Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Autor: Federfarbenfee (Seite 15 von 25)

Tagesnotizen #30: Die Häutung von Papas neuer Freundin

“ … “

Gestern war ich jedenfalls selbst nicht wirklich auf soziales Miteinander gepolt, aber leider hatte ich Vormittags einen Termin beim Tierarzt und der Stau beschränkte sich zu meinem Entsetzen nicht nur auf die Autobahn, sondern setzte sich im Wartezimmer der Praxis fort. Eine Lady vom Amt war unangekündigt hereingeschneit und alle Patienten nebst Besitzern mussten sich erstmal in Geduld üben. Es war im wahrsten Sinne brechend voll. Hätte fast im Strahl gekotzt, als ich diese Menschenmassen vor mir sah und wollte schon rückwärts wieder rauslaufen. Zudem war auch noch die Tochter der Ärztin, die sich im gleichen Alter wie meine Zweitgeborene befindet, zugegen. Ein wahrhaft reizendes Geschöpf. Aber ich hatte gerade meine Kiddies im Kindergarten abgeliefert und war nicht unbedingt erpicht darauf, in diesen kostbaren, kindfreien Stunden den Entertainer für eine andere Zweijährige zu spielen.

Blöderweise musste ich dringend aufs Klo. Daher habe ich kurzerhand unseren Chinchillamann neben einer Kaninchendame geparkt und als ich zurückkam, wurde ich prompt vom Besitzer der Häsin in ein Gespräch verwickelt. Ein ziemlich geschniegelter Typ, dessen verschmitztes Grinsen jedoch nicht zum Anzug passte, in dem er steckte und der wiederum selbst wie ein Fremdkörper wirkte zwischen all den bejeansten Frauenbeinen. Es stellte sich heraus, dass der Kerl Anwalt ist und da er praktischerweise eine eigene Kanzlei hat, kann er Vormittags auch mal ganz entspannt in einer Tierarztpraxis herumsitzen, wenn es die Situation erfordert. An der Art, wie er die Arzttochter nicht nur einmal geschickt abfing und von einer potentiellen Kontaktaufnahme mit mir fernhielt (- ich befürchte, ich habe kein Talent zum Pokerface), bemerkt der Kenner sofort, dass der gute Mann Erfahrung im Umgang mit kleinen Menschen besitzt. Tatsächlich ist er ebenfalls Vater zweier Töchter. Und außerdem großer Tierfreund. So verwandelt sich seine Kanzlei bisweilen in ein Hundehotel. Als er von dem Kampfdackel erzählte, den er dort mal vier Wochen nebenbei gehütet hatte, musste ich trotz meiner unterirdischen Stimmung tatsächlich lachen. Diese Unterhaltung war so herrlich unverkrampft und trotz der unerotischen Thematik inspirativ bis vitalisierend. Tierisch menschlich. Mit manchen Leuten passt es einfach. Gut, vielleicht lag es zum Teil auch daran, dass der Herr Anwalt ist. Eine gewisse Eloquenz ist da ja Berufsvoraussetzung.

Im Moment bin ich mal wieder in einer kribbelnden Aufbruchstimmung. Irgendetwas tut sich. Solche Veränderungen, die oft einen Sprung nach vorne bedeuten, kündigen sich bei mir immer dadurch an, dass ich das Gefühl habe, meine aktuelle Hauthülle wird zu eng. Zeit, sie abzustreifen. Die gerissene Hose veranschaulicht das ja auch recht schön. Haha. Vielleicht fällt mir das Abspecken deshalb auch so leicht gerade. Weil ich merke, dass sich etwas bewegt.

Rückenschmerzen und Immunsystem haben sich mittlerweile auch verbessert. Heute Abend geht es ins Balletttraining. 1,5h sollten reichen als wöchentliche Ausdauereinheit. Die kommenden zwei Tage ist dann nochmal Push und Pull angesagt.

Die Zeichnung im Titelfoto sieht deshalb so verknittert aus, weil das Eiliensche sie in einem spontanen Wutanfall komplett zerknüllt hat. Zum Glück konnte ich das Bild retten.

Auch sie befindet sich derzeit in einer Art Entwicklungsschub. Das merke ich u.a. an den Sprüchen, die sie momentan so raushaut.

Hier ein kleines Beispiel für die Leute, die mein Kindermund-Büchlein auf Wattpad nicht kennen:

***

Mein Mann hatte heute das Handy daheim vergessen und wirft nun, nach dem Abendbrot, den ersten Blick ins Whatsapp:

„Oh“, macht er enttäuscht. „Meine Freundin hat heute gar nicht geschrieben. Sie liebt mich nicht mehr.“

Das Eiliensche (5): „Ui, toll. Papa hat eine Freundin. Ist sie nett?“

„Ja, sehr nett.“ Mein Mann verzieht keine Miene. „Gestern hat sie sich noch gemeldet.“

Er grinst mich an. Dann liest er vor:

„Ich liebe dich auch! Bis gleich!“ Das ist meine letzte Nachricht an ihn. Solche Späße von ihm bin ich gewohnt. Ist Standard hier.

Das Eiliensche alarmiert: „Aber heute Nacht bleibst du schon daheim, oder?“

Mein Mann und ich tauschen einen verblüfften Blick … und prusten los. In den vergangenen 5 Jahren gab es keine einzige Nacht, die er ohne uns verbracht hat. (Zumindest eine von uns war immer mit von der Partie. ;-))

Jetzt fehlt nur noch, dass sie morgen im Kindergarten stolz verkündet, dass Papa eine neue Freundin hat.

***

Der hier ist zwar schon etwas älter, aber einer meiner Lieblingssprüche – da war es auch ordentlich am Arbeiten in ihrem Köpfchen:

Eiliensche (3 Jahre):

„Der Papa ist ein Mensch.“

Mama: „Und was bin ich?“

„Du bist eine Frau.“

***

In diesem Beitrag habe ich übrigens keinen „Weiterlesen“-Tag gesetzt. Könnt ihr mir bitte Bescheid geben, ob der Post nun komplett im Reader zu sehen und auch kommentierbar ist?

So, jetzt mache ich mich an mein aktuelles Schmelzkapitel. Vielleicht kriege ich das ja sogar noch fertig, bevor ich um 12.15Uhr meine geliebten Plagegeister aus dem KiGa abhole. Die letzten Tage bin ich kaum zum Schreiben gekommen, weil entweder Ferien waren oder irgendwelche Termine anstanden.

Tagesnotizen #29: Die erste Woche des neuen Jahres war schon mal gar nicht so übel …

… um nicht zu sagen: Belebend.

Zunächst muss ich Folgendes los werden: Ich freue mich irre darüber, dass sich – für mich ziemlich überraschend, ein Großteil der Tagebuchgemeinschaft, in der ich seit dem Jahr 2002 (allerdings mit einer ewig langen Pause dazwischen) geschrieben habe, bei WordPress eingefunden hat. Auch wenn der Anlass ein trauriger ist. Denn besagte Tagebuchseite wird nicht mehr fortgeführt.

Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte: Ich habe euch echt schmerzlich vermisst und bin überaus froh, euch wiederzuhaben!

Sagt die Abtrünnige, die ihr Tagebuch dort schon vor zwei Jahren gelöscht hat.

Ja, ja, ich weiß. Trotzdem ist es wahr. Wegen meines Buchprojektes wollte ich (auch) eine eigene Webseite, da mir diese mehr Freiheiten und Möglichkeiten eröffnet. Doch leider ist mit der eigenen Homepage auch eine teilweise Aufgabe der Anonymität verbunden. Zumindest bei einer .de-Adresse. Trotz Autorenclub und Pseudonym, welches in meinem Fall ein ziemlich weiches ist.

Hätte ich auf myTagebuch nur übers Blümchenpflanzen, Windelnwechseln und Plätzchenbacken geschrieben, wäre das Anonymitätsproblem wohl keines gewesen. Hab ich aber nicht. Nur M. und meine beste Freundin kennen (fast) so viele intime bis pikante Details aus meinem Privatleben wie die ehemaligen myTagebuch-Autoren und Leser. ?

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Tagesnotizen #28: Gebt dem Kind Pastellkreide / Stand Abspeckprojekt / Ehegespräche

Dass meine Große mich beim Memory um Längen schlägt, ist ja mittlerweile nichts Neues mehr,  aber dass sie schon beim allerersten Kontakt mit Pastellkreiden diese wesentlich besser einzusetzen vermag als ich beim gefühlt 150. Mal, schon.

Wir hatten über Silvester Besuch von meiner besten Freundin, die ich seit nunmehr 34 Jahre kenne und uns am Sonntag spontan dafür entschieden, uns mit diversen Malutensilien auszutoben. Zwischen dem Eiliensche und den Pastellkreiden war es Liebe auf den ersten Blick. Ein paar der – wie ich finde – zauberhaften Ergebnisse habe ich unten eingestellt.

Meine eigenen Bilder habe ich unauffällig hinter ein paar alten Leinwänden verschwinden lassen.

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Heiligabend mit Gehörschaden – dafür aber auch mit voll funktionsfähigem Geruchssinn

Als ich mich eben nichtsahnend und nach einer gefühlten Ewigkeit auf meinem Blog anmeldete, wartete ein Weihnachtspräsent der besonderen Art auf mich: 14.956 ausstehende Kommentare. Auch wenn ich diese Nachrichten natürlich nicht per Hand durchgehen konnte und wollte – obwohl das WordPress für noch nicht moderierte Kommentare offenbar fordert, möchte ich die gewagte Behauptung aufstellen, dass es sich dabei um 99-100 Prozent Spam handelte. Falls mein Mini-Liebhaberblog innerhalb weniger Wochen zu einer Kultseite mit zigtausend Besuchern pro Tag avanciert wäre, wüsste ich sicherlich davon.  Zum Glück gibt es ein nettes, kleines Plugin namens „Delete pending comments“, das die ausstehenden Mails mit einem Click auf einmal wegputzt. Falls ich mit dieser Aktion doch den ein oder anderen „echten“ Kommentar erwischt haben sollte, möchte ich hiermit inständig um Verzeihung bitten. Aber ich denke, ihr habt Verständnis für diese besondere Situation.

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Mädchen Leopardenkostüm blitzschnell selbst genäht

Was tun, wenn man einen Tag vor einer Kinder-Wildtierparty feststellt, dass auf die Schnelle kein adäquates Leopardenkostüm aufzutreiben ist?

  1. Man schnappt sich das Kind,
  2. stattet dem Stoffladen seines Vertrauens einen spontanen Besuch ab,
  3. nervt die Verkäuferin erfolgreich mit dem Wunsch nach einem Stoff mit schickem Leoprint,
  4. eilt wieder nach Hause,
  5. geht erstmal in den Ballettstunde,
  6. bringt die Kinder ins Bett,
  7. schaut mit dem Mann zwei Folgen Game of Thrones,
  8. fängt um Mitternacht an zu nähen und
  9. ist um 02.00Uhr damit fertig.

Dass das Ergebnis doch recht überzeugend ausgefallen ist, hat mich selbst wohl am meisten überrascht.

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„Der Liebe zartherber Schmelz“ feiert Geburtstag ;-)

Für „der Liebe zartherber Schmelz“ ist heute ein ganz besonderer Tag. Exakt vor einem Jahr habe ich die ersten Zeilen dieser Geschichte verfasst und Ava und Jon zum Leben erweckt. Wie einige von euch wissen, ist die Story im Laufe des NaNoWriMos entstanden, an dem ich 2016 zum ersten Mal teilgenommen habe.

Und es ist ebenso erstaunlich wie erschreckend, dass ich in diesem einen Monat mehr geschrieben habe, als in den 11 Monaten danach. Allerdings war der NaNoWriMo damals ein absoluter Drahtseilakt und wenn ich dieses Pensum längerfristig so durchziehen hätte wollen, wäre das für meine Familie schon eine arge Zumutung gewesen.

Inzwischen umfasst die Geschichte über 80.000 Worte und ich schätze, es werden auf jeden Fall nochmal so viele.  Und ich merke deutlich, dass ich nun, da ich zwei bis drei Vormittage pro Woche zur Verfügung habe, um an der Story weiterzuarbeiten, auch tatsächlich wieder wesentlich schneller vorankomme. Mein Ziel ist es, innerhalb der kommenden drei Monate das Rohmanuskript fertig zu stellen.

Auch dieses Jahr habe ich mich übrigens wieder für den NaNoWriMo angemeldet. Erneut mit dieser Geschichte, was natürlich nicht ganz regelkonform ist, da es bei diesem Projekt ja eigentlich darum geht, innerhalb eines Monats eine komplette Novelle (ein Roman hat für mich mehr als 50K Wörter) zu erschaffen.

Diesmal lege ich es auch gar nicht darauf an, die 50K zu knacken. Aber der Spirit, der diesem gemeinsamen Schreibmonat innewohnt, hat für mich einfach eine Motivationskraft, die ich gerne nutzen möchte.

Auf Wattpad ist heute morgen übrigens Kapitel 38 online gegangen.  Das mit dem regelmäßigen Mittwochsupdate scheint bis jetzt hinzuhauen. Toi, toi, toi!

Kreative Freuden: Neue Kinderzeichnungen und Schreibupdate

Da ich die Zeichnungen meines Eiliensche und meines Ämmale nicht mit unnötigem Geschwafel verschandeln will, halte ich mich heute kurz:

Schreibupdate in drei Sätzen:

Ich bin wieder im Fluss. 

Das fühlt sich fabelhaft an.

Seit Jesolo (meine neue Zeitrechnung ;-)) sind zwei neue Kapitel von „Der Liebe zartherber Schmelz“ online gegangen und das nächste ist in Arbeit. 

***

So, nun zum wichtigen Teil – den Zeichnungen:

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Scrapbook zur Goldenen Hochzeit

Fast zwei Monate sind seit dem letzten Eintrag vergangen. Was ich in der Zwischenzeit getrieben habe? Dies hier zum Beispiel: Anlässlich der Goldenen Hochzeit meiner Eltern habe ich zusammen mit den Kindern ein Scrapbook gestaltet – mein allererstes Projekt in dieser Richtung. Daher bitte ich darum, über windschiefe Ecken und Knicke großzügig hinwegzusehen.

Leider habe ich erst nach Fertigstellung mit dem Abfotografieren angefangen. Daher gibt es hier zu Hauf verpixelte Gesichter und leider kein „Work in Progress“ zu sehen. Hinsichtlich expliziter Anleitungen sind aber andere Blogger und insbesondere auch Youtuber sowieso viel professioneller unterwegs. Ich bin daher so frei, weiter unten einige Videos zu verlinken, die mir selbst weitergeholfen bzw. mich inspiriert haben.

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Tagesnotizen #27: Mit allen Sinnen

Das süße Aroma von Erdbeeren.

Der feine Aprikosengeschmack frischer Papaya.

Der Geruch von frischgemähten Gras.

Der würziger Duft einer knusprigen Steinofenpizza.

Die weiche Pfirsichhaut eines Kleinkindes, das sich in deine Arme schmiegt

Die vertraute Melodie eines alten Musikstückes, das auch nach zwanzig Jahren noch die Schmetterlinge in deinem Bauch tanzen lässt.

Die Farbenpracht einer Sommerwiese. Feuriges Klatschmohnrot neben intensivem Kornblumenblau.

Die glitzernden Wellen auf dem See.

Das Prickeln und Kribbeln erster und letzter Küsse. Sanfter und hungriger.

Alles Impressionen, die wir nicht oder nur eingeschränkt erfahren könn(t)en, wenn einer unserer Sinne nicht mehr mitmacht.

Und die sinnliche Komponente ist es auch, die meine beiden, so unterschiedlichen Themenschwerpunkte in diesem Eintrag vereint:

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