Es ist vollbracht! Doch ich sag´s euch: Insbesondere die letzten Tage waren ein ziemlich wilder Ritt.
Da wartest du Wochen über Wochen, Monate über Monate auf sie und wenn sie dann endlich kommt und sich nach einigem Hofieren sogar häuslich einrichtet in deinem Kopf, willst du sie spätestens nach der Honeymoon-Phase direkt wieder rausschmeißen. Denn sie ist ein sehr brutales, exzentrisches und egoistisches Geschöpf, diese Muse.
Du darfst keine anderen Freuden neben ihr haben, sonst haut sie entweder sofort wieder ab oder macht dich mit ihrem unkontrollierten Gesabbel derart kirre und funktionsuntüchtig, dass du nicht einmal mehr die einfachsten Alltagstätigkeiten auf die Reihe kriegst.
Sie zerrt dich Nachts um Drei aus dem Bett und lässt dich bei Rot über die Ampel gehen.
Kinder und Hund würde sie verhungern lassen, ohne es überhaupt zu merken, während sie dich dazu bringt, den Kaffee zu litern und die Schokolade wieder pfundweise zu verdrücken. Obwohl du dir das eigentlich längst abgewöhnt hat.
In Gesprächen jeglicher Facon präsentiert sie dich als grenzdebilen Sozialkrüppel und Termine lässt sie mit der gleichen frechen Nonchalance platzen wie kleine Kinder Seifenblasen.
Deine Gesundheit ist ihr scheißegal und auch sonst alles und jedes. Hauptsache, du bannst ihren Wahnsinn aufs (digitale) Papier. Und zwar pronto.
Ja, so ist das mit der Muse. Trotzdem bin ich ihr unendlich dankbar dafür, dass sie mich in ihr knallhartes Bootcamp geschleppt hat. Ohne sie wäre mein Roman wohl selbst am St. Nimmerleinstag nicht fertig gewesen.
Ich sag“s, wie“s ist: Auf weiten Strecken war der Schreibprozess diesmal der reinste Kampf. Und selbst wenn es mir gelang, kleinere Alltagsschlachten, in denen es vornehmlich darum ging, die notwendige Zeit zum Schreiben aufzubringen, für mich zu entscheiden, gab es da immer noch diesen einen Endgegner, der mir regelmäßig den Garaus gemacht hat: Die Frage nämlich, welchen Sinn das Romanschreiben überhaupt noch macht? In diesen Zeiten und in diesem gesellschaftlichen und politischen Umfeld? Sollte ich mich nicht lieber mit etwas befassen, das der Menschheit wirklich dienlich ist? Zumal meine Geschichten die Welt weder bewegen noch verändern werden. Weil sie eben keine Welt- sondern Unterhaltungsliteratur sind.
Mit dieser Frage trage ich mich seit Jahren und sie hat mir die Freude am Schreiben fast genommen. Beantwortet hat auch die skrupellose Muse diese Frage nicht, sondern sie einfach radikal ausgelöscht. Von jetzt auf gleich. Zumindest für die Dauer ihres Aufenthalts.
Und wie geht es nun weiter?
„Frau s/Sucht Katharsis 40“, so der etwas abgewandelte neue Titel, der noch um einiges besser zur Geschichte passt als der alte, darf jetzt erst mal ein paar Tage ruhen und dann werde ich das Buch nochmal Zeile für Zeile durchgehen. Da ich jedoch kein Weltliterat und somit auch kein Hemingway bin, halte ich den ersten Entwurf nicht zwingend für Shit. Jedenfalls bin ich persönlich jemand, der gar nicht weiterschreiben kann, wenn er das, was er zuvor zu Papier gebracht hat, miserabel findet. Daher Ich bin schon während des Schreibens ständig am Überarbeiten. Die nochmalige Durchsicht meinerseits wird also erfahrungsgemäß zügig von Statten gehen.
Anschließend werde ich den Roman an meine Testleser und meine Korrektorin schicken. Danke an dieser Stelle, dass ihr wieder am Start seid – eure Unterstützung bedeutet mir wahnsinnig viel!
Und ich freue mich wahnsinnig darauf, jetzt endlich wieder mehr Zeit für die Gitarre zu haben!
Der ein oder andere wird schon mitbekommen haben, dass ich seit einiger Zeit auch an einem Song zum Buch bastele. In den nächsten Wochen wird es davon eine Kostprobe geben. Die kleine Instrumentalpassage, die ihr hier hört, ist ein Fragment aus dem Lied-Rohbau.
Statt neuer Textschnipsel präsentiere ich euch heute mal eine Kostprobe anderer Art. Und ich hoffe natürlich, dass euch der kleine Appetizer mundet.
Für alle, die eher aus Versehen hier vorbeistolpern: „Frau Sucht Kampf 40“, kurz „FSK 40“, ist mein aktuelles Buchprojekt – ein Psychothriller mit der Betonung auf „Psycho“.
Ursprünglich stand das „K“ im Buchtitel für „Krieg“. Da mir dieses Wort aber aus gegebenem Anlass zunehmend schwer im Magen liegt, habe ich es in „Kampf“ umgewandelt. Denn die Kämpfe in diesem Buch werden nicht auf dem Schlachtfeld ausgefochten.
(Neben eigenem Videomaterial habe ich Clips von pexels.com verwendet. Das Musikstück stammt von epidemic sound: „Mysterious Forest“ von Howard Harper-Barnes)
Auch an der Romanfront gibt es Fortschritte zu vermelden. Zwar komme ich nicht ganz so flott an wie erhofft, aber meine Mindesthürde von 500 Worten pro Tag packe ich meist schon. Wenn auch teils mit Ach und Krach, weil das entsprechende Zeitfenster oft nicht mehr als ein bis zwei Stunden beträgt und ich ja nicht irgendetwas hinrotzen, sondern Inhalt von Format produzieren will. ; )
Apropos Format: Ad dato habe ich meine verbalen Appetithäppchen ja ausschließlich in Textform präsentiert. Obwohl ich bereits beim Kauf meines Mirkrofons damit liebäugelte, das ein oder andere Zitat zu vertonen. Ein ganzes Hörbuch ist derzeit noch reine Utopie. Ich muss mich da erst step by step rantasten. Zumal ich über keinerlei Ausbildung in dieser Richtung verfüge.
Heute Früh habe ich mir spontan ein Herz gefasst und eine kurze Passage aus „FSK 40“ vor- bzw. eingelesen.
Und es hat mir tatsächlich Spaß gemacht. Die Resonanz ist bislang auch recht positiv. Daher wird ich jetzt wohl öfter mal eine solche Minilesung zum Besten geben.
Kürzlich wurde ich außerdem für eine „Erste-Seite-Challenge“ nominiert. Meine erste Seite in „FSK 40“ ist natürlich noch nicht in Stein gemeißelt. Aber aktuell steht dort Folgendes geschrieben:
„Fenja fühlte sich wie lebendig begraben. Und vielleicht war sie es auch. Ihr Schädel dröhnte, ihre Kehle war völlig ausgedorrt, und als nun das Blut in die tauben Gliedmaßen zurückschoss, verwandelten sich die Wände um sie herum in Nagelbretter.
Sie war eben zu sich gekommen und kauerte wie ein Embryo in dieser engen Kiste, deren Begrenzungen sie zwar nicht sehen, dafür aber nun deutlich spüren konnte: an ihrem Kopf, ihrem Rücken, ihren Knien und ihren Fußspitzen.
Vorsichtig versuchte sie, sich ein wenig auszustrecken. Doch das harte Holz war nicht gewillt, auch nur einen einzigen Millimeter nachzugeben.
Ihr fehlte jegliche Erinnerung daran, wie sie in diese überaus missliche Lage geraten war. Die nebulösen Gedächtnisfetzen, welche vereinzelt durch ihr Hirn waberten, lösten sich in nichts auf, noch bevor Fenja sie greifen konnte.
Es war ihr, als sei sie aus einem Traum erwacht, dessen Handlung sie bereits vergessen hatte, wohingegen die damit verknüpften Emotionen noch sehr präsent waren.
Normalerweise würde diese Ahnung einer akuten Bedrohung, von etwas Bösem, das ihr nach dem Leben trachtete, einem Gefühl der Erleichterung Platz machen, sobald sich ihre Sinne wieder in der Wirklichkeit verankert hatten.
Doch Fenjas Benommenheit wich stattdessen nackter Angst.
Sie war von einem Albtraum direkt in den nächsten gestürzt. Und dieser hier war womöglich noch schlimmer als der vorherige.“
Und zum Abschluss noch eine kleine Schnipselparade im Alltagsgewand. Meine Zitate sind übrigens nicht chronologisch geordnet. Aber das dachtet ihr euch bestimmt schon. ; )
Mehr war schlussendlich nicht drin in diesem November 2021. Ein für mich persönlich sehr intensiver Monat. Völlig unabhängig vom NaNoWriMo.
Und meine persönliche Schatzkiste mit all den bunten Emotions-, Gedanken- und Erlebnisbausteinchen wurde ordentlich aufgefüllt. Unendlich viele Mosaike lassen sich daraus legen, die ihrerseits immer wieder neue Geschichten erzählen.
In jedem dieser Puzzle-Gemälde steckt viel von mir und doch ist keines davon ein Abbild meiner selbst.
An dieser Stelle hatte ich bereits angesetzt, mich wieder zu erklären.
Aber wie heißt es so schön: „Show, don`t tell.“
Wer meine Zitate und Textstellen aus FSK 40 weiter unten studiert, der wird verstehen, warum sich meine privaten Anekdoten zunehmend mit meinen Romanprojekten „beißen“.
Ich bin zufrieden mit meinem NaNo-Ergebnis, zumal dieser Roman wesentlich rechercheintensiver ist als meine „Zartherbe Liebe‘.
Und mein Hauptziel, tief in die Geschichte einzutauchen und sie in meinem Kopf als Parallelwelt zu etablieren, habe ich erreicht.
„Wie geht es weiter?“, lautet die Abschlussfrage im Rahmen der NaNo-Challenge 21.
Nun, es zeichnet sich ab, dass dieses Buch ein ziemlich umfangreicher Schmöker bzw. hoffentlich ein 600-Seiten-Pageturner werden wird. 😀
Daher werde ich noch ein Weilchen damit beschäftigt sein.
Und … Cut!! :D:
Es folgen ein paar Schnipsel und Szenenausschnitte in nicht chronologischer Reihenfolge:
Szenenausschnitt 1:
Einen Gang weiter wanderten gesalzene Erdnüsse, scharfe Salsa und Taco Chips in den Einkaufswagen. Leider war die Sorte mit Käse-Geschmack gerade ausverkauft.
Es gab wahrlich Schlimmeres – auch in Fenjas Leben – aber trotzdem fühlte sie sich beraubt. Um was, war ihr selbst nicht ganz klar. Um den ultimativen Genuss vielleicht? Aber spätestens, nachdem sie die Schokolade verspeist hatte, würde ohnehin alles Weitere nach Pappe schmecken.
Wie immer nahm sie sich vor, mit dem Essen aufzuhören, sobald ihre Geschmacksknospen keine Signale mehr empfingen. Und wie immer würde sie weiteressen …
»Das ist aber eine seltsame Diät. Schokolade und Magerquark«, ertönte es an der Kasse hinter ihr.
Fenja drehte sich um und sah sich mit einem Mann in ihrem Alter konfrontiert. Selbst nicht gerade der Dünnste. Aber das war ja mal wieder typisch.
»Wie kommen Sie darauf, dass ich Diät halte?«, erwiderte sie selbstbewusster, als sie sich fühlte. Innerlich wappnete sie sich bereits gegen einen dreisten Spruch à la »Weil Sie es nötig haben.«
Doch er ließ seinen Blick nur vielsagend über ihren Körper wandern.
Fenja revanchierte sich, indem sie penetrant auf seine Wampe starrte.
Er brummte ungnädig, wandte sich schließlich von ihr ab und seinem Sechserpack Bier auf dem Fließband zu.
Nicht nur seiner unangenehmen Gesellschaft wegen verließ sie den Laden in Windeseile, nachdem sie es endlich fertiggebracht hatte, ihre Habseligkeiten zu verstauen. In ihrer Gier und fiebrigen Unrast hatte sie die Hälfte der Lebensmittel fast neben statt in die beiden Papiertüten gepackt.
Inzwischen war der Essdruck wirklich enorm.
Sie spürte noch, dass die von Tränensäcken umrandeten Augen ihres Hintermanns sich in ihren Rücken bohrten.
Doch kaum war sie wieder auf der Straße, übernahm der Tunnelblick. Sie konnte an nichts anderes mehr denken, als endlich herzhaft in die Vollmilchschokolade zu beißen, um sich gleich darauf eine Hand Schokolinsen in den Rachen zu werfen.
Ihre Umgebung nahm sie nur noch schemenhaft wahr. Und mit jedem Meter, den sie auf diesem sozialen Tretminenfeld zurücklegte und sich ihrer geschützten Trutzburg sowie ihrem Zucker-Eldorado näherte, wurde ihr gleichgültiger, was andere von ihr dachten.
Es war ihr mit einem Mal sogar egal, ob sie 100 oder 120kg wog. Was machte das noch für einen Unterschied?
Es gab nur eines, das jetzt zählte und das war ihr nächster Schuss. Sobald der Zucker ihre Zellen flutete, würde sie für kurze Zeit in seligem Vergessen baden können und sich einfach nur berauscht und glücklich fühlen.
Szenenausschnitt 2:
Sie spürte, wie sein Gesicht sich ihrem linken Ohr näherte.
»Je weniger du dich wehrst, desto schneller hast du es hinter dir. Das ist dir doch klar?«, säuselte er.
Sie wusste, dass sie jetzt schnell handeln musste. Und sie hatte nur diesen einen Versuch. Leicht neigte sie ihren Kopf nach rechts …
»Mach es dir doch nicht so …« …
… um ihn dann schwungvoll nach links und in seine hassenswerte Visage zu donnern.
Es knackte vernehmlich. Hoffentlich hatte sie ihm die Nase gebrochen.
Inzwischen war ihr völlig egal, wie alt er war. Seine Unschuld hatte er schon lange verloren.
»Au, verdammt«, kreischte er mit schmerzerfüllter Stimme. »Bist du irre?«
Das sagte der Richtige.
Ihre Kopfnuss ließ ihn wanken und er richtete sich ein wenig auf.
Doch er stieg nicht von ihr runter und ihre Arme hielt er auch weiterhin im eisernen Griff.
Und wenn ich nicht an dieser zeitintensiven, aber auch recht motivierenden Challenge auf Instagram teilnehmen würde, wäre ich vielleicht tatsächlich noch in time. ; )
Auch an gesundheitlicher und familiärer Front galt es, die ein oder andere Herausforderung zu meistern.
Da ich mir aber fest geschworen habe, mein Privatleben zukünftig aus dem Netz herauszuhalten, so weit irgend möglich, weil ich andernfalls in meinen Geschichten nie so frei sein kann, wie ich es mir wünsche, verkneife ich mir mein übliches Gejammere.
Jenen, denen meine Romanprojekte am Allerwertesten vorbeigehen, sei deshalb gesagt: Ihr verpasst nichts, wenn ihr euch an dieser Stelle aus dem Posst verabschiedet. Im Folgenden geht es ausschließlich um „FSK 40“.
Obendrein besitze ich sogar die Frechheit, gleich exzessiv Copy and Paste zu betreiben und die Instagram-Challenge-Beiträge einfach in chronologischer Reihenfolge zusammenzutragen.
Was, ihr seid immer noch da?
Euch ist echt nicht mehr zu helfen. : D
Und los gehtˋs mit Tag 1 und 2 der Challenge, dem Vorstellungspost:
Wagemutig, wie ich nun mal bin, habe ich mich tatsächlich auch dieses Jahr für den National Novel Writing Month angemeldet. Allerdings starte ich kein neues Romanprojekt, sondern arbeite an FSK40 weiter. Und dass ich die 50.000-Wörter-Marke reißen werde, ist auch äußerst utopisch. Sieht man ja schon daran, dass ich kaum Zeit für diesen Post finde. : D
Dass es grundsätzlich machbar ist, weiß ich aber.
2016 hatte ich die 50.000 Worte tatsächlich gepackt. Damals sind zwei Drittel von „Zartherbe Liebe – auf verbotenen Pfaden“ entstanden.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich tägliches und vor allem auch Viel-Schreiben sehr positiv auf meinen Schreibstil auswirkt.
Jener Sog, der sowohl den Leser als auch den Schreibenden in die Geschichte hineinzieht und erst wieder freigibt, sobald das Buch zu Ende ist, kann sich meines Ermessens auf diese Weise besonders gut entfalten.
Außerdem verliert man sich unter „Zeitdruck“ weniger in verschnörkelten Phrasen und auf Umwegen. Ich zumindest schreibe so prägnanter, rasanter und teils auch packender, als wenn mein Projekt auf ruhigen Wassern gemütlich vor sich hinschippert.
Gestern habe ich nur 400 Worte getippt. Heute noch nada. Es sind Ferien und es steht einiges auf dem Programm. Dennoch halte ich zunächst an der Nano-Zielvorgabe von 1.667 Worten pro Tag fest. Vielleicht kann ich die Lücke ja noch schließen. Wenn nicht, dann nicht.
Hier findet ihr nochmal der vorläufige Klappentext von FSK 40, einem Psychothriller, mit Betonung auf „Psycho“:
„Mittvierzigerin Fenja ist geschieden, alleinerziehend, frustriert, chat- und esssüchtig und sich selbst ihr größter Feind.
Online lernt sie jemanden kennen, der ihr eine unorthodoxe Methode vorschlägt, um ihre Zwänge und Süchte in den Griff zu bekommen.
Fenja lässt sich darauf ein – und damit auch auf ein gefährliches Spiel, das alsbald einen weitaus höheren Einsatz fordert als ursprünglich erwartet.“
Ich bin nicht so der Spezialist für herumfliegende Gliedmaßen und Blut. Derlei Splatterkrempel finde ich total öde. Mich faszinieren subtiler Horror und die Abgründe der menschlichen Psyche viel mehr.
Anmerkung aus heutiger (13.11.2021) Sicht: Ganz ohne Blut komme ich anscheinend doch nicht aus.
An Nano-Tag 3 und 4 fragt Keah Rieger nach unseren Zielen für diesen Schreibmonat.
Für mich gibt es derer vor allem zwei:
1️⃣ Ich möchte mich wieder richtig eng mit meiner Geschichte verbinden und das funktioniert am besten, wenn ich viel und regelmäßig schreibe.
Nur dann stehe ich 24/7 mit einem Bein in der Romanwelt und der Plot sowie einzelne Szenen und Dialoge entwickeln sich selbstständig in meinem Kopf weiter, auch wenn ich gerade ganz anderen Dingen nachgehe. Das ist für mich der Optimalzustand. Und sowohl mein Schreibstil als auch die Geschichte selbst profitieren enorm davon.
Wenn ich richtig drin bin, fließt es einfach durch mich hindurch und aus mir heraus. Esoterisch ausgedrückt, fühle ich mich in diesen kostbaren Augenblicken wie eine Art Medium. Die Worte kommen von selbst und ich gar nicht hinterher. Und mein Notizbuch auf dem Handy glüht.
Erfahrungsgemäß erlebe ich dieses „Writer’s High“ aber wirklich nur, wenn ich täglich und auch unter Druck schreibe.
Das zwingt mich dazu, mich zu fokussieren und nicht „abzudriften“.
Wie genau sich dann die oben genannte Magie entfaltet, weiß ich nicht. Aber ich sehe das Schreiben eben nicht nur als Handwerk, sondern auch als Sprachrohr unseres Unterbewusstseins und gerade das ist für mich das Spannende daran.
Jene, die den Nanowrimo als reinen Wettlauf mit den Worten und als stupides Runterhämmern von qualitativ minderwertigen, uninspirierten Monstertexten ansehen, verkennen diesen Wettbewerb und sein Potential, geheime Zaubertüren in uns zu öffnen, komplett.
Ich wage sogar zu behaupten, dass sie noch nie einen Nano komplett durchgezogen haben. Andernfalls hätten sie sich diesem kreativen Rausch wohl kaum entziehen können.
2️⃣ Natürlich möchte ich auch vorankommen und meinem Roman einen ordentlichen Wachstumsschub verpassen.
Aktuell halte ich nach wie vor am 50K Ziel fest. Ein Fünkchen Hoffnung ist noch vorhanden, dass ich es schaffen könnte, auch wenn ich schon jetzt arg hinterherhinke.
Heute, an Tag 4, stehe ich bei insgesamt 2.596 Worten. Die Statistik auf der Nanoseite sagt mir, wenn ich mich jetzt ranhalte, könnte ich mit 1.779 pro Tag noch rechtzeitig im Ziel einlaufen.
Das klingt noch machbar.
Anmerkung aus heutiger (13.11.2021) Sicht:Inzwischen nicht mehr. Bin aktuell bei knapp 14.000 Worten. Inklusive dieser Challenge-Posts wären es jedoch wesentlich mehr. Vielleicht sollte ich ein wenig schummeln, aber damit bescheiße ich mich ja nur selbst. 😉
An Tag 1 bin ich kaum zum Schreiben gekommen, an Tag 2 hatte ich neben Terminen mit meinem inneren Schweinehund zu kämpfen, aber gestern lief es schon recht passabel.
Und heute, in aller Herrgottsfrühe, haben es auch schon über 600 Worte aufs digitale Papier geschafft. Ich halte sie sogar für tauglich, was mir wichtig ist. Andernfalls würde sich mein Wordcount in Windeseile dezimieren. Denn ich lösche sofort gnadenlos, was mir nicht gefällt. Auch wenn diese Vorgehensweise nicht dem entspricht, was landläufig empfohlen wird.
„The first draft of anything is shit“ – so Hemingway. Nun, ich bin diesbzgl. nicht seiner Meinung. Mein Anspruch an mich ist, dass auch der erste Entwurf schon „sitzen“ muss. Ungeachtet dessen, dass er vielleicht noch einiges an Feinschliff und Politur benötigt.
Aufgabe an Tag 5 und 6 im Rahmen der nanochallenge21: Ein Moodboard zur Geschichte gestalten.
… Doch der Moment war so schnell vorüber, dass Fenja sich fragte, ob sie sich dieses wissende Flackern nur eingebildet hatte. Ebenso wie sie sich fragte, ob das gerade wirklich ein Scherz gewesen war.
Abgesehen davon, dass er bis auf seine hochgeschlossene Jacke komplett durchnässt war, machte er eigentlich einen ziemlich seriösen Eindruck.
Aber war es nicht der Psychopathen Paradedisziplin, harmlos und vertrauenserweckend zu wirken?
Wer wusste besser als Fenja selbst, dass die unauffälligsten Hüllen mitunter die dunkelsten Seelen beherbergten?
Wobei – allein schon diese Augen waren alles andere als unauffällig.
Doch nichts an diesem Mann schrie absichtlich nach Aufmerksamkeit.
Er schien ein paar Jahre älter zu sein als sie. Vielleicht Anfang Fünfzig. Er war einer jener Menschen, denen die Spuren des Lebens gut zu Gesicht standen, obgleich es kein leichtes Leben war, von dem sie erzählten. Eine Aura von Schmerz und Verbitterung umwehte ihn.
Erst jetzt fiel ihr das Bündel unter seinem Arm auf. Was trug er da mit sich?
✒✒ Das war der 7., respektive 8. Streich: Ein Schnipsel aus dem Projekt.
Tag 9 und 10 der Nanochallenge dreht sicht um den ersten Satz des Romanprojekts.
Mein erster Satz ist nicht im Zuge des Nano, sondern schon letztes Jahr entstanden, als ich mit diesem Thriller begonnen habe.
Daran sehe ich auch, wie lange das Projekt bereits vor sich hingedümpelt ist. Immer wieder gab es Reanimationsversuche, aber erst der diesjährige Nano konnte es wirklich ins Leben zurückholen.
In den letzten zehn Tagen hatte ich oftmals den Eindruck, die Geschichte schreibe sich von selbst. Ich liebe dieses Gefühl und ich hatte es schon ewig nicht mehr.
Für mich ein klares Zeichen, dass ich nur gut schreibe, wenn ich viel schreibe. Aber das wusste ich auch vorher schon.
Allerdings hat mich seit Samstag ein heftiger Infekt am Wickel. Es wurde immer schlimmer statt besser und das hat mich zeitweise schon arg ausgebremst. Nun bin ich auf Antibiotika und allmählich geht es bergauf.
Was die Wortanzahl angeht, hinke ich gnadenlos hinterher. Dennoch bin ich stolz auf mich, dass ich seit Beginn des Nanos bis jetzt gute 9.000 Worte geschrieben habe. Heute hoffe ich, die 10.000 zu knacken.
Tag 11 und 12 der Nanochallenge21 stellt uns vor die anspruchsvolle Aufgabe, unsere/n Prota in drei Worten zu beschreiben.
In meinem Thriller gibt es zwei Hauptprotagonisten und es fiel mir gar nicht leicht, sie mit 3 Worten zu umreißen, ohne zu viel zu spoilern und auch nicht derart vage zu werden, dass man sich gar nichts mehr unter den Beiden vorstellen kann.
So, ich bin dann mal wieder weg …
Schreiben, was sonst. 😀
An Tag 13 und 14 der Nanochallenge21 fragt Keah Rieger danach, wie die Idee für die Geschichte entstanden ist.
Ehrlich gesagt ist das für mich einer der magischen Aspekte beim Schreiben. Die Geschichte findet den Autor. Nicht andersherum.
Aber sie sagt nicht: „Peng, hier bin ich. Also schreib mich.“ Nein, sie schleicht sich ganz allmählich in meine Gedanken.
Dennoch gibt es natürlich einige Eckpfeiler, an denen ich mich orientiere und bei jeder Erzählung habe ich zumindest ein zentrales (Ausgangs)Thema, das ich ganz bewusst in den Roman einbaue.
Im vorliegenden Fall ist dieser Dreh- und Angelpunkt Fenjas Essstörung, die sich zum Zeitpunkt der Geschichte in einer Zuckersucht manifestiert, im Laufe ihres Lebens aber auch schon andere Ausprägungen angenommen hat.
Es existieren unzählige Bücher zu Essstörungen und deren Hintergründen und viele davon habe ich auch gelesen. Die meisten davon sind Sach- und Fachbücher und persönliche Erfahrungsberichte. Belletristik gibt es wenig in diesem Bereich. Schon gar nicht in Form eines Thrillers.
Doch auch andere psychologische Krankheitsbilder werden in diesem Roman beleuchtet. Da ich jedoch nicht allzu sehr spoilern will, halte ich mich an dieser Stelle zurück.
– all dies sind Schlagworte, die zu meinem aktuellen Schreibprojekt passen.
Ich liebe spannende und psychologisch komplexe Romane.
Wenn die Geschichte zudem noch mit einem Hauch Mystik oder Grusel aufwarten kann und der Autor über einen ansprechenden Schreibstil und eine ordentliche Portion schwarzen Humors verfügt, ist sie perfekt für mich.
Eine Prise knisternder Romantik und Sinnlichkeit ist eine nette Zugabe, aber kein Muss für mich, wohl aber viel Feingefühl im Umgang mit den Charakteren und ihren Problemen, Stärken und Schwächen.
Ein gutes Buch soll mich nachhaltig berühren können und mir bestenfalls Denkanstöße liefern, die ich ins echte Leben mitnehmen kann.
Ich will nicht nur unterhalten werden, sondern auch eine echte Bereicherung in Form anderer Sichtweisen und interessant verpacktem Wissen erfahren.
Leider treffe ich selten auf Bücher, die all diese Elemente in einer einzigen Geschichte vereinen.
Wehe, einer moniert den fehlenden Konjunktiv im letzten Satz! Dem ramme ich stante pede genannten Gabelringschlüssel zwischen die Zähne. ; )
„Wäre“ wäre grammatikalisch korrekter, ich weiß, aber das wäre … äh … ist mir zu lasch.
Und dies wird definitiv kein lascher Roman. Zwar macht meine Hauptprotagonistin zu Beginn nicht unbedingt eine(n) auf Superwoman: Sie ist geschieden, alleinerziehend, mitten in der Midlife Crisis, frustriert, essgestört und sich selbst ihr größter Feind.
Dies ändert sich jedoch, als sie online jemanden kennenlernt, der ihr eine unorthodoxe Methode vorschlägt, um ihre Zwänge und Süchte in den Griff zu bekommen. Fenja lässt sich darauf ein – und damit auch auf ein gefährliches Spiel, das bald einen weitaus höheren Einsatz fordert als ursprünglich angenommen.
Als Titel hätte ich am liebsten FSK 40 gewählt, aber ich glaube, damit wäre ich rechtlich in die Bredouille gekommen. Daher habe ich zu Trick 17 gegriffen und den Titel noch ein wenig ausgeschmückt. ; )
Eine Weile habe ich auch hin und her überlegt, ob ich den Namen meines neuen Buchbabys, mit welchem ich allerdings noch eine Weile schwanger gehen werde – sagen wir mal, ich befinde mich aktuell im ersten Trimester – überhaupt schon nennen soll.
Aber eigens der Geheimhaltung wegen wollte ich mir auch nicht irgendeinen depperten Arbeitstitel aus den Fingern saugen. Außerdem ist der Titel ja schon sehr speziell und für potentielle „Diebe“ daher wohl eher uninteressant. Sicherheitshalber habe ich trotzdem Titelschutz beantragt.
Die „Frau“ im Titel ist nach dem ganzen Vorgeplänkel selbsterklärend. Allerdings schreibe ich bei diesem Buch auch teils aus männlicher Perspektive. Bei der „Zartherben Liebe“ hatten sich das einige gewünscht, und hier werde ich dieser Bitte nun Folge leisten.
„Sucht“ steht sowohl für „suchen“ als auch für „die Sucht“.
„Krieg“: Was ist eine Geschichte ohne ordentliche Konflikte? Lasst euch überraschen!
„40“: Eh klar. : ) Buchverrückte unter 40 lesen auf eigene Gefahr. ; D
Heute war ja Schulbeginn in Bayern, und ich hoffe, dass ich es vor dem nächsten Lock Down (- der hoffentlich niemals kommen wird -) wenigstens noch ins zweite Trimester schaffe …
„Kann ich noch etwas aus meiner Süßigkeitentüte naschen?“, fragt das Ämmale. Wir sind gerade von einem Kindergeburtstag nach Hause gekommen.
„Du wirst noch irgendwann an Überzuckerung sterben“, stöhne ich.
„Aber nicht heute!“, lächelt meine Kleine und schnappt sich ein Kaubonbon.
Ein paar Wildblumen aus dem Garten, einige schon etwas verwelkte Blüten aus der Vase und eine Pusteblume aus einem Haltbarkeitsexperiment vor ein paar Monaten.
Hat funktioniert, wie man sieht. Also, die Konservierung. Anpusten darf man die Pusteblume allerdings nicht. Sonst löst sie sich trotzdem auf.
Wer es nachmachen möchte, hier der Link (- war damals übrigens ein Homeschooling-Projekt für mein Eiliensche -):
Mein Mann hat vom nahelegenen Paradies für Künstlerbedarf nicht nur Tonnen von Papier, sondern auch nackte Porzellanschweinchen und Keramikfarben mitgebracht.
Nun ist es endlich da – das Taschenbuch zu Band 3! ???
Wie auch bei den beiden vorhergehenden Bänden bin ich von der Umsetzung seitens BoD sehr angetan. Das Grün auf dem Cover kommt genauso brillant rüber wie zuvor das Blau und das Gold. Das ist wirklich eine Kunst für sich, da ich mit einem srgb-Farbprofil und nicht mit den cmyk-Farben, die für den Druck verwendet werden, gearbeitet habe. Die Druckerei musste das also zunächst möglichst originalgetreu aufbereiten und das ist wieder einmal sehr gut gelungen.
Auch die geringere Deckkraft bei den Zeichnungen im Inneren, die ich in diesem Band besonders filigran erscheinen lassen wollte, wurde 1 zu 1 übernommen. Wunderbar. Auch wenn ich weiß, dass Eigenlob stinkt, ist Band 3 im Hinblick auf die Illustrationen mein Lieblingsteil.
Wenn ihr einen Blick in das Video hier werft, könnt ihr euch selbst ein Bild von dem machen, was sich zwischen den zwei Buchdeckeln verbirgt:
Dabei werdet ihr aber auch auf die beiden fehlerhaften Punkte stoßen. Aus unerfindlichen Gründen wurde bei Band 3 oben ein klitzekleines Stückchen zu viel abgeschnitten. Er ist auch tatsächlich ein Millimeterchen kürzer als die anderen beiden Bücher.
Weiterhin ist das „Frühjahr 2003“ nebst Zeichnung auf eine linke Seite gerutscht. Das war mein Fehler. Aber irgendwie wirkt das auch so recht charmant (siehe Video). Daher lasse ich das jetzt einfach wie es ist und initiiere nicht deshalb allein eine Neuauflage.
??? Hier nochmal der Klappentext zum dritten Band ???:
Sylt, Herbst 2002: Der gemeinsamen Nacht mit Jon folgt eine nicht weniger stürmische mit Ralf. Doch zu Avas Entscheidungsfindung tragen die beiden leidenschaftlichen Intermezzi wenig bei.
Empört darüber, dass Ava noch immer nicht weiß, wen sie mehr liebt, folgt Ralf seiner Ex-Freundin Claudia zu den „Ärzten ohne Grenzen“ nach Afghanistan.
Kurze später Zeit später macht Ava daheim in München eine überraschende Feststellung, die ihre Welt endgültig aus den Angeln hebt.
Währenddessen spitzt sich die Lage in Afghanistan zu …
Weitere Recherchearbeiten für meinen neuen Roman, der wohl am ehesten als Psychothriller mit romantischem Touch zu klassifizieren ist …
Auch vor einschlägigen Fachpublikationen mache ich nicht Halt. : D Denn wie immer stehen für mich neben fesselnder Unterhaltung Authentizität und psychologische Tiefe an erster Stelle.
Heute beginne ich mit dem Schreiben und mir ist schon richtig feierlich zumute. 🙂
Auch mit „Am Anfang war Lila“ wird es wohl demnächst weitergehen, aber ich bin mir noch unschlüssig, in welcher Form ich diese Geschichte zukünftig veröffentlichen werde. Ad dato stehen da ja bereits an die 200 Seiten kostenlos als Blogroman auf meiner Webseite und auf Wattpad zur Verfügung. Wobei das Format „Blogroman“ viel weniger gut funktioniert als das eBook auf Wattpad. Kann ich aber total verstehen. Ich finde Blogromane auch nicht gerade komfortabel zu lesen. Da dieser Dark Fantasy Roman zudem noch recht unausgegoren ist und weiterhin eine Dreiecksgeschichte als Nebenstrang beinhaltet, ein Thema, das ich in der „Zartherben Liebe“ ja gesondert und für mich eigentlich auch abschließend behandelt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich „Lila“ überhaupt irgendwann monetarisieren werde.
***
Noch eine kleine Info für alle, die auf das Taschenbuch zum dritten Teil meiner „Zartherben Liebe“ warten: Gestern habe ich eine Email von BoD erhalten, die mir den derzeitigen Kapazitätsengpass dort bestätigt hat.
Ich selbst warte auch noch auf die von mir georderten Exemplare. Meine Bestellung ging direkt nach der Freigabe am 26.06. raus, aber noch ist kein Paketbote in Sicht.
Sobald die Bücher da sind, gebe ich nochmal Laut. Und ich werde es natürlich auch diesmal nicht versäumen, euch mit einem semiprofessionellen Buchfoto und einem Video über das grafische Innenleben zu beglücken. : D
Ja, ja, schon wieder Werbung. Ich weiß. Auf WordPress hat bereits ein Bloggerkollege meine Buch-PR moniert und auch auf Instagram sind mir vereinzelte Autoren entfolgt. Interessanterweise in erster Linie solche, die selbst am laufenden Band ihre Schreibprojekte dezidiert darstellen und alle Naselang irgendwelche Zitate aus ihren eigenen Werken posten. So ganz nachvollziehen kann ich dieses Gebaren daher nicht. Zumal ich niemand bin, der einen jeden seiner Sätze feiert, als würde es sich dabei um das nächste Stück Weltliteratur handeln.
Gerade Autoren müssten wissen, wie schwierig es ist, als Schreiberling Fuß zu fassen, wenn man nicht zufällig einen großen Verlag mit einem fetten Marketingbudget im Rücken hat. Und selbst bei Publikumsverlagen bleiben Debütautoren oft nahezu unsichtbar, weil sie, anders als die alteingesessenen Zugpferde, keine sichere Bank sind und daher kaum in sie investiert wird. Ich freue mich für jeden Autor, der „es schafft“, dessen Passion in irgendeiner Form gewürdigt wird. Und besonders laut schlägt mein Herz für die Selbstverleger, die ihre Kunststücke ohne Netz und doppelten Boden vollführen und die, auch ohne gepampert und gepudert zu werden, ihren Weg unbeirrt weitergehen. Oft entstehen dabei echte Perlen, die gerade durch ihre Unregelmäßigkeiten und ihre Andersartigkeit bestechen.
Keine Frage: Es gibt unglaublich viel Schrott in der Selfpublisherszene, weil sich aufgrund der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten auch solche Leute plötzlich zum Schreiben berufen fühlen, die selbst noch nie ein Buch zu Ende gelesen haben und/oder die den großen Reibach wittern. Letzteres ist eine Fehlannahme. Sofern man nicht zu den gefeierten Bestsellerautoren gehört, ist das Schreiben ein Pfenniggeschäft und den Stundenlohn darf man sich gar nicht erst ausrechnen. Man muss die Schriftstellerei schon wirklich lieben, um trotzdem weiterzumachen.
Mich nervt Buchwerbung auch. Wenn sie zu offensiv, lieblos und unkreativ gestaltet ist. Und wenn einem hundertmal am Tag der gleiche Post mit dem gleichen Text um die Ohren gehauen wird. Das versuche ich zu vermeiden und meine Ankündigungen auch wohl zu dosieren. Aber verbieten lasse ich sie mir nicht.
Ich habe dreieinhalb Jahre an dem Roman geschrieben.
Die Schriftstellerei ist keine flüchtige Laune, keine vorübergehende Marotte für mich. Sie ist eine Passion. Immer schon. Bereits im Kindergarten habe ich meine Spielkameraden mit selbsterfundenen Geschichten unterhalten und ein jedes Mal, wenn ich gefragt wurde, was ich werden wollte, antwortete ich: „Schriftstellerin“. Und auch wenn ich in den letzten Jahrzehnten nicht den Mut, die Möglichkeiten und die Kraft hatte, endlich mal eine Veröffentlichung zu wagen: Geschrieben habe ich immer. Ob für mich oder für andere oder beides.
So, nun aber genug mit dem Rechtfertigungs-Gesülze und zum eigentlichen Thema:
Das eBook zum letzten Teil meiner „Zartherbe-Liebe“-Trilogie ist jetzt bei Amazon erhältlich. Das Taschenbuch wird in ungefähr vier Wochen folgen.
Klappentext:
Sylt, Herbst 2002: Der gemeinsamen Nacht mit Jon folgt eine nicht weniger stürmische mit Ralf. Doch zu Avas Entscheidungsfindung tragen die beiden leidenschaftlichen Intermezzi wenig bei.
Empört darüber, dass Ava noch immer nicht weiß, wen sie mehr liebt, folgt Ralf seiner Ex-Freundin Claudia zu den „Ärzten ohne Grenzen“ nach Afghanistan.
Kurze später Zeit später macht Ava daheim in München eine überraschende Feststellung, die ihre Welt endgültig aus den Angeln hebt.
Währenddessen spitzt sich die Lage in Afghanistan zu …
Auszüge:
„Jenes Zwitterwesen, welches sich lange Zeit nicht entscheiden konnte, ob es freundschaftlicher oder partnerschaftlicher Natur sein sollte, zeigte nun endlich sein wahres Ich: eine tiefe Liebe, die sogar in ihrem innersten Kern alles andere als platonisch war. Und das bedeutete auch, dass sie niemals mehr so weitermachen konnten wie bisher. Ralf schon allein aus Gründen des Selbsterhalts nicht.
So souverän er auch jahrzehntelang über den Dingen, Avas ersten amourösen Gehversuchen, ihrer Liebe zu Jon und auch über der Beziehung mit Christoph gestanden haben mochte: Damit war nun Schluss und die augenscheinliche Distanz dahin. Spätestens seit gestern Abend konnte er nicht mehr so tun, als wäre er außen vor.
Er war nun endgültig Teil des Systems. Ob er wollte oder nicht. Und er würde dieses instabile, nicht wirklich lauffähige Gebilde eher zum Kollabieren bringen, als es weiter vor sich hin ruckeln zu lassen. Ava kannte Ralf gut genug, um zu wissen, dass er demnächst auf eine Entscheidung drängen würde. Und dieses ‚demnächst‘ bemaß sich eher in Stunden als in Tagen.“
***
»… Hier ist wie immer die Hölle los. So oft habe ich mir noch nie gewünscht, mich klonen zu können. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aber es gibt auch viele Erfolgserlebnisse und Glücksmomente, die einem vergegenwärtigen, wofür man diesen ganzen Wahnsinn auf sich nimmt. Gestern habe ich ein Baby via Kaiserschnitt geholt. Die Mutter hätte das Kind eigentlich zu Hause zur Welt bringen sollen, weil ihr Mann sie partout nicht aus dem Haus lassen wollte. Wenn die Schwester der Schwangeren nicht alles drangesetzt hätte, dass sie zu uns ins Krankenhaus kommt, wären beide gestorben.
Ich sag’s dir, Ava. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier abgeht. In Deutschland sind Entbindungen im Krankenhaus und Kaiserschnitte Standard. Aber hier bekommen die meisten ihre Babys daheim. Wegen der kulturellen Beschränkungen und auch aus Kostengründen. Ein Kaiserschnitt ist für das Gros der Bevölkerung unbezahlbar und wird in anderen Krankenhäusern darüber hinaus oft ohne Anästhesie durchgeführt. Diazepam muss da reichen – bei einer Bauch-OP!
Und die werdenden Eltern haben oft keine Ahnung von den Komplikationen in der Schwangerschaft und bei Hausgeburten. Zur Vorsorge gehen sie ja auch nicht. Sofern die überhaupt angeboten wird. Deshalb ist hier die Mütter- und Säuglingssterblichkeit auch so hoch. Da ist noch wahnsinnig viel Aufklärungsarbeit nötig. Und ich als Mann hab hier sowieso einen schwierigen Stand. Oft wollen die Schwangeren nur von weiblichem Personal behandelt werden. …“
***
„Bevor sie antwortete, ließ sie ihren Blick zu dem prächtigen Pfau hinüberschweifen, der geradezu majestätisch über die Wiese schritt. Der nachtblaue Körper und die farbenprächtige Schleppe waren von bestechender Ästhetik. Die schillernden Augen der Schwanzfedern hatten etwas Magisches und das Tier machte keinen Hehl daraus, dass es die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwurde, als Selbstverständlichkeit hinnahm. Es war dazu gemacht, im Mittelpunkt zu stehen.
Genau wie Jon. Auch er würde Kraft daraus ziehen, wieder auf der Bühne zu performen und bejubelt zu werden. Für seine Musikalität, sein virtuoses Gitarrenspiel, seine betörende Stimme und nicht zuletzt für sein Charisma und seine Attraktivität, die für ihn ein ebenso natürlicher Bestandteil seiner selbst waren wie für den Pfau hier. Gottgegeben. Und niemals nur für einen Menschen, einen einzigen liebenden Partner gedacht.
Unwillkürlich musste Ava an das alte Sprichwort denken: „Einen schönen Mann hat man nie für sich allein.“ Und wenn diese Schönheit wie bei Jon weit mehr als nur äußerliche Attribute umfasste, machte das den Spruch nur umso wahrer. Wie hatte Silke es damals formuliert: „Aber in der Praxis macht es einen systematisch kaputt. Wenn man alles haben will, aber sich mit einem Bruchteil begnügen muss. Mit so einem Mann zusammen zu sein, verlangt eine Stärke, die ich nicht habe.“
Danksagung:
Nun ist es also vollbracht: Die Geschichte um Ava, Jon und Ralf hat zumindest auf dem Papier ein Ende gefunden, mit welchem sowohl die drei Hauptprotagonisten als auch ihr Leser hoffentlich gut leben könnt.
Vom ersten Satz bis zur Veröffentlichung des dritten Bandes sind insgesamt mehr als dreieinhalb Jahre vergangen. Niemals hätte ich erwartet, dass ein kleines NaNoWriMo-Experiment am Ende solch monströse Ausmaße annimmt.
Den Menschen, die mich auf diesem nicht immer leichten Weg begleitet und mich auf ganz unterschiedliche Weise dabei unterstützt haben, diverse Stolpersteine zu umgehen und so manche Hürde zu meistern, möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank aussprechen:
Allen voran ist mein Mann zu nennen, der auch dann an mich glaubt, wenn ich es nicht mehr kann. Von jeher hat er meine schriftstellerischen Ambitionen ernstgenommen und wann immer es möglich ist, schafft er mir die notwendigen Freiräume, um dieser meiner Passion, die mich schon seit Kindheitstagen heimsucht, zu frönen.
Ein ganz herzlicher Dank gilt auch meinen Kindern, die es toll finden, dass ihre Mama Bücher schreibt und die meiner zeitweisen geistigen Umnachtung während des Schreibprozesses mit viel Geduld und liebevoller Nachsicht begegnen.
Und wo wir gerade bei der Familie sind: Dass meine Eltern, die sich normalerweise in ganz anderen literarischen Sphären bewegen und meine Schwester sich derart für meinen Roman begeistern konnten, hat mich natürlich ganz besonders gefreut.
Meiner Erstkorrektorin Sandra Grüter danke ich für ihr immenses Engagement und ihre beständige Begeisterung, die sie meiner Geschichte sowohl inhaltlich wie formal angedeihen ließ.
Oliver Bunk ist es zu verdanken, dass aus »Der Liebe zartherber Schmelz« »Zartherbe Liebe« geworden ist. Seine humorvollen Kommentare, die allesamt echte Schmankerl sind, hätten es verdient, in einem separaten Spin-Off veröffentlicht zu werden. Auch von seinem ärztlichen Fachwissen konnte ich nur profitieren.
Meiner lieben Leserin und Bloggerkollegin Maria aus dem schönen Burgenland danke ich aus tiefstem Herzen für die innige Zuneigung, die sie meiner Geschichte entgegenbrachte, für ihr zauberhaftes Feedback sowie für ihr gewissenhaftes Nachkorrektorat.
Meinem Autorenkollegen Manfried Mertens, der den Entstehungsprozess meiner Geschichte bereits seit den fortgeschrittenen Anfängen begleitet hat, danke ich für sein gleichermaßen motivierendes wie besonnenes Feedback sowie für seine plattformübergreifende Unterstützung.
Die wunderbare Alexandra Wiese hat zunächst auf Wattpad, später auch auf Instagram und zusätzlich auf LovelyBooks und Amazon die Schneeflocken für mich tanzen lassen. Ihr Support stärkt mich sehr.
Weitere einzigartige Erinnerungsmomente auf Wattpad haben mir u.a. Jettet, Alice im Wunderland, Elkie Werner, Naureeen03, SylvienneLarose, Keah Rieger, Zavabe, sunny44maus, Einalem1306, 7cherry7, imagine_a_fairytale, SaranyF, Barelines und Benny Engler beschert.
All den wunderbaren Rezensenten auf Amazon, LovelyBooks und in den sozialen Medien sei gesagt: Eure Kommentare sind pures Gold wert! Sie helfen mir dabei, meinen Traum von der Schriftstellerei weiter leben zu können!
Last but not least bin ich jedem einzelnen Leser, ob still oder mitteilungsfreudig, für die Bereitschaft dankbar, sich auf meinen Roman ein- und sich von ihm berühren und verzaubern zu lassen.
Ich hoffe, ihr seid alle wieder mit am Start, wenn meine nächste Geschichte das Licht der Welt erblickt.
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