Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Tango und ein kleiner Rückblick auf meine bisherige Gitarrenreise

Vorhin habe ich mal nachgeschaut, wie lange mich die Gitarre nun schon begleitet. Und ich war mal wieder sehr überrascht, mit welch kometenhafter Geschwindigkeit die Zeit dahinsaust.

Meine erste Gitarrenstunde hatte ich im Juli 2018. Bald sechs Jahre ist das her. Angefangen habe ich mit Liedbegleitung. Meine Intention war es, mit meinen Mädels zusammen einfache Songs singen und uns dabei auf der Gitarre begleiten zu können.

Monatelang war das ein ziemlich holpriges Gestolper. Und wenn ich mal ein paar Schritte vorangekommen war, konnte ich mir sicher sein, dass das nächste Plateau, auf dem ich wieder gefühlte Ewigkeiten herumeiern würde, nicht weit wäre.

Übers Aufgeben habe ich aber tatsächlich nie nachgedacht. Auch wenn meine gute alte La Mancha hin und wieder Frustrationsstaub ansetzen und sich manchmal wochenlang gedulden musste, bis ich sie wieder zur Hand nahm.

Die Anziehungskraft dieses schönen Instruments war einfach zu groß. Irgendwann spielte ich dann doch wieder.

Wann genau ich ernsthaft mit der klassischen Gitarre begonnen habe, kann ich gar nicht so genau sagen. So ca. 2-3 Jahre dürfte das her sein.

Erste zaghafte Berührungspunkte mit dem Zupfen hatte ich aber bereits, als ich mir einbildete, unbedingt das wundervolle Theme von „Game of Thrones“ erlernen zu wollen, obwohl das damals definitiv ein paar Nummern zu groß für mich war.
Doch dieses Stück hat mich unglaublich motiviert und mich mindestens 10km auf diesem nicht einfachen, aber lohnenswerten Weg nach vorn geschmissen. Dennoch sollte dann noch einige Zeit verstreichen, bis ich mich in der Lage fühlte, mein altersschwaches Hirn nicht nur mit Akkorden, sondern auch noch mit Noten und Griffen, die wie Akrobatikübungen anmuteten, zu traktieren.

Und keine Sekunde lang habe ich es bereut, mir mit Anfang 40 diesen langgehegten Traum zu erfüllen.

Inzwischen ist das Gitarrespielen, gleich ob klassische Gitarre oder Westerngitarre nebst Gesang, für mich nur noch Freude, Belohnung und pures Glück.

Anders als beim Schreiben gibt es hier keinen inneren Schweinehund, den ich erstmal besiegen muss, bevor ich in die Tasten bzw. Saiten haue.

Doch vielleicht kommt das noch in ein paar Jahrzehnten.

Keine Ahnung.

Was ich aber weiß – die Gitarre wird mich, ebenso wie das Schreiben, bis an mein Lebensende begleiten. Diesen beiden Lieben werde ich treu bleiben, solange mein Hirn und meine Finger mitmachen.

Dieser Tango stammt aus dem Buch „Gitarre Extraklasse“ von Tatiana Stachak.

Den abwechslungsreichen Charakter dieses feurigen kleinen Stücks mag ich sehr. Bis das Tamburo am Ende mal auch danach klang, hat es gedauert. Diese Technik war neu für mich. Da ich jedoch an Trommeln jeglicher Art einen Narren gefressen habe und ich es liebe, wie einem dieser Sound durch und durch geht und jede Zelle vibrieren lässt, bin ich dran geblieben.

(Ich spiele hier auf meiner Hanika HE Lattice und wie immer mit den Kuppen, nicht mit den Nägeln. Und es ist mir egal, wie viele Gitarristen mich dafür am liebsten nageln, äh, steinigen würden. ;))

9 Kommentare

  1. Nell

    Das Stück gefällt mir gut! 👍🏻
    Und der Husky ist ja so süß, wie er da chillt, während Du spielst. Den entspannen Deine Gitarrenklänge! 🙂

    • Federfarbenfee

      Danke dir für deinen schönen Kommentar, liebe Nell! Ja, in der Tat mag Chinook es sehr, wenn ich Gitarre spiele und seine Gesellschaft wiederum tut mir sehr gut und erdet mich. 🎶💕🐺

  2. Kätzerin

    Er scheint mir aber auch sehr ausgeglichenes Tier zu sein. Ich sage immer „ein Haustier krönt jede Filmaufnahme.“ Sozusagen das Tüpferl auf dem i.
    Ich finde das also alles in allem perfekt. Imposant: dieses laienhaft ausgedrückt „die Saite hinunter quietschen“.
    Noch mehr beeindruckt war ich über die nahezu unzähligen löblichen Kommentare zu deinen vorherigen Youtube-Veröffentlichungen – wohlverdient! Das kann sich wirklich alles hören und sehen lassen!👏👏👏😘🤗💐

    • Federfarbenfee

      Vielen Dank für deinen superschönen Kommentar, lieber Edith! Ja, ich meine auch, dass Chinook ein zwar stürmisch-dickköpfig-liebevolles, aber auch sehr ausgeglichenes Temperament hat – in dem Sinne, dass er zwar sehr enthusiastisch und wild seiner Freude Ausdruck verleiht, aber er ist definitiv kein ängstlich-nervöser Typ und daheim ist er echt mega gechillt. Vor allem, wenn ich Gitarre spiele. Dann platziert er sich immer in meiner Nähe.
      Sobald ich im ersten Stock musiziere, legt er sich unten an die Treppe und hört zu. (Da Hunde im ersten Lebensjahr wegen der Hüfte keine Treppen steigen sollen, haben wir ihn davon abgehalten. Und das offensichtlich so erfolgreich, dass er jetzt weder hoch in den 1. Stock, noch runter in den Keller will. Was aber auch sein Gutes hat, wenn Kinder zu Besuch sind, die Angst vor Hunden haben.)
      Auf YT befindet sich in der Tat eine sehr lebendige und wertschätzende Gitarrencommunity und ich bin glücklich, ein Teil davon sein zu dürfen. 🤗💓🎶🎸

  3. Milou

    Wow, dein Gitarrenspiel hat nochmal einen ganzen Sprung nach vorn gemacht. Ich fand schon immer schön, was du gespielt hast, aber das Stück hier gefällt mir nochmal mehr und – soweit ich das als Laie beurteilen kann – deine Technik ist wesentlich verbessert. Der Hund ist das i-Tüpfelchen zur schönen Stimmung, die das Video transportiert. Herzlichst 😘

    • Federfarbenfee

      Danke dir, liebe Milou! Freut mich total, dass dir dieser Tango hier ebenso sehr gefällt wie mir. Ja, ich merke auch, dass ich Fortschritte mache. Inzwischen noch viel schneller als am Anfang, da endlich eine solide Basis vorhanden ist.
      Und schön, dass die tatsächlich sehr behagliche Atmosphäre aus dem Video dich erreichen konnte. Auch das wird bei mir besser; Dass ich mich selbst dann ins Spiel hineinfallen lassen kann, wenn ich gerade aufnehme. Schon allein, um diesen ganzen Prozess zu dokumentieren, sind all die kleinen Clips Gold wert.
      Herzliche Grüße auch an dich und einen schönen Wochenstart!🫶🎶

  4. rabi54

    Es ist mittlerweile schon mehr als 60 Jahre her, aber trotzdem kann ich mich nohc gut daran erinnern: ich war neun Jahre alt und in einem Sommercamp, und eine junge Frau spielte auf einer Gitarre und sang dazu „What shall we do with the drunken sailor“ (damals verstand ich noch kein Wort Englisch, aber der Song hat sich danach so bei mir eingebrannt). Und JETZT weiß ich dank Internet auch, warum ausgerechnet dieser Song: Es ist das Gitarren-Anfänger-Lied. Hast du auch damit angefangen?

    • Federfarbenfee

      Ja, das war auf jeden Fall unter den allerersten Songs mit dabei und als Grundschulkind habe ich das auch sehr gern gesungen. 🤗

      • rabi54

        Dass so viele Kinder gerade dieses Lied lernen, hatte ich nicht gewusst / hätte ich nicht gedacht. Ich war ja nur in diesen Genuss gekommen, weil mich meine Eltern damals in den Sommerferien „verschickt“ hatten; auch das war ungewöhnlich – jedenfalls war ich der Einzige in der Klasse, dem das widerfahren ist, und ich musste nach den Ferien den anderen Kindern und der Lehrerin über meine Erlebnisse berichten. Ob ich dabei auch den „drunken Sailor“ erwähnt habe, weiß ich nicht mehr.

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