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Status Quo in Sachen Zuckerreduktion / Rezepttest „Zitronenkuchen ohne Zucker und Mehl“

Auf meinem Weg zur zuckerfreien Ernährung mache ich ja bekanntlich meist zwei Schritte vor und einen zurück. Hin und wieder kugele ich auch versehentlich einen Abhang hinunter, der sich urplötzlich und in gar tückischer Manier vor mir auftut. Der Wiederaufstieg gestaltet sich ein jedes Mal mühsam, aber grundsätzlich komme ich schon irgendwie vorwärts.

In den letzten Wochen wurden die Fortschritte jedoch sukzessive größer und die Rückschritte kleiner. Ich glaube, der entscheidende Faktor war da mein intensives Sportprogramm, an dem ich trotz Schlaflosigkeit weiterhin festhalte. Der Sport lässt mich nicht immer mehr, aber dafür effizienter schlafen. D.h., auch wenn ich nur 2-3 Stunden schlafe, ist mein Tiefschlafanteil mit Sport höher. Es sei denn, ich mache die Nächte durch, was momentan auch wieder viel zu oft vorkommt.

Leider werden mich also weder die zuckerreduzierte Kost noch der viele Sport von Insomnia kurieren. Auch wenn ich so sehr darauf gehofft habe.

Trotzdem profitieren meine Gesundheit und mein Wohlbefinden enorm von beidem und vor allem auch vom (Haushalts)zuckerentzug.

Viele belächeln mich dafür, dass ich um das süße Gift solch ein Trara mache, aber ein trockener Alkoholiker wird ja auch nicht belächelt, wenn er zu Wasser statt zu Prosecco greift.

Ich liebe guten Rotwein und genieße ihn sehr, aber nach spätestens 2 Gläsern hab ich genug. Da ist kein Drang in mir, die ganze Flasche zu leeren. Bei Schokolade sieht es ganz anders aus. Da reicht meist nicht einmal die 300g-Tafel. Und mit kompletter Abstinenz fahre ich echt am besten.

Noch bin ich zwar nicht auf und über dem Berg, aber ich merke nun doch endlich, wie mein Verlangen nach Zucker allmählich schwindet.

Trotzdem habe ich schon hin und wieder Lust auf süße Köstlichkeiten wie z.B. einen saftigen Zitronenkuchen. Und mein Mann ist da auch ein großer Fan von.

Also habe ich heute doch mal wieder einen Versuch in Sachen „zuckerfrei backen“ unternommen. Obwohl ich mich schon als recht versierte Bäckerin bezeichnen würde, sind meine Experimente mit Erythrit, Xylit und Co. doch meist in die Hose gegangen. Auch wenn ich etwa Stevia schon gerne und oft zum Süßen von heißem Pfefferminztee u.ä. nutze.

Erytrith mag ich aber von der Konsistenz her nicht so und irgendwie hinterlässt es so ein seltsames Gefühl auf der Zunge und im Magen. Obwohl es geschmacklich gut ist.

Diesen Kuchen hier habe ich nach einem Rezept von Staupitopia Zuckerfrei (Link siehe unten) gebacken. Auch sie verwendet Erythrit, aber der Trick ist der, dass das Zeug vorher via Smoothiemaker oder Mixer in Pseudo-Puderzucker verwandelt wird. Stauben tut der wie ein echter. : D Und er sieht auch so aus.

Die Konsistenz wird dadurch tatsächlich enorm verbessert. Und der Kuchen, der abgesehen vom Zuckeraustauschstoff auf rein natürliche Zutaten setzt, schmeckt auch wirklich
vorzüglich. Mein bestes „Zuckerfrei-Backen“-Experiment ad dato.

Die gemahlenen Mandeln, die hier statt Mehl zum Einsatz kommen, harmonieren auch hervorragend mit den Zitronen.

Also, alles top. Bis auf das komische Gefühl, welches das Erythrit nach wie vor bei mir hinterlässt. Aber wenigstens hält mich das davon ab, den ganzen Kuchen auf einmal zu verputzen. 😉

Hier der Link zum Rezept:

Zitronenkuchen ohne Zucker und Mehl

20 Kommentare

  1. Miss to Bee

    Hast du es mal mit Xylit probiert? Als ich damals Ketogen gegessen habe, hat mir Xylit mehr geschmeckt 🙂

    • Federfarbenfee

      Bei einem anderen Rezept bin ich schon mal mit Xylit in Berührung gekommen, aber da hatte mich das Rezept als Solches nicht überzeugt. Das war einfach kein „echter“ Kuchen. Dieser hier schon. Da wäre Xylit sicher noch mal einen Versuch wert. Oder eine Mischung aus beiden Zuckeraustauschstoffen, wie es mir gerade von einer Leserin auf FB vorgeschlagen wurde. Die Rezept-Basis hier hier ist auf jeden Fall schon mal super. Und jetzt gilt es, noch ein wenig individuelles Feintuning zu betreiben. ?

  2. Fundsachen

    Erstaunlich, dass man diese beiden Basiszutaten halbwegs leicht ersetzen kann. (Es gibt ja aber auch veganen Ei-Ersatz, fällt mir gerade ein.)

    • Federfarbenfee

      Ja, hat mich auch überrascht. Oft geht es mit den Ersatzzutaten auch gründlich daneben, aber hier funktioniert es. Der Mehlersatz wäre für mich gar nicht so wichtig gewesen, aber hab ich hier gern mitgenommen, da ich Mandeln sehr mag und sie zweifellos viel gesünder sind als Auszugsmehl.

      • Fundsachen

        Muss ich mal testen, das Mandelmehl. Ich habe eine Probepackung im Schrank, glaube ich.

        Bei meinen Backexperimenten der letzten Monate habe ich gelegentlich 550er-Weizenmehl benutzt, das hatte ich vorher noch nie. Macht den Kuchen ein bisschen kräftiger, weniger süß, schmeckt aber trotzdem nicht auffällig nach (etwas) vollerem Korn.

        • Federfarbenfee

          Mandelmehl funktioniert wahrscheinlich sogar noch besser als gemahlene Mandeln. Berichte mal, sobald du es ausgetestet hast!

          Ich glaube, es gibt viele Mehle, die gesünder und zugleich schmackhafter sind als das ordinäre 405er-Mehl. 🙂

  3. In Orbit

    Zucker ist pures Gift, gute Entscheidung, darauf zu verzichten.

    • Federfarbenfee

      Ja. Ist zwar hart, der Verzicht, aber für die Gesundheit echt ein Segen. Gut, Insomnia scheißt trotzdem auf meine Bemühungen, aber die ist sowieso „omni-resistent“. 

      • In Orbit

        Meine Insomnia ist auch hartnäckig. Es ist ziemlich verrückt, ich bin total ausgelaugt und am Ende, totmüde, kann aber trotzdem nicht schlafen. Irre. Na ja, wenn ich sterbe, schlafe ich erst mal 1000 Jahre.

        • Federfarbenfee

          Ja, damit tröste ich mich auch immer. ?

          Und mir geht’s wie dir: Todmüde, aber unfähig zu pennen. Das kann man nur verstehen, wenn man es selbst erlebt. Ich wünsch es aber keinem.

  4. Milou

    Staubitopia wäre wohl ein besserer Name ?. Spaß beiseite, ich finde es super, dass du nach wie vor dem Zucker abschwörst und damit erfolgreich bist. Ich bin zum Glück nur einmal in meinem Leben ein Zucker-Junkie gewesen, aber daher weiß ich auch, dass die Abstinenz anfangs sehr schwer fällt. Aber wie du auch schon festgestellt hast – mit jedem Tag wird es etwas leichter 🙂 Also weiterhin viel Erfolg und der Kuchen sieht sehr lecker aus 🙂

    • Federfarbenfee

      ? Diese Assoziation kam mir auch schon, muss ich zugeben und daher habe ich auch all meine Konzentration zusammengenommen, um da keinen Freud’schen Verschreiber hinzulegen. Aber ich denke, die Bloggerin wird uns das nicht übelnehmen. Na, das Rezept stammt ja nicht von mir, aber ich kann jetzt schon sagen, dass ich mich heute Früh auf ein Stückchen Kuchen gefreut habe, aber mich der Verzehr nicht hat eskalieren lassen. Ebenso wenig wie gestern. Und das ist schon mal super. Gut, dass du es damals aus der Zuckerfalle rausgeschafft hast! Mittlerweile bin ich tatsächlich recht zuversichtlich, dass mir das auch gelingen wird. ?

  5. Manfried Mertens

    Glückwunsch zum Zitronenkuchen! Ich lebe jetzt schon lange ohne Haushaltszucker und bin zufrieden. Schade, dass die vielen Diabetikerprodukte verschwunden sind, die es früher gab, zum Beispiel bei Bahlsen oder Lebkuchen-Schmidt.

    • Federfarbenfee

      Oh, da habe ich noch gar nicht so darauf geachtet, dass es diese Produkte nicht mehr gibt. Das wäre natürlich eine schnelle und praktische Alternative. Andererseits kann man beim Selbermachen ganz genau bestimmen, was drin sein soll. Danke – ein bisschen Optimierungsbedarf gibt es da allerdings schon noch. ?? Und es freut mich, dass du so gut zurechtkommst mit dem Zuckerverzicht. Das macht Mut. ?

      • Manfried Mertens

        Wir haben meinem Schwiegervater immer solche Diabetikerprodukte geschenkt, daher weiß ich das. Heute hat die Pharmaindustrie ein Interesse daran, dass Diabetes einfach weggespritzt wird. Zucker- und Kohlehydratverzicht hilft aber auch, zumindest vorbeugend, ebenso Intervallfasten. Eiweiß im Übermaß geht auf die Nieren, vor allem, wenn man zusätzlich noch zu Eiweißshakes greift. Die Erfahrung habe ich selbst auch schon gemacht.

  6. mohseschoh

    Sieht trotzdem lecker aus ?

    • Federfarbenfee

      Ist er ja auch. Aber es geht bestimmt noch leckerer. 😉

  7. Kätzerin

    Ha – schmacht – ja – schmeckt bestimmt suuuper! ?
    Diabetikerprodukte etwa von Schneekoppe hatten gar nicht so einen guten Ruf. Diabetiker sagten mir, man solle lieber weniger Zucker als sowas Übersüßtes essen. Der Zucker wurde mit Fruchtzucker ersetzt.
    Trotzdem erholsame Nächte wünsch ich Dir – vielleicht wirkt’s ja mal. 🙂 Bussi!

    • Federfarbenfee

      Ich danke dir! ❤ Die letzte Nacht habe ich seit langer Zeit endlich mal wieder mehr als 2h geschlafen und den heutigen Tag auch entsprechend ausgekostet. Ja, der Kuchen schmeckt super, ist aber noch optimierungsfähig. Und klar: Am besten lässt man auch die künstliche Süße weg. Das ist sicher am gesündesten und der Gaumen gewöhnt sich peu à peu wieder an die dezente, natürliche Süße. Aber hin und wieder so ein zuckerfreier, süßer Kuchen, den man ohne schlechtes Gewissen genießen kann, ist schon etwas Feines. ?

      • Kätzerin

        Unbedingt!! 😉 Nein, wirklich! 🙂

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