Anlässlich der geringfügig verzögerten ( ; ) ) Taschenbuch-Veröffentlichung von Band 2 hat mein Mann vorhin ein paar Fotos von mir und meinen beiden Buchbabys geschossen. Ihm gefällt Foto Nr. 2 besser, mir Foto Nr. 1. Also präsentiere ich euch beide. ( : D )
Foto 1:
Foto 2:
Ein kleiner Einblick in das „Innenleben“ von Band 2:
Hier nochmal die Klappentexte für Teil 1 und Teil 2.
(Das Ebook für Teil 3 erscheint voraussichtlich Ende Mai. Das zugehörige Print hoffentlich bald darauf.)
??? Klappentext Band 1:
Herbst 1990: Kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag verliebt sich Ava Hals über Kopf in den charismatischen Jon. Doch er ist nicht nur fünfzehn Jahre älter, sondern außerdem ihr Deutschlehrer.
Ein zermürbendes Wechselspiel zwischen Hoffen und Bangen, Nähe und Distanz, Integrität und Immoralität beginnt. Schließlich sucht sich diese unmögliche Liebe ihren Weg, doch es dauert nicht lange, bis ihr die ungünstigen Umstände zum Verhängnis werden.
??? Klappentext Band 2:
Zwölf Jahre sind seit Jons und Avas letzter Begegnung vergangen. Sowohl das Privat- als auch das Berufsleben der knapp Dreißigjährigen sind von Zweckmäßigkeit und Resignation geprägt.
Dank Ralf, der mittlerweile in Hamburg lebt und dort auf seinen Facharzttitel hinarbeitet, kreuzen sich Jons und Avas Wege erneut.Wie sich herausstellt, lodert das Feuer zwischen ihnen noch immer hell und kräftig. Doch Jon ist verheiratet und Vater eines achtjährigen Sohnes.
Dass Ava mittlerweile auch ihren alten Freund Ralf in neuem Licht sieht, macht ihr Gefühlschaos perfekt. Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern. Beide sind vergeben. Und beide schicken Ava auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Berauschende Höhenflüge gehen Hand in Hand mit schmerzhaften Abstürzen. Und in den Schluchten lauert der Tod.
Kleiner Schnipselreigen zu Band 2:
Der Stress hatte ihn schmal werden lassen und die dunklen Augen stachen wie glühende Kohlen aus dem markanten Gesicht hervor. Mit seinem Drei- oder wohl eher Fünftagegebart, den vorzeitig ergrauten Schläfen und dem zerzausten Deckhaar, das ihm keck in die Stirn fiel, wirkte er wie eine etwas jüngere Ausgabe von Billy Bob Thornton. Nur ohne Tattoos. Wobei. Woher wollte sie denn wissen, was sich unter dem weißen Kittel verbarg?
Wie lange hatten sie sich nicht gesehen? Es kam ihr länger vor als ein Jahr.War das überhaupt noch ‚ihr‘ Ralf? Bei dem Gedanken an ihr letztes gemeinsames Telefonat wurde ihr seltsam zumute.
„Oh Mann, Ralf. Du siehst total beschissen aus.“ Sie ließ sich auf einen der Besucherhocker fallen. „Beschissen heiß. Würde mich nicht wundern, wenn dir die Patientinnen reihenweise ohnmächtig vom Stuhl kippen.“
???
Sie belöge sich selbst, würde sie ihre Freude darüber verleugnen, dass auch Jon sie noch immer begehrte. Vielleicht konnte ihr dieses Wissen sogar schon reichen.
Andererseits fragte sie sich, ob ihr widerspenstiges Zaudern und seine vordergründige Zurückhaltung nicht einfach nur Variationen waren. Jenes uralten Spiels zwischen Mann und Frau, dessen Ausgang sich schon abgezeichnet hatte, als sie sich vorhin in die Arme gefallen waren.
???
Da war es. Freund und Feind zugleich. Das Meer.
Es präsentierte sich blaugrau und ungestüm an diesem Tag.
Mannshohe Wellen brachen schäumend kurz vor dem Ufer und die Gischt spritzte fast bis zu Ava hinüber, obwohl sie noch ein gutes Stück vom Wasser entfernt war.
Angesichts dieser brodelnden, rauen Kraft, die an der Insel nagte, war es kein Wunder, dass diese weiter schrumpfte. Auch wenn bereits seit Jahrzehnten alles getan wurde, um den Landabbrüchen entgegenzuwirken.
???
Hätte dieses verfickte Handy nicht geklingelt, wären auch das Boot und das Meer ihr nicht zu nahegekommen. Sie stünde noch immer neben den beiden Männern. Und ihr wäre sicher etwas Schönes eingefallen, um jene belanglose Diskussion zu beenden.
Im Traum war schließlich alles möglich – und alles erlaubt, nicht wahr?
Im dämmrigen Zwielicht an der Pforte zum Erwachen waren moralische Aspekte nicht einmal zweitrangig.
Wärme flutete ihren Bauch, doch diese verflüchtigte sich schnell, als die quäkende Stimme am anderen Ende der Leitung es endlich geschafft hatte, in ihr Bewusstsein vorzudringen.
???
Ein Teil von Ava, der unbestechlicher und auch abgeklärter war als der vom Glück beschwipste Rest, löste sich von ihrem Körper.
Und dieses »Etwas« schwebte plötzlich über ihr.
Beobachtete sie.
Sie und Jon.
Wie sie dort eng umschlungen am Strand standen und einander Halt gaben, während sie sich zugleich gegenseitig den Boden unter den Füßen wegzogen.
???
Nachts glich die Speicherstadt einem verzauberten Ort aus einem Märchen. Ava und Ralf standen auf einer der vielen Brücken, welche die Fleete zwischen den hell erleuchteten Häusern überspannten.
Ava lehnte sich über das kunstvoll gestaltete, mit reichlich Ornamenten verzierte Geländer und sah auf das schwarzblaue Wasser hinab. Es erinnerte sie an flüssigen Samt und in diesem Licht schien es nicht von dieser Welt.
Sie fragte sich unwillkürlich, was sich unter jenen, mit den Augen nicht zu durchdringenden Spiegeln, verbarg.
???
„Spürst du das auch?“, fragte Silke leise.
Wie selbstverständlich war sie zum ‚Du‘ übergegangen und Ava wunderte sich, dass sich diese vertrauliche Anrede so richtig anfühlte. Vor allem in Anbetracht dessen, wen sie da vor sich hatte.
„Hier berühren sich Gegenwart und Vergangenheit. Und es ist, als befinde sich hier eine verborgene Pforte. Zu einer schönen Version des Jenseits, die viel besser ist als unsere Welt hier. Deshalb mag ich diesen Ort wohl auch so sehr.“
Jons Frau wandte ihre Augen von Ava ab und fixierte stattdessen eine Stelle am Ende der Terrasse, an der die Blätter einen besonders wilden Reigen tanzten. Sie wirkte gleichermaßen verzückt wie entrückt.
…
Inzwischen waren sie an einem kleinen, versteckten Weiher angelangt. Als sie ihn erblickte, wunderte sich Ava im ersten Moment darüber, dass es auf diesem Gelände überhaupt einen Teich gab. Allerdings war der wohl viel zu flach und morastig, als dass sich darin jemand wirklich hätte ersäufen können oder wollen.
Auf der Wasseroberfläche trieben einige Seerosenblätter. Die meisten davon waren bereits verwelkt. Aber hie und da waren auch ein paar grasgrüne Flecken in dem rostbraunen Blätterteppich auszumachen.
Da Silke noch immer nichts sagte, warf Ava ihr einen flüchtigen Seitenblick zu und erstarrte. Einzelne Tränen, schimmernd wie kleine, kostbare Perlen, bahnten sich ihren Weg über Silkes blasse Wangen. Mehr denn je glich sie einem ätherischen Wesen. Nicht von dieser Welt eben.
Zögernd strich Ava ihr über den Arm.
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