Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Projekt Zuckerfrei: Woche 5 – 7 und Fastenzeit / Selbstwahrnehmung

Auch an dieser Front ist es nun wieder an der Zeit für ein Update.

Wie geht es mir mit meiner Zuckerentwöhnung?

Nun, ich will ehrlich mit euch sein. Es ist immer noch ein ständiges Auf und Ab.

Wie ich bereits in einem meiner kürzlichen Beiträge habe anklingen lassen, hatte ich letzte Woche drei katastrophale Nächte am Stück und der Schock darüber, dass Insomnia im Gegensatz zu mir – ich hatte da wirkliche eine sehr „brave“ Woche im Rücken – nicht nach den Regeln spielt und immer noch so verdammt viel Macht über micht hat, war heftig. Zudem wird im schlaflosen Zustand in meinem Hirn ein Schalter umgelegt und die Zuckergier übermächtig.

Daher bin ich diesmal nicht nur gestrauchelt, sondern auch ziemlich hart auf den Boden der Tatsachen geknallt. Aber ich bin wieder aufgestanden und die vergangenen Nächte waren auch wieder wesentlich besser – und kein Vergleich zu den schlimmen Monaten vor meiner Zuckeraskese.

Dass ich nun sogar mehrmals pro Woche auf 6 Stunden Schlaf pro Nacht komme, wäre noch Weihnachten völlig undenkbar gewesen.

Auch mein Immunsystem hat sich nicht nur gefühlt massiv verbessert. Seit 2015, das Jahr von Ämmales Geburt und zugleich jenes, in dem ich so schwer krank war, habe ich quasi non stop mit irgendwelchen Infekten gekämpft. Nun bin ich zum ersten Mal die Einzige in der Famille, welche die Erkältungs- und Grippewelle ad dato halbwegs unbeschadet überstanden hat. Toi, toi, toi. Ich hoffe, das bleibt so.

Da ich in diesen 7 Wochen weder weniger noch kalorienärmer gegessen habe, hat sich bisher lediglich ein Kilo verabschiedet. Ist nicht weiter tragisch, da mein Fokus wie gesagt eh nicht auf Gewichtsreduktion liegt oder lag.

Aber ich möchte den heutigen Beginn der Fastenzeit auch zugleich als kleinen Kick-Start in dieser Hinsicht betrachten: Ein anderes Profil auf Instagram hat zu einer 30-Tage-ohne-Süßigkeiten-Challenge aufgerufen.

Ich mache da gerne mit und werde in der Zeit auch versuchen, meine zuckerfreie Nahrungszusammensetzung etwas bewusster anzugehen, sprich, nicht einfach mal so nebenbei 1.000kcals in Form von Haferflockenmatsche zu inhalieren und mich auch wieder auf weniger kaloriendichte Lebensmittel zu konzentrieren.

Ich denke, nun bin ich bereit für diesen Schritt. Zu Beginn meines Zuckerfreiprojekts wäre das zu viel gewesen. Da ging es erstmal nur darum, Abstand zu dem weißen Gift zu gewinnen, auch wenn das bedeutete, dass ich die Unmengen an Schokolade, die ich zuvor verputzt habe, mit ebensolchen Unmengen an Porridge und Co. kompensiert habe. Letzteres steht natürlich noch weiterhin auf meinem Speiseplan, aber hoffentlich ab sofort in „normalen“ Portionsgrößen.

Erdnüsse sind auch so ein Thema. Die knabbere ich fast allabendlich. Und obwohl ich zu Nüssen in der Schale greife, bin ich inzwischen eine Art Nussknackerprofi geworden. : D Deshalb wandern da nunmehr auch immer beeindruckendere Mengen in meinen gierigen Schlund. Kein Wunder also, dass mein Hüftgold so anhänglich ist. Aber nun packen wir es sanft, aber bestimmt bei den Love Handles!  

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht auch angebracht, noch einmal auf meine Selbstwahrnehmung als „neurotisches, verpeiltes und pummeliges Wrack einzugehen. Eventuell muss ich die doch ein wenig näher erläutern bzw. relativieren. So übel, wie man es angesichts dieser radikalen Äußerung annehmen möchte, ist mein eigenes Bild von mir nämlich gar nicht und ich weiß durchaus nicht nur um meine Schwächen, sondern auch um meine Stärken.

Pummelig ist für mich auch nicht gleichbedeutend mit hässlich. Ich halte mich trotz und evtl. sogar auch wegen meiner Kurven schon für ansehnlich und ich denke, die meiste Zeit strahle ich das auch aus.

Nein, ich bin nicht der verunsicherte, schüchterne und sich im worst case selbst bedauernde Mauerblümchentyp und das wollte ich auch nicht vermitteln. Vielmehr halte ich meine Durchsetzungsfähigkeit für eine meiner größten Stärken. Ich gehe grundsätzlich keiner Konfrontation und keinem Konflikt aus dem Weg, bin aber auch bereit dazu, meine Fehler zu erkennen und daran zu arbeiten. Ja, ich würde sagen, ich bin eine Kämpfernatur.

Außerdem bin ich ehrlich, direkt, leidenschaftlich und temperamentvoll. Letzteres halte ich nicht für eine Schwäche.

Gerechtigkeit ist mir wichtig.

Ich bin das Gegenteil von „abgestumpft“. Ich bin sehr emotional, fühle viel Liebe in mir und kann auch viel Liebe geben. Der Preis dafür sind extreme Sensibilität und hohe Verletzlichkeit.

Ich lasse mich gerne begeistern und inspirieren und begeistere und inspiriere auch selbst gerne.

Wenn der Schlafmangel meine Gehirnzellen gerade nicht im Akkord killt, liegt mein IQ definitiv über Zimmertemperatur. Tatsächlich würde es mich viel mehr treffen, hielte man mich für dumm statt für verfressen.

So, liebe Phoebe, das war jetzt wohl Selbstbeweihräucherung genug. : )

Hier noch die Beiträge von Tag 3 bis 5 meiner Bücherchallenge:

13 Kommentare

  1. hypermental

    Dranbleiben bei der Zuckerreduktion (sie und Bewegung sind die einzigen Mittel, die wirklich gegen fast alle Zivilisationskrankheiten vorbeugend helfen)! ??

    • Federfarbenfee

      Ja, der Ansicht bin ich auch. Und mein Körper zeigt mir ja schon deutlich, wie gut ihm weniger Zucker tut. Selbst wenn ich die ein oder andere Schlacht noch verloren geben muss – die Bilanz ist dennoch positiv und ich bin zuversichtlich, dass ich den Krieg gegen den süßen Feind letztendlich gewinnen werde. Es dauert halt so lange, wie es dauert, aber es ist die Mühe wert.

  2. mohseschoh

    Haferflockenmatsche zu inhalieren stelle ich mir tatsächlich nicht gesund vor, zumindest wenn man sie filterlos raucht ;-P

    • Federfarbenfee

      Ja, dass dieses Wortbild nicht so stimmig ist, ist mir auch aufgefallen. Aber ich kann halt nicht nur inspirieren, sondern auch aspirieren. ?

  3. Kätzerin

    Es ist ja schon eine Unmenge gewonnen, daß Du weißt und es sogar gespürt hast, was Zuckerkonsum bei Deinem Schlafverhalten und Immunsystem anrichtet, eben, weil Du nun den umgekehrten Zustand durchlebt hast. Und zwar zum ersten Mal – ich hab schon befürchtet, Du findest aus Deiner verheerenden Insomnie nie mehr raus, aber jetzt kann der Maulwurf ja sogar aus seinem Hügel recht zuversichtlich Ausschau halten. 😎 Wer hätte das gedacht? 😉

    • Federfarbenfee

      Ich jedenfalls nicht. ?

      Ja, geahnt habe ich schon länger, dass der Zucker sich auf meine Insomnieproblematik verheerend auswirkt, auch wenn er sicher mitnichten der einzige Auslöser dafür ist. Aber erst jetzt ist mir richtig bewusst geworden, wieviel die Zuckerreduktion da wirklich helfen kann. Es fühlt sich an wie ein Wunder. Wenn auch ein hart erkämpftes. Leicht fällt es mir noch immer nicht.

      • Kätzerin

        Genau – nicht der einzige krankmachende Faktor, jedenfalls auch bei mir nicht.

  4. Milou

    Du bist nach wie vor auf einem sehr guten Weg ?

    • Federfarbenfee

      Danke dir, meine Liebe! ❤ Ja, das denke ich auch. ?

  5. phoebeweather

    Ich finde die mentale Stärke, die hinter dem Ganzen steckt, echt beeindruckend. Und dass du zwar mal hinfällst, dass dann aber zugibst, wieder aufstehst und mit noch mehr Schwung weitermachst, erhöht bestimmt deine Gesamtaussicht auf Erfolg. Auch schön zu lesen, dass du dich selbst doch sehr magst, irgendwoher muss ja diese Stärke auch kommen ☺️?

    • Federfarbenfee

      Danke für deine lieben Worte! Oh, ich denke, es gibt Menschen, die noch sehr viel mehr Stärke beweisen müssen als ich. Aber klar, es erfordert schon einiges an Kraft, sich immer wieder aufzurappeln. Doch das gehört wohl zu diesem Prozess dazu. Ja, mit Einschränkungen mag ich mich. Aber ich glaube, das geht jedem halbwegs selbstreflektiertem Menschen so, dass er nicht nur das Positive an sich sieht. Vor allem aber mag ich mein Leben und weiß, dass es sich lohnt, dafür zu kämpfen. ?

  6. sangsalavela

    Bleib dran ?
    Ich hatte irgendwie nicht angenommen, daß Du das mit dem pummeligen Wrack wirklich völlig ernst meinst. So, wie Du Dich erläutert hast, siehst Du Dich ganz richtig, soweit ich das beurteilen kann.
    Wie ein Mauerblümchen wirkst Du gewiss nicht ?
    Viel Erfolg weiterhin!

    • Federfarbenfee

      Danke für deinen schönen Kommentar und die guten Wünsche! 🙂 Ja, das mit dem pummeligen Wrack hatte ich schon mit einem heftigen Augenzwinkern verfasst. An Tagen, die auf schlaflose Nächte folgen, fühle ich mich allerdings echt total ruinös.

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