem Intervall wahrscheinlich sogar einen Berg Pasta essen können, ohne dass diese Ausschweifung meinen Blutzuckerspiegel groß tangiert hätte.

Nichtsdestotrotz hätte mich die Kohlenhydratflut direkt wieder in die klebrigen Arme des Zuckermonsters getrieben. „Mich“ steht hier weniger für meinen Körper als für meinen Geist. Und der ist ein echter Quäl-Geist.

Eine lange Zeit hatte die ketogene Ernährung nur Vorteile für mich. Ich fühlte mich frei von der Zuckersucht und total fit in der Birne. Auf physischer Ebene registrierte ich zu Anfang sogar einen Konditionszuwachs. Die Angst, dass mir ohne Carbs der Kreislauf schlappmacht, schien unbegründet.

Die paar verlorenen Kilos motivierten mich zu Beginn ebenfalls, am Ball zu bleiben. Allerdings lässt sich mein Körper nach all den essgestörten Jahrzehnten nichts mehr vormachen. Was die Sättigung angeht, ist es ihm scheißegal, ob die Kalorien aus Fetten, Eiweiß oder Kohlenhydraten kommen. Viele Ernährungsprofis werden mir widersprechen und diesen Standpunkt als völlig veraltet deklarieren, aber das sind nun mal meine persönlichen Erfahrungswerte. Und ich glaube am ehesten das, was ich am eigenen Leib spüre. 

Zu oft habe ich es inzwischen erlebt, dass mein Körper zu Beginn einer Ernährungsumstellung zunächst irritiert ist. Während seiner Neuorientierungsphase nehme ich oft ein wenig ab und brauche insgesamt weniger Brennstoff. Teils ist das bestimmt auch psychisch bedingt.  Stichwort „Anfangseuphorie“. Wobei die bei mir auch mit jedem Mal weniger wird.

Aber spätestens nach ein paar Wochen weiß der Body wieder, wo`s lang geht und dann holt er sich seine Energie. Und zwar zuverlässig mindestens die Menge, die ihn beim aktuellen Kampfgewicht hält.

Das finde ich auch nicht weiter schlimm, denn dass ich in meinem Leben jemals nochmal dünn sein würde, habe ich mir eh abgeschminkt. Manchmal blitzt ein wenig Wehmut auf, aber die verschwindet auch schnell wieder.  Schlankheit aus rein ästhetischen Aspekten heraus ist mir schon lange nicht mehr wichtig genug. 

Es laufen so viele dünne und verhärmte Hackfressen herum. Ein Mehr an Ausstrahlung ist in meinen Augen attraktiver als ein Weniger an Kilos.

Doch ich will das nicht pauschalisieren. Inzwischen betrachte ich Schönheit ganzheitlich,. Nicht unabhängig von der körperlichen Gestalt, da ja einem Menschen meist auch deutlich anzusehen ist, ob er sich wohl fühlt – in seinem Selbst und seiner physischen Hülle. 

Wenn beides harmoniert und mich auf einer angenehmen Frequenz anfunkt, dann ist dieser Mensch in meinen Augen und meinem Herzen schön. Gleich, ob schlank oder üppig.

Aus gesundheitlichen Gründen muss ich nicht abnehmen. Da ist bis auf die üblichen Pappenheimer soweit alles im grünen Bereich. 

Insomnia schert sich einen feuchten Dreck darum, wie viel ich wiege, Und auch die Ketose vermochte sie nicht nachhaltig zu beeindrucken. Die Schlaflosigkeit hat sich während der „Keto-Diät“ zuerst verschlechtert, dann verbessert und schließlich war wieder alles beim Alten. 

Dennoch überwogen für mich die Vorteile der ketogenen Ernährung und ich hätte wohl ewig damit weitergemacht, wäre mir nicht eines Tages doch die Kraft ausgegangen.

Bereits nach anderthalb Monaten merkte ich, dass mir lange Läufe mit dem Hund immer schwerer fielen. 4-5km waren nach wie vor kein Problem, aber spätestens ab Kilometer 8 hatte ich zu kämpfen. Und das kenne ich so überhaupt nicht. Im Grunde kann ich auch 20 km stramm durch marschieren. Mein Problem ist eher, dass mir irgendwann die Haxen weh tun. Aber Kraft habe ich meist mehr als genug. Es sei denn, ich habe eine komplett schlaflose Nacht hinter mir oder einen Infekt in den Knochen.

Aber ich wollte nicht wahrhaben, dass die zunehmende Schwäche vielleicht doch mit der Ketose zusammenhing. Daheim und bei kurzen Anstrengungen war alles okay und mental war ich nach wie vor sehr klar und fokussiert. Also hab ich es einfach hingenommen, dass die Spaziergänge mit Chinook zum Ende hin immer mehr zum Kraftakt mutierten.

Bis zu jenem Tag, an dem ich dachte, ich schaffe es nicht mehr heim, obwohl ich nicht einmal mehr 1km vor mir hatte. Mir war schwindelig, schlecht und kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. Chinook war plötzlich lammfromm – auch ein untrügliches Zeichen dafür, dass mit dem Frauchen etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Ich hab mich noch bis zur nächsten Bank geschleppt und da saß ich dann. Mindestens eine halbe Stunde. Irgendwann sind wir schließlich im Schneckentempo nach Hause geschlichen und ich hatte nur 2 Gedanken im Kopf:

„Nudeln!!!!!“

Und:

„Kaum geht’s mir schlecht, lässt Chinook mit seiner extremen Rücksichtnahme jeden Blindenhund vor Neid erblassen. Interessant.“ 

Ein kurzer „Verschlurferer“, der meinen Tritt aus dem Takt brachte und schon erntete ich einen besorgten Blick aus warmen Hundeaugen. Mein Bubi trottete so eng neben mir her, als wollte er mich im Fall des Falles auffangen.

Daheim habe ich mir sofort eine Riesenladung Kohlenhydrate reingepfiffen. Schlagartig kehrte meine Kraft zurück. Der Zuckerhunger leider auch.

Kurz nach diesem Erlebnis ging es bei uns mit der Badrenovierung los und die Belastung durch Dauerbaustelle, den damit verbundenen Lärm, den vielen Leuten, dem Mangel an Privatsphäre usw. hat mein Stresslevel derart gepusht, dass ein Zurück zur kohlenhydratfreien Ernährung für mich undenkbar war.

Es kam, wie es kommen musste: Ich bin richtig derbe abgestürzt und obwohl ich weiß, dass ich mir pures Gift in den Blutkreislauf pumpte, habe ich Süßkram in mich reingeschaufelt, als ob es kein Morgen gäbe. Und bei diesem exoribitanten Zuckerkonsum ist tatsächlich die Frage, wie viele Morgen der Körper noch zu erleben in der Lage ist.

Aber ich konnte einfach nicht anders.  

Und irgendwann hat mein Geist resigniert und meinem Körper das Ruder überlassen. 

Ab da wurde es besser. 

Nicht gut, aber besser.

Momentan richte ich mich nach meinen Körpersignalen, esse die meiste Zeit nach Hunger und achte auf die Sättigung. Falls ich mich doch mal überfresse, warte ich, bis ich wieder richtig Kohldampf habe und das kann ganz schön lange dauern. Aber nehme ich dann schließlich etwas zu mir, ist das dann meistens nicht nur Müll, weil ich Bock auf etwas Richtiges habe. Doch auch diesen Zustand hatte ich schon öfter erreicht. Und ich weiß, dass das keine Heilung ist. Dazu mache ich dieses Spielchen schon viel zu lange mit,

Dabei hätte ich mir für mich selbst, für Fenja aus „FSK 40“ sowie für meine Leser eine handfeste und dauerhafte Lösung gewünscht. 

Immerhin weiß ich inzwischen, dass ich nicht esse, bis ich platze. Irgendwo existiert in mir doch noch eine Art natürlicher Regulationsmechanismus, der sogar dann greift, wenn ich die Zügel nicht nur locker, sondern völlig loslasse. 

Jetzt wollte ich mit Fenja eine elegante Überleitung zu meinen Kämpfen und Niederlagen an der Schreibfront schaffen, aber leider hab ich den Einsatz verpasst.

Also benutze ich diesen kleinen Schnipsel als plumpen Raumteiler und Signal an meine lieben Instaleute und FBler, dass sie ab hier nix mehr verpassen. 

Kaum hatte ich mich nämlich darüber ausgelassen, dass ich mich derzeit schwer damit tue, in fiktive Welten abzutauchen, eroberte mich das Schreiben mit aller Macht zurück.

Und nun hat es mich wieder. 

Ich weiß nicht, ob ich mir selbst einen Gefallen damit tue, euch an meinen Kämpfen bezüglich der Schriftstellerei teilhaben zu lassen. Professionell ist das sicherlich nicht, aber authentisch. Und ich glaube, Letzteres ist wichtiger. 

Grundsätzlich bin ich jemand, für den innere Zerrissenheit schon fast ein Lebensmotto ist bzw. die Heilung derselben eine Lebensaufgabe.  Und betroffen davon sind nahezu alle Lebensbereiche. Warum also sollte es mit dem Schreiben anders sein?

Mein „Warum“ in Worte zu fassen – sowohl das „Warum dagegen“ als auch das Warum dafür“ bzw. „wofür“, kann eine Schneise in den Dschungel schlagen, der in meinem Herz und Kopf wuchert und das Fruchtbare und Schöne dieser Wildnis zum Vorschein bringen und verhindern, dass sie mich verschluckt. 

Warum noch schreiben, wenn heutzutage die KI binnen Minuten eine spannende Geschichte zaubert, für die sich unsereins monate- oder sogar jahrelang abmüht?

Warum noch schreiben, wenn gefühlt immer weniger Menschen lesen und immer mehr stattdessen netflixen? Ja, es gibt auch solche, die lesen UND netflixen, aber oft ist es ein „entweder oder“ und dann siegt nicht selten das Oder. 

Bei mir ist das „Oder“ meist die Gitarre. Daher liegt mir so viel daran, die Worte mit der Musik zu verbinden. Ich will mich nicht gegen das Eine und für das Andere entscheiden. Ich kann mich nur für BEIDES entscheiden.  Und nichts – außer Zeit – steht dem entgegen. Aber (keine) Zeit ist halt nun mal der Endgegner. 

Und ich will ehrlich sein: Immer wieder habe ich mich gefragt, ob ich diese wenige Zeit mit Worten füllen oder gar vergeuden (?) soll.

Doch Worte sind nicht weniger als Taten. Worte SIND Taten. 

Mit meinen Romanen möchte ich unterhalten und berühren und im Rahmen meiner Möglichkeiten auch Unterstützung zu bieten. Sei es, indem ich meine Leser mittels einer spannenden Geschichte zumindest kurzzeitig von ihrer Alltagslast und chronisch zermürbenden Sorgen befreie oder sei es, indem ich ihnen das tröstliche Gefühl vermittele, mit ihren Konflikte, Ängsten und Sorgen nicht allein zu sein. 

Es ist erstaunlich, wie viele Probleme, so speziell und absurd sie auch erscheinen mögen, weil sie in der „offiziellen“ Gesellschaft kaum thematisiert werden, in Wirklichkeit gar nicht so „besonders“ sind, sondern einen ganzen Haufen Leute quälen. Und allein dieses Wissen kann schon helfen, auch wenn man für das eigentliche Problem keine (abschließende) Lösung parat hat. Siehe beispielsweise oben. Höhö.

„Hoppla, da trägt sich ja einer mit den gleichen Gedanken und Gefühlen wie ich.  Vielleicht bin ich gar nicht so krank und verrückt. Vielleicht bin ich einfach nur ein Mensch – echt und widersprüchlich, mit hellen und mit dunklen Seiten und sämtlichen Abstufungen dazwischen.“

Versteht mich nicht falsch: Ich bin absolut gegen Konformismus und ich finde es äußerst begrüßenswert, dass Menschen zunehmend in ihrer Individualität akzeptiert und respektiert werden. Doch ein zu starker Fokus auf die Einzigartigkeit des eigenen Selbst kann auch dazu führen, dass man sich sehr einsam, unverstanden und „unverbunden“ fühlt. 

Es gibt einen Unterschied zwischen Schubladen und Mustern. Schubladen sind klar abgegrenzt, nüchtern, wertend, nicht variabel. In Schubladen wird man gesteckt. Und einmal drin, kommt man so schnell nicht wieder raus. 

Muster sind vielschichtiger, bunter – ein Labyrinth aus vielen Gängen.  Die Gefahr, sich darin zu verlaufen, ist groß. Die Chance, neue Wege zu erschließen, aber auch. Und Muster können sich verändern, sich mit anderen Mustern verbinden und je nachdem, aus welcher Perspektive man sie betrachtet, komplett unterschiedlich aussehen.  

In the long run we are all dead …

… zitierte mein Vater kürzlich, aber nicht zum ersten Mal, John Maynard Keynes.

Und diese Tatsache, gepaart mit meinem starken Bauch(-über-Kopf-)Gefühl und der globalen Gesamtsituation, ist die beste Begründung dafür, dass ich inzwischen sehr viel mehr im Moment lebe als früher.

Wenn es nicht gerade um Umwelt- und Klimaschutz geht, interessiert mich alles, was sich auf lange Sicht auszahlt, ehrlich gesagt immer weniger. Mal ganz davon abgesehen, dass mein ureigenes Wesen noch nie ein besonders vernünftiges, aber dafür schon immer ein sehr emotionales war.

Wie schnell das, was in Stein gemeißelt schien, den Bach hinuntergehen kann, habe ich schon oft genug mitbekommen. Insbesondere dann, wenn es sich um Menschen handelt. Um ihre Gesundheit, die körperliche wie auch die mentale und um ihre hochtrabenden Versprechen und Bündnisse. Und das sage ich als jemand, dem es noch sehr viel bedeutet, jemandem sein Wort zu geben.

Allein meiner Kinder wegen richte ich den Blick überhaupt noch auf die Zukunft. Andernfalls würde ich inzwischen wohl kaum über die nächsten paar Monate hinausdenken.

Meinen letzten Beitrag vom Februar hatte ich kurz nach der Veröffentlichung wieder auf „privat“ gestellt, weil er mir im Hinblick auf meine Schreiberei zu radikal erschien.

Das Schreiben gehört mehr zu mir als mein Name an der Tür.

Ich habe tief in mich hineingespürt und dort brennt dieses Feuer noch hell und kräftig.

Der eigentlich Knackpunkt ist ein anderer.

Mir fehlt zunehmend der Zugang zu fiktiven Welten. Sowohl lesender- als auch schreibenderweise. Mein reales Leben ist bunt, turbulent und herausfordernd genug. Es bietet wenig Zeit, aber dafür viel Thrill und zum Glück auch Liebe.

Damit fallen diese beiden Genres schon mal flach, haha, bzw. reizen sie mich derzeit kaum. Dabei habe ich früher einen Thriller nach dem anderen inhaliert.

Aber aufgrund der ganzen echten Spannung – auf Mikro- wie auf Makroebene – habe ich irgendwie gerade keinen Nerv dafür, mir künstliche Dramen aus den Fingern zu saugen oder in die anderer Autoren abzutauchen. Hin und wieder mag mir das kurzfristig gelingen, aber halt „not in the long run“.

Schon lange habe ich kein Buch mehr in einem Rutsch durchgelesen, mich schon ewig nicht mehr völlig in einem verloren.

Leider?

Ich weiß es nicht. Dieser fortschreitende Prozess ist für mich nicht an ein „Verlustgefühl“ gekoppelt. Im Gegenteil: Ich fühle wesentlich mehr Fülle in meinem Leben als früher.

Vielleicht hängt es auch mit dem Alter zusammen. Je länger ich auf dieser Erde weile, desto weniger kann ich mit den gängigen Vorstellungen, Normen und Zielen anfangen. Zumal ich ohnehin von jeher eher gegen als mit dem Strom geschwommen bin. Und sobald ich merke, dass in Büchern die üblichen Klischees bedient werden, bin ich raus.

Ab und an fesselt mich ein Roman dennoch für gewisse Zeit – aufgrund des historischen oder aktuellen realen Bezugs etwa. Oder einfach wegen des höllisch guten Schreibstils wie z.B. bei „Dunkelgrün fast schwarz“ von Mareike Fallwickl.

Trotzdem ist es einfach nicht mehr das Gleiche wie früher.
Und wenn ich selbst mit dem Schreiben zuverlässig und dauerhaft „mein Geld verdienen“ möchte, muss ich ständig schreiben, ohne Unterbrechungen am Ball bleiben und im Jahr mehrere Bücher raushauen. Ansonsten kann ich mir mit den paar „Notscherln“ nicht mal ein gescheites Taschengeld zusammenkratzen.

Doch Schreiben wie am Fließband killt bei mir die Kreativität.
Das bin ich einfach nicht, auch wenn ich unter Druck zu Höchstform auflaufen mag. Wobei Letzteres vor allem dann funktioniert, wenn es um außerordentliche Anlässe geht, aber – ihr ahnt es schon – „not in the long run“.
In the long run lege ich zuerst einen Zwischenstopp bei meinem alten Kumpel „Burn Out“ ein, bevor ich schlussendlich eh abnippele. Also, auf diesen Zwischenstopp kann ich getrost verzichten.

Im Klartext heißt das, dass gerade 250 fertige FSK-40-Seiten auf Halde liegen. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert, denn ich denke schon, dass die Geschichte gut ist. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich leider für nichts garantieren.

Was jedoch so sicher ist wie das Amen in der Kirche: Schreiben werde ich immer. Sieht man ja auch an diesem Blog. Im Gegensatz zu meinem Roman war der wirklich schon todgeweiht. Und irgendwann, wenn schon niemand mehr damit rechnet, komme ich doch wieder mit einem Beitrag um die Ecke. Hehe.

Dass das keine erfolgsversprechende Businesstaktik ist, braucht mir niemand zu erzählen. Das weiß ich schon selbst. Auch wenn ich weniger wirtschaftliches Verständnis und Handeln an den Tag lege, als man gemeinhin von einer diplomierten Kauffrau erwarten möchte – doch so viel ist zumindest noch hängengeblieben.

Aber in meinem Fall beißen sich Muse und Profitdenken wirklich dermaßen, dass es nicht nur schmerzt, sondern umbringt. Das eine das andere.

Wenn alle Stricke reißen, stelle ich mich wieder als Verkäuferin beim Bäcker rein. Die Fresserei geht immer und selbst als Studentin habe ich mit dieser Tätigkeit in einem Monat mehr Kohle verdient als mit der Schriftstellerei in einem Vierteljahr.

Auch Regale im Supermarkt einzuräumen halte ich für eine durchaus überlegenswerte Option. Hauptsache, ich kann weiterhin Gitarre spielen. Was Jobs angeht, bin ich wenig anspruchsvoll, null karriereorientiert – sogar als eine Karriere noch möglich erschien – und ziemlich anpassungsfähig.

Es wäre wohl auch ganz zweckmäßig, wenn mich mein Brotjob kognitiv und zeitlich nicht mehr so fordert wie früher. Es gab Jahre, da habe ich es gerade noch zum (Nicht)Pennen nach Hause geschafft, um dann frühmorgens wieder im Büro zu sitzen.

Und wofür?

Ich war damals voll am Arsch und meine musische, lebensspendende Quelle komplett versiegt.

Apropos Wasser: Nach einem deftigen Wasserschaden aufgrund unserer maroden Kupfer-Wasserleitungen – die waren ungefähr so alt wie ich – mussten wir in den sauren Apfel beißen und diese tickenden Zeitbomben eliminieren und in diesem Zusammenhang auch das gleichaltrige Bad erneuern. Für gut einen Monat haben wir hier nun eine Dauerbaustelle, keine Dusche und keine Badewanne.

Einige Tage lang hatten wir auch kein warmes Wasser im Haus und da hab ich es wie bei Oma gemacht und für die Körperwäsche Wasser gekocht und in die Spülwanne gegeben. (Okay, Oma war nicht der Luxus eines Wasserkochers vergönnt.) Irgendwann war das jedenfalls auch normal. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit wurde dem Menschen dereinst also durchaus in die Wiege gelegt.

Und dieses Wissen verleiht mir Kraft und Zuversicht.

Solange es mir körperlich und mental gut geht, vermag ich auch mit unerwarteten und schwierigen Situationen umzugehen und zuzupacken, wenn es nötig ist.

Bin ich hingegen komplett schlaflos und ein nervliches Wrack, weht mich schon der kleinste Pups um.

Ergo sorge ich dafür, dass es mir gut geht.

Warum habe ich ausgerechnet einen Husky?

Weil er uns gut tut und weil mir die täglichen 10km-plus-Märsche gut tun. Tatsächlich laufen wir in der Woche im Schnitt um die 100km. Das erdet mich und hilft mir beim Schlafen. Dies wiederum macht mich wesentlich erträglicher – auch für mein Umfeld.

Warum spiele ich so viel Gitarre?

Weil sie mir so, so, so gut tut!

Warum mache ich YouTube-Videos?

Weil es mir Freude bereitet und diese Freude mir natürlich gut tut.

Meinem Eiliensche übrigens auch. Wohldosiert. Und das ist okay. Ich dränge mein Kind zu nix.

Dies ist der Argentinische Tanz von Tatiana Stachak, den wir bereits vor Längerem angekündigt hatten:

„Boat on the River“ und Thrillerupdate oder „Passionen brennen auch ohne (Hinter)Sinn“

Als ich mir vor einigen Monaten am rechten Mittelfinger einen Kapselriss nebst Knochenfraktur zugezogen habe, war mein erster Gedanke: „Oh nein – jetzt kann ich wochenlang nicht mehr Gitarre spielen. Bitte, bitte, bitte – das darf nicht sein!“

Für mich ist da echt eine Welt eingestürzt. Die Schmerzen waren erträglich. Die übrigen Einschränkungen auch. Nicht aber der Verzicht auf dieses geliebte Instrument, das mich mit so ungemein viel Glück erfüllt und mir so viel Halt gibt.

Das klingt ultrakitschig, ist aber die Wahrheit.

Mit meinem Eiliensche habe ich mich heute über Passionen unterhalten. Wenn man ehrlich ist und sein Bauchgefühl sprechen lässt, gibt es bei echten Leidenschaften immer eine Rangliste. Oft eine insgeheime, die man nach außen hin gerne verleugnet. Denn nicht selten entbehrt sie Sinn und Verstand. 

„Bei dir steht ganz klar die Gitarre an erster Stelle, Mama“, konstatierte meine Erstgeborene knallhart. „Das Schreiben kommt erst danach.“

Und sie hat (leider) recht. Zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt.

Dabei schreibe ich um so vieles besser als ich Gitarre spiele. Kein Wunder. Das Schreiben begleitet mich ja schon mein Leben lang. Ebenso wie der Traum von der Schriftstellerei als Brotjob.

Ein utopischer Traum. Doch nach der Veröffentlichung meines Debüts schien er plötzlich zum Greifen nah. 

Auch wenn ich davon nicht reich werde: Mit dem Schreiben kann ich tatsächlich Geld verdienen. Mit der Gitarre nicht.  Niemals.

Trotzdem greife ich, sobald ich ein wenig Zeit habe, aktuell oft eher zur Gitarre als zum virtuellen Stift.

Die Gründe hierfür sind vielfältiger Natur. Manche kann ich rational fassen, andere nicht.  Und nicht nur die Gitarre per se, sondern auch das Leben selbst ist „schuld“ daran, dass mein Herzblut vermehrt in dieses Instrument fließt.  Denn die Gitarre ist eine sehr potente und sofort wirksame Seelenmedizin. 

Aber Herzblut ist auch die einzige Tinte für meine Geschichten. Ohne Herzblut keine Geschichte.

Nun sollen aber all die Erfahrungen, die ich im echten Leben sammele und auch das, was ich gerade über mich lerne – und das ist nicht wenig – meinem Roman nicht zum Schaden gereichen. Im Gegenteil: Schlussendlich profitiert die Geschichte  davon. Dessen bin ich mir gewiss.

Und voran geht es ja. Wenn momentan auch wieder nur im Schneckentempo.

Ursprünglich hatte ich mir selbst als Deadline für die Fertigstellung Mai 2023 gesetzt. Aber mir dünkt, dieses Ziel ist doch zu sportlich gesetzt.

Die Wartezeit wollte ich nicht nur mit ein paar Textschnipseln, sondern auch mit einer kleinen Online-Lesung hie und da verkürzen.

Und ich hatte mir ausgemalt, dass solche Mini-Lesungen vielleicht auch auf YouTube in Kombination mit Gitarrenclips und Huskyvideos ganz gut kämen.

Die Federfarbenfee steht schließlich schon von jeher für eine bunte Mischung, doch YouTube hat offensichtlich für wild durcheinander gewürfelte Inhalte wenig übrig. 

Gehört habe ich schon häufiger davon, dass der ominöse Algorithmus eher Kanäle mit spezifischen Inhalten bevorzugt.

Gut, bei YouTube-Stars drückt er beide Augen zu bzw. öffnet er die der Zuschauer für die großen Kanäle extrabreit – Stichwort „Sichtbarkeit“.

Das YouTube-Fass aufgemacht habe ich ja überhaupt erst für mein Eiliensche. Und ja, sie ist nach wie vor daran interessiert, dort Gitarrenaufnahmen einzustellen. Aber inzwischen hat sie eine Ahnung davon, wie viel Arbeit das bedeutet und sagen wir mal so: Bei ihr steht die Gitarre nicht konstant auf Platz 1 der Passionsliste. Und ich dränge sie auch nicht. Das Ganze ist ja in erster Linie ein Spaßprojekt.

Dennoch ist es frustrierend, wenn sich YouTube in Sachen Sichtbarkeit mal sehr großzügig und dann wieder total knausrig zeigt. Aber um Willkür handelt es sich hierbei nur auf den ersten Blick. Tatsächlich leuchtet es ein, dass es zwar eine Schnittmenge zwischen Huskyliebhabern, Bookies und Gitarrenfreunden gibt, aber man muss auch verstehen, dass nicht jeder, der ein Video mit Hund und Kind herzig fand, gleichzeitig auch total auf meine Gitarrendarbietungen oder meinen Buchtrailer abfährt. 

Für Autoren ist YouTube ohnehin ein steiniges Pflaster. Das sehe ich auch an den Kanälen anderer Schreiberlinge und sogar an den Buchteasern renommierter Verlage. Buchvorstellungen, noch dazu in deutscher Sprache, erreichen hier nur ein Nischenpublikum. Es sei denn, man heißt Sebastian Fitzek. Zum Beispiel.

Also habe ich mich aller Laienhaftigkeit zum Trotz dazu entschieden, mich youtubetechnisch, abgesehen von dem ein oder anderen Short, fürs Erste auf die Gitarre zu fokussieren. Das kommt dann auch dem Eiliensche zugute, sobald sie bereit ist, wieder Energie in eine Aufnahme zu investieren.

Einstweilen tobt sich Mama ordentlich aus. Zuletzt mit „Boat on the River“, einem Styx-Cover.

Bisher habe ich mich zu diesem Lied mit der Westerngitarre begleitet. Aber ich finde, auch meine Hanika Grand Konzert macht sich sehr gut als instrumentale Begleiterin und harmoniert wunderbar mit Stück und Stimme.

Ketogene Ernährung und Schokolade

Was? Jetzt macht sie auch noch Keto? Ist sie nun komplett durchgeknallt?

Nein, eure Nachfragen, die mich vor allem auf Instagram erreichen, sind zum Glück völlig anderer Natur – freundlich und aufrichtig interessiert. Und sie mehren sich. Da eine detaillierte Antwort den Umfang eines Instaposts bei Weitem sprengen würde, wecke ich hierfür lieber meinen Blog aus dem Tiefschlaf.

Der ein oder andere von euch hat ja bereits aufmerksam in meinen Stories verfolgt, wie es mir mit der stark kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise ergeht.

Wie Ihr wisst, versuche ich bereits seit Jahren meiner Zuckersucht Herr(in) zu werden. Zunächst habe ich immer wieder den Haushaltszucker aus meiner Ernährung verbannt und phasenweise hat das auch gut funktioniert. Bis der Heißhunger auf Süßkram mich dann insbesondere in emotional herausfordernden Situationen wieder übermannt hat und ich erneut ganz am Anfang stand. Täglich grüßte das Murmeltier. Und das seit Jahren. 

Es konnte aber definitiv nicht so weitergehen mit meinem Zuckerproblem. Mein Körper steckt das weiße Gift nämlich zunehmend schlechter weg: Mein Immunsystem war völlig am Arsch, immer öfter wurde ich von depressiven Anwandlungen heimgesucht, meine Insomnie hielt sich ebenfalls wacker und meine chronischen Entzündungen verbesserten sich einfach nicht und auch Verletzungen wie der angebrochene Finger nebst Kapselriss und ein tiefer Bluterguss am rechten Knie nach einem Sturz mit dem Dogscooter – ich habe falsch gebremst und bin über den Lenker geflogen – wollten auch nach Monaten einfach nicht heilen. 

Nahezu komplett auf Kohlenhydrate, also auch auf Nudeln, Reis, Brot und Kartoffeln, zu verzichten, konnte ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. 

Als totaler Kohlenhydratjunkie war ich außerdem davon überzeugt, ich würde direkt tot umkippen, so ganz ohne Zucker. 

Das Scheinfasten zu Beginn dieses Jahres belehrte mich allerdings eine Besseren.

Ich habe die Ketose wunderbar vertragen – mehr noch: Danach fühlte ich mich wie neugeboren. Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnte, hatte ich das Gefühl, mein Körper würde aufatmen. Meine Nase war frei, ich voll positiver Energie und endlich schwoll auch mein verletzter Finger ab und schmerzte weniger. Und mein Körper schrie nicht gleich „Hier“, wenn irgendein Infekt am Horizont auftauchte.

Einzig der Schlaf schrumpfte während der Ketose auf ein absolutes Minimum zusammen. Für mich leider ein klares Knock-Out-Kriterium, hätte dieser Zustand angehalten. 

Insgesamt erlebte ich mich aber um Welten fitter, leistungsfähiger und zufriedener als zuvor und auch der Heißhunger auf Zucker war völlig passé. Zudem wiesen verschiedene Quellen darauf hin, dass sich das Schlafverhalten in der Umstellungssphase häufig zuerst verschlechterte, sich aber im Anschluss meist massiv verbesserte.

Das machte mir Mut. 

Mitte Januar ereignte sich familiär Besorgniserregendes. Normalerweise wäre ich spätestens da wieder der Zuckersucht anheim gefallen. Doch diesmal ist es mir nicht schwer gefallen, „stark“ zu bleiben. Und dank der zuckerarmen Ernährungsweise hatte ich dann auch tatsächlich die Kraft, echte Untersützung zu leisten. 

Zwei Wochen lang ernährte ich mich low carb, was auch angesichts der Umstände einfacher umzusetzen war.

Danach bin ich aber erneut zur ketogenen Ernährung zurückgekehrt.

Und mittlerweile befindet sich auch meine Insomnie endlich auf dem Rückzug. Seit zwei Wochen schlafe ich so gut wie seit 25 Jahren nicht mehr!

Ich werde nie durchschlafen und eine Schlafdauer von 7h plus wird für mich ein seltenes Highlight bleiben, aber ich habe seit Wochen keine Nacht mehr durchgemacht und meist ist mein Schlaf nun erholsam und ausreichend. Und auch von Panikattacken bin ich seit Anfang Januar verschont geblieben. 

Toi, toi, toi!

All diese positiven Effekte will ich nicht mehr missen und daher halte ich nun an dieser Ernährungsweise fest.

Für mich bedeutet sie auch keine Einschränkung mehr, sondern eher eine Erlösung.

Und da ich vor allem auf unverarbeitete Lebensmittel setze – es bleibt mir gar nichts anderes übrig – esse ich qualitativ noch um einiges hochwertiger als zuvor. Wobei ich mich, vom Zucker abgesehen, schon lange gesund und abwechslungsreich ernähre.

Auch auf Brot und Schokolade muss ich nach wie vor nicht verzichten.

Schon von jeher liebe ich herzhaftes „Körndlbrot“ und folgendes, verlinktes Rezept für ein gesundes Saatenbrot ist einfach der Knaller! Für dieses mehlfreie Brot würde ich auch unabhängig von Keto jedes andere Brot links liegen lassen:

https://www.springlane.de/magazin/rezeptideen/keto-brot/

Überhaupt sind Nüsse und Saaten nun ein Hauptbestandteil meiner Ernährung. Und derer gibt es so viele. Beispiele gefällig?

  • Peknüsse
  • Paranüsse
  • Mandeln
  • (gesalzene) Macadamias
  • Walnüsse
  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen
  • Chiasamen
  • Hanfsamen
  • Flohsamenschalen (unheimlich gut zum Andicken und Binden geeignet)

Und auch die entsprechenden Mehle lassen einen Getreide nicht vermissen und sind wunderbar dazu geeignet, leckere und gesunde Backwaren zu kreieren:

  • Mandelmehl (mein Favorit)
  • Kokosmehl
  • Leinmehl

Ansonsten kommt viel grünes Gemüse auf den Tisch.

Die Top 5 der Früchteliste führt die Avocado an. Dass es sich hierbei um eine echte Superfrucht handelt, die gesunde Fette und eine Vielzahl von Vitaminen in sich vereint, dürfte für kaum noch jemanden ein Geheimnis sein. 

Als Guacomole mit Pfeffer, Salz, Zitrone, Zwiebel und etwas Knoblauch ist sie eine wahre Delikatesse. Ich esse sie gerne als Aufstrich zu meinem Körnerbrot und packe noch ein hartgekochtes Ei obendrauf. Köstlich und sättigend!

Auch Papaya und Beeren lassen sich sehr gut in eine ketogene Ernährung integrieren.

Bei Milchprodukten greife ich zur vollfetten Variante. Abgesehen vom Skyr. Der ist trotz geringen Fettgehalts kohlenhydratarm. Ebenso wie einige Frischkäsesorten. Parmesan und Ziegenkäse liebe ich und die sind nahezu kohlenhydratfrei. 

Ebenso wie Fisch und Fleisch natürlich. Wobei ich weder ein großer Fleisch- noch Fischesser bin. Lachs, Hering und Makrele mag ich aber schon recht gerne.

Wer meint, bei Keto kommen nur Sahne, Butter, Fleisch und Eier auf den Tisch, der ist also echt schief gewickelt. 

Kürzlich habe ich auch endlich mal Konjaknudeln probiert. An der Konjakwurzel scheiden sich ja die Geister. Viele können weder der Konsistenz noch dem Geschmack etwas abgewinnen. Wobei die Shiratakinudeln im Grunde nach nichts schmecken, dafür aber zuverlässig den Geschmack der Soße annehmen. 

Für Wokgerichte sind die Konjaknudeln wunderbar geeignet. Und ich finde sie weder glibbrig, noch zäh. Sie erinnern mich an Glasnudeln. Außerdem sind sie sehr ballaststoffreich und sättigen zusammen mit viel Flüssigkeit auch richtig gut. 

Obwohl ich keinen Heißhunger mehr auf Süßigkeiten verspüre, bin ich nach wie vor eine bekennende Schokoladenliebhaberin. Und Kakao an sich ist ja auch sehr gesund. Wenn man sich die Inhaltsstoffe von Rohkakao mal genauer ansieht, könnte man ihn schon fast als Medizin bezeichnen.

In den letzten Monaten habe ich mich durch diverse Schokoladen ab 90% Kakaogehalt probiert. Und ja, es gibt sogar einige 100%-Schokoladen, die mir munden. Vor allem, wenn ich sie mir mit einem Schluck Kaffee auf der Zunge zergehen lasse.

Es ist echt faszinierend, welche Vielfalt an Aromen es in der Welt der „schwarzen“ Schokoladen gibt.

Und meist bin ich bereits nach 20g hochkonzentriertem Kakao schon völlig zufrieden. 

Und das sagt die, die locker ein Pfund handelsüblicher Vollmilchschokolade auf einen Sitz verdrücken kann!

Apropos: Trotz der Liebe zur dunklen Schokolade reizt es mich, auch eine sahnige Milchschokolade in meinem Ernährungsportfolio zu haben.

Bisher konnte mich aber keine einzige low carb Milchschokolade überzeugen. Zudem vertrage ich Maltit überhaupt nicht. Könnt ihr euch noch an mein Gummibärchendesaster erinnern?

Vor ein paar Tagen habe ich nun zum ersten Mal Milchschokolade aus Kakaobutter, Roh-Kakaomasse, Sahnepulver und Stevia-Erythrit hergestellt.

Und da bei mir Optik und Haptik schon auch eine große Rolle spielen, habe ich mir den Aufwand mit dem Temperieren gegönnt. Also erstmal bei 45 Grad schmelzen, dann auf 26 Grad runterkühlen und dann wieder auf 30-33 Grad erhitzen.

Das kostest seine Zeit, aber ich wurde mit einem wunderbaren Glanz und einem schönen Schmelz belohnt. Und  beim Brechen knackt die Schoki auch wie es sich gehört. 

Allerdings habe ich das Stevia-Erythrit nicht fein genug gemahlen bekommen. Das sorgt trotz der insgesamt sehr sahnigen Konsistenz für etwas Sand im Getriebe. Im wortwörtlichen Sinne. Und insgesamt war mir die Schokolade zu süß, was aber auch daran liegt, dass meine Geschmacksknospen inzwischen schon wieder sehr sensibilisiert sind und ich Süße viel stärker wahrnehme als noch vor ein paar Monaten.

Ich habe nun nach etwas Recherche bei Dr Almond (unbezahlte Wertbung) zuckerfreie Pudersüße und den Schokoladenzauber geordert.

Damit habe ich gestern einen neuen Versuch gestartet.

Und was soll ich sagen? Das Ergebnis ist jeweils zum Dahinschmelzen!

Das Marzipan hier habe ich aus geriebenen Mandeln, Stevia und Rum – ich hatte kein Rosenwasser vorrätig – binnen weniger Minuten im Hochleistungsmixer hergestellt. So easy und so köstlich!

Meinen ersten Wurf selbst fabrizierter Milchschokolade habe ich zusammen mit einer ordentlichen zusätzlichen Portion Kakaomasse nochmal eingeschmolzen und Kokos-Schokoladenriegel produziert.

Die Füllung besteht aus Kokosmilch, -raspeln und -öl. Auch alles absolut ketofreundlich.

Die Riegel sind ein zartherber Traum. Sie schmecken wie eine Mischung aus Bounty und Romy Schokolade. Wisst ihr noch? Dazu gab es auch mal einen Post. Und nun stehe ich wieder hier. Mit Kokosschokolade. Aber mit einer zuckerfreien, köstlichen und gesunden Version, von der ein Bruchteil meiner früheren Verzehrmenge reicht, um die Schokoladenlust zu stillen. Und das nachhaltig. Ohne Heißhunger. 

Es fühlt sich an, wie wenn sich ein Kreis schließt. Ein Gefühl, das mich in den vergangenen Monaten in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen überkommen hat.

Und in jedem dieser Bereiche muss ich meinen eigenen Weg gehen. Unabhängig davon, was andere denken. 

Hier noch ein sehr interessantes Video im Kontext mit der ketogenen Ernährung.

Halleluhja

Es gibt eine Geschichte zu der Gitarre auf dem Titelfoto. Es ist eine Geschichte von der Liebe auf den zweiten Blick, die sich erst gänzlich offenbarte, als so einige Querelen und Stolpersteinen gemeistert waren.

Insofern harmoniert diese Story gar wundervoll mit der Geschichte von meinem abgeknacksten Mittelfinger, die sich zeitgleich ereignete.

Vielleicht erzähle ich diese Geschichten irgendwann. Aber nicht heute.

Heute zählt, dass ich wieder spielen kann und dass diese wundervolle Hanika Grand Konzert (- ja, sie schreibt sich wirklich so -) nun zu mir gehört.

„Halleluhja“ war einer der ersten Songs, zu denen ich mich selbst mit der Gitarre begleitet habe.

Irgendwo existiert noch eine Aufnahme meiner frühesten Gehversuchen hierzu. Aber diese scheint verschollen. Ich glaube, ich hatte sie damals nur in einer Instastory eingestellt.

Das Gitarrespielen gibt mir unendlich viel. Es tut mir einfach immer gut und erfüllt mich unmittelbar mit Glück und auf eine sinnliche Art und Weise mit Sinn. Tja, „Sinn und Sinnlichkeit“. Nicht erst seit Jane Austen, wissen wir, dass beides zusammengehört.

Womit wir wieder bei der Schriftstellerei wären.

Für mich persönlich gehören auch das Schreiben und die Musik zusammen.

Zum Gitarrespielen muss ich mich allerdings nie aufraffen. Im Gegenteil: Ich kann es jedes Mal kaum erwarten, die Gitarre wieder in der Hand zu halten und mit ihr gemeinsam in die Welt der Klänge abzutauchen. 

Männermund und Schlittenhund …?

Der Hund hat eine Fährte aufgenommen und zerrt an der Leine, was das Zeug hält.

M.: „Wenn du so weiter ziehst, zieh ICH dir die Ohren lang. Hasenohren-lang. Dann kannst du dich selber jagen.“

Sobald Chinook ziehen darf, will er übrigens partout nicht mehr. Für folgende Aktion waren daher einige Engelszungen und Leckerlis von Nöten.

Anschließend war er allerdings so dankbar, den doofen Schlitten los zu sein,  dass er den restlichen Weg mehr als vorbildlich gelaufen ist.

Und damit der Titel auch wirklich hält, was er verspricht, gibt’s noch einen kleinen Nachschlag in Sachen Männermund.

Tatort München vor ein paar Wochen:

Ein Typ schlurft mit versteinertem Gesichtsausdruck über die Straße.

Schaut nicht links. Und schaut nicht rechts. Nur grimmig vor sich her.

M.: „Wenn der jetzt unter die Räder käme, wäre sein letzter Gedanke: Hoffentlich bin ich nicht mit einem Lächeln gestorben.“

Teaser zu meinem Psychothriller „FSK 40“

Statt neuer Textschnipsel präsentiere ich euch heute mal eine Kostprobe anderer Art. Und ich hoffe natürlich, dass euch der kleine Appetizer mundet.

Für alle, die eher aus Versehen hier vorbeistolpern: „Frau Sucht Kampf 40“, kurz „FSK 40“, ist mein aktuelles Buchprojekt – ein Psychothriller mit der Betonung auf „Psycho“.

Ursprünglich stand das „K“ im Buchtitel für „Krieg“. Da mir dieses Wort aber aus gegebenem Anlass zunehmend schwer im Magen liegt, habe ich es in „Kampf“ umgewandelt. Denn die Kämpfe in diesem Buch werden nicht auf dem Schlachtfeld ausgefochten.

(Neben eigenem Videomaterial habe ich Clips von pexels.com verwendet. Das Musikstück stammt von epidemic sound: „Mysterious Forest“ von Howard Harper-Barnes)

Vorher-Nachher-Video: Präludium in a-Moll (M. Carcassi)

Und schon wieder komme ich mit einem Vorher-Nachher-Video um die Ecke.

In den letzten zwei Jahren habe ich so einige Work-in-Progress-Aufnahmen angefertigt. Immer mit dem Ziel im Hinterkopf, irgendwann auch ein Nachher-Video aufnehmen zu können.

Sinn macht das natürlich nur, wenn das Nachher auch ein echtes Nachher ist : D, sprich, das Spiel sollte sich tatsächlich wesentlich verbessert haben.

Und dies allein ist schon eine hervorragende Motivation, immer wieder auch an alten Stücken zu feilen.

Oft denkt man sich vielleicht: „Jo, das sitzt jetzt schon einigermaßen. Zumindest kann ich es fehlerfrei spielen. Passt scho.“

Doch wie viele Levels zwischen „passt scho“ und „jetzt hab ich es echt drauf“ liegen, erkennt man erst im direkten Vergleich so richtig.

Manchmal meine ich auch, ständig auf der Stelle zu treten. Doch sobald ich mir dann ältere Aufnahmen anhöre, merke ich den Fortschritt meist deutlich.

Auch Vorher-Nachher-Videos von anderen Leuten interessieren mich sehr. Und den bisherigen Rückmeldungen nach zu urteilen, geht es vielen ambitionierten Hobby-Gitarristen ähnlich.

Daher werden in nächster Zeit einige weitere Vorher-Nachher-Videos folgen.

Noch bin ich allerdings recht ungeübt, was die Tonufnahmen, das Filmen und die Nachbearbeitung angeht.  Entsprechend zeitaufwendig gestaltet sich das Ganze. Aber es macht mir großen Spaß.

Bitte seht mir nach, dass ich das Gendern unterlasse. Auch in meinem aktuellen Roman verzichte ich darauf. Das ist absolut nicht mein Ding. Und mir selbst ist es auch wurscht, ob ein Text seine Leser mit er, sie oder es anspricht. Das hält mich definitiv nicht vom Lesen ab. Die ganzen Sternchen, Schrägstriche, Klammern etc. pp. hingegen stören den Lesefluss empfindlich.

Doch ich schweife ab.

Noch zwei Takte zum Video: Ich spiele hier ein Präludium von Matteo Carcassi in a-Moll. Es beinhalten keine Barrés und keine Lagenwechsel. Dennoch ist es in diesem Tempo schon eine kleine Herausforderung für die Amateurliga. ; )

Schreibroutinen und Bullet Journal

Auf Instagram geht es bei Sally_n_writes am heutigen „Wewritewednesday“ um das Thema Schreibroutinen.

Tatsächlich bin ich schon seit Längerem darum bemüht, eine tägliche Schreibroutine zu etablieren. Denn wenn ich mich darauf verlasse, dass die Muse irgendwann von selbst vorbeischaut, kann ich lange warten und die Fertigstellung von FSK40 verzögert sich bis zum St. Nimmerleinstag.

Folglich hatte ich mir vorgenommen, jeden Tag zumindest 500 Worte zu schreiben. Aktuell ist das für mich ein realistisches Pensum, da die Zeitfenster rar sind, ich nicht sonderlich schnell schreibe und mir persönlich Qualität vor Quantität geht. Deshalb hab ich auch bezüglich des Nanowrimos dieses Jahr Vernunft walten lassen und nicht teilgenommen.

Dank des 500-Worte-Mindestziels ist mein Roman in den letzten Wochen ein ganzes Stück gewachsen.

Zudem bin ich viel mehr in der Geschichte drin, wenn ich täglich schreibe. Was auch die Muse registriert und sie zum längeren Verweilen einlädt. Folglich komme ich auch viel zuverlässiger in den Flow, wenn ich mich an mein Wortziel halte.

Es mag paradox klingen, dass nüchterne Zahlen und Deadlines die Kreativität fördern sollen und das wird auch nicht auf jedermann/frau zutreffen, aber bei mir ist das definitiv der Fall. Das stelle ich wieder und wieder fest.

Natürlich ist mein „Output“ dennoch sehr tagesform- und auch szenenabhängig. Manchmal ringe ich mit jedem Wort. Dann wieder schreibe ich mehrere Seiten am Stück, ohne zwischendurch gefühlt ein einziges Mal Luft zu holen. Da geht es mir wie Sally.

Diesen Umstand habe ich aber bereits in mein Tagesziel einkalkuliert. Die 500 Worte sind auch dann machbar, wenn ich einen richtig miesen oder vollgestopften Tag habe.

Und 500 Worte am Tag sind 15.000 Worte im Monat und 90.000 Worte in einem halben Jahr, was wiederum einem durchschnittlich langen Roman mit einem Umfang von 360 Seiten entspricht.

Gut, FSK 40 wird ein größerer Schinken, aber das ändert nichts am Prinzip.

Dennoch mangelte es bisher oft an der Prioritätensetzung. Das Schreiben fiel auch in den vergangenen Wochen trotz bester Absichten meinerseits manchmal hinten runter, weil 1000 andere Dinge wichtiger erschienen. Am Ende des Tages war ich dann aber unzufrieden und von mir selbst enttäuscht. Und um eine echte Routine handelt es sich ja erst dann, wenn sie ohne Wenn und Aber ausgeführt wird.

Über A.D. Wilk bin ich auf das Bullet Journaling gestoßen. Bullet Jounals sind mir gerade auf Instagram vor allem in Form bunter Kunstwerke begegnet. Und wenngleich ich selbst viel übrig habe fürs Zeichnen und verspielte Designs, erschien mir der Aufwand, solch einen Planer zu führen, viel zu hoch.

Dabei ist das nackte, schnörkellose System dahinter sehr effizient und sogar zeitsparend. Insbesondere die Vorteile des Rapid Loggings erschlossen sich mir sofort. Und ich erinnerte mich daran, dass ich in meiner Jugend verschiedene Projekte ebenfalls in handschriftlicher Form in Notizbüchern strukturiert, geplant und getrackt habe und diese Methode zwar nicht immer, aber doch recht häufig zum Erfolg geführt hat. Und ich weiß noch, dass ich damals einen recht hohen Stickerverschleiss hatte. Denn für jeden guten Tag, der mich meinem Ziel näher brachte, gab es einen schicken bis kitschigen Aufkleber.

Es macht tatsächlich einen Riesenunterschied, ob ein Ziel nur als vage Vorstellung in meinem Kopf herumwabert oder ob ich es schriftlich fixiere. Und hier wiederum ist zumindest in meinem Fall die handschriftliche Planung der digitalen Niederschrift auch nochmal haushoch überlegen, obwohl ich eine absolute Sauklaue habe.

Auch das Eiliensche habe ich mit dem Bullet Journaling angesteckt. Und es ist sehr motivierend und schön, nebeneinander zu sitzen und gemeinsam zu planen.

Mein Bullet Journal nutze ich auch noch für einige weitere Vorhaben und Ziele. Aber bevor ich jetzt wieder das Maul aufreiße und meine Pläne wie gewohnt in die Welt hinausschreie und man mir öffentlich beim Scheitern zusehen kann, behalte ich sie diesmal für mich. Und dann schauen wir einfach mal, ob die Ergebnisse beizeiten für sich sprechen.

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