Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Schlagwort: Zuckersucht (Seite 2 von 3)

Urviech

Oben rechts seht ihr mein heutiges Mittagessen: Schnell, simpel, sättigend, nährstoffreich und sogar vegetarisch, wie mir erst im Nachhinein aufgefallen ist. Es besteht aus folgenden Zutaten:

➡️ Pellkartoffeln vom WE

➡️ Eier

➡️ Ziegenkäse

➡️ Zwiebeln

➡️ Pfeffer, Salz, ein wenig Butter und Basilikum (Schnittlauch oder Petersilie passt noch besser. Hab ich aber gerade nicht da.)

Montag habe ich ja wie geplant wieder flüssiggefastet und ich muss sagen, dass mir diese kleine Essensauszeit nach wie vor sehr gut tut. Just an diesem Tag habe ich auch meine HIIT-Trainings absolviert, weil es sich zeitlich gerade angeboten hat und ich hab da kreislauf- und krafttechnisch echt keinerlei Einbußen.

Nach dem Sport habe ich mir aber einen Smoothie aus gefrorenen Beeren (natürlich ohne Zuckerzusatz), Wasser und einem Schluck Milch gegönnt (siehe links oben). Oftmals pimpe ich dieses sorbetartige Gesöff noch mit ein wenig Proteinpulver. Und wenn die Beeren zu sauer sind, kippe ich noch etwas Stevia mit rein.

Bei mir bedeutet Flüssigfasten also nicht „Null-Kalorien“-Fasten.

Unabhängig davon ist die Fasterei trotz der ganzen gesundheitlichen Benefits sicher nicht der heilige Grat und zudem eine sehr individuelle Angelegenheit.

Ich bin halt so ein Urviech, sprich, ich komme problemlos auch mehrere Tage ganz ohne Essen aus. Wenn aber Nahrung da ist, dann wird sie bis auf den letzten Krümel vertilgt. Und ich kann wirklich sehr viel auf einmal essen.

Früher wäre das fürs Überleben von Vorteil gewesen. Heute ist man mit solchen Veranlagungen eher prädestiniert für Essstörungen. Weiß ich ja auch zur Genüge aus eigener Erfahrung.

Aber der eine Fastentag hilft mir, auch diesbezüglich nicht aus dem Ruder zu laufen. Ich werde wieder sensibler für Hunger und Sättigung. Und mir gelüstet eben nicht so schnell nach Zucker, sondern nach ordentlichem Futter, sobald ich wieder essen darf.

Und weniger Zucker wiederum lässt mich auch besser schlafen.

Bis auf die eine Nacht von Samstag auf Sonntag, die ich durchgemacht habe, waren die vergangenen drei Nächte recht passabel.

Beispiel gefällig?


Den Süßkram komplett und für immer und ewig von meinem Speiseplan zu streichen, halte ich jedoch für utopisch und allein die Vorstellung dauerhaften Verzichts löst bei mir spontane Zuckungen Richtung Süßigkeitenschublade aus – und ja, unerhörterweise habe ich Kinder und einen Mann, die Schokolade auch sehr mögen.

Ich kann nicht meine komplette Familie dazu verdonnern, zuckerfrei zu leben.

Zumal ich überzeugt davon bin, dass ich meine Kinder erst recht zu einem unentspannten und unnatürlichen Essverhalten treibe, wenn ich ihnen bestimmte Lebensmittel total verbiete.

Ach ja: Heute bin ich auch endlich mal wieder ein Stückchen mit meinem neuen Roman vorangekommen.

Und nachdem der Beitrag hier ohnehin schon sehr rezeptlastig ist, gibt es noch eines gratis oben drauf:

Pizzateig für einen Pizzaboden ohne Zucker und mit Dinkelmehl:

➡️ 150g Dinkelmehl mit

➡️ 1,5 TL Trockenhefe vermischen und sieben,

➡️ 1 knappen TL Salz und

➡️125ml lauwarmes Wasser hinzugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Gegebenenfalls noch etwas mehr Mehl verwenden. Pappen sollte die Masse nämlich nicht.

Anschließend eine Stunde gehen lassen, dann nochmal durchkneten und Ofen auf 220 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Auf einem Backblech (Backpapier ist von Vorteil) eine runde Pizza formen. Ich mach das mit den bloßen Händen. Ausrollen geht aber auch.

Den Teig mit etwas Olivenöl beträufeln und Passata nach Belieben draufkippen.

Knappe zehn Minuten in den Ofen damit.

Nun mit den übrigen Zutaten nach Gusto belegen: Salami, Mozzarella, Zwiebeln, Knoblauch, Parmesan, Oliven, Kräuter … um mal ein paar zu nennen.

Dann nochmal für ungefähr 10 Minuten in den Ofen. Aber orientiert euch hierbei lieber an euren Augen als an der Zeit.

Fertig.

Am Montag sah das dann folgendermaßen aus.

Ich:

Mein Mann:

; D

Und gestern Abend gab es Folgendes für uns beide: Selbstgemachte Dinkelsemmeln (400g Dinkelmehl, 1 Päckchen Trockenhefe, 1 EL Salz, 270ml Wasser, viel Geduld, lange Gehenlassen, häufig Durchkneten, Ofen auf 225 Grad Ober- Unterhitze ) mit Frischkäse und dazu Tomate-Mozzarella.

(Heil-/Zucker-)Fasten: Tag 6 und 7

Ja, ich bin noch dabei ….
Allerdings gibt es inzwischen neben Obst, Gemüse und Smoothies auch mein selbstgemachtes Dinkelbrot, Nüsse sowie gestern und heute etwas Hähnchen.

Nach den kargen, aber nicht wirklich hungerreichen Tagen taste ich mich nun allmählich wieder zu einer vollwertigen Ernährung zurück, wobei mir bewusst ist, dass „vollwertige Ernährung“ – ebenso wie Fasten – für jeden etwas anderes bedeutet.

Am wichtigsten ist mir, dass ich auch heute, an Tag 7, noch keinen Zucker konsumiert habe. 

Und die letzten zwei Nächte waren zwar jetzt auch nicht der absolute Knaller, aber immerhin habe ich jeweils mehr als drei Stunden geschlafen. Sprich – seit „Fasten“beginn habe ich keine einzige Nacht mehr durchgemacht!! Das für sich genommen ist schon ein Riesenerfolg.

Heute verschone ich euch aber mit entsprechenden Screenshots meiner Schlafauswertung.

Stattdessen gibt es mal wieder etwas auf die Ohren. An dieser Begleitung („Do kanns zaubere“ von BAP) versuche ich mich nun schon eine ganze Weile.

Ist aber immer noch unfreiwillige Slowmo und Work in Progress.

Außerdem hatte ich bei den Fingersätzen in ein paar Takten geschlampt. Da wurde ich gestern freundlich korrigiert ; ) und nun muss ich mich diesbzgl, erst wieder umkonditionieren. 

Das habe ich jetzt übrigens mit dem neuen Mikro aufgenommen, aber die Tonspur null bearbeitet. So richtig bemerkt man den Qualitätsunterschied wahrscheinlich nur, wenn man das Ganze über Kopfhörer oder anständige Lautsprecher hört. 

Seine eigentliche Stärke zeigt das Mikro in den Vocalaufnahmen. Habe ich aber momentan (noch) keine.


Gehabt euch wohl!

(Heil-)Fasten für besseren Schlaf und gegen die Zuckersucht: Tag 5

Tja, so schnell gebe ich mich nicht geschlagen. : D

Und mein Kampfgeist wurde erneut mit einer für meine Verhältnisse exorbitant guten Nacht belohnt:

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich im letzten Jahr auch nur ein einziges Mal zwei solch gute Nächte kurz hintereinander hatte. Vielleicht ist also doch etwas dran am Fasten. Jedenfalls bin nach dem mentalen Einbruch gestern wieder hochmotiviert.

Ich will nichts beschönigen: Gestern war ich an einem Tiefpunkt. Es ging mir mehr als beschissen. Allerdings waren solch schlechte Nächte und darauffolgende Tage in der letzten Zeit eher die Regel als die Ausnahme. Deshalb greife ich ja überhaupt erst zu solch „radikalen“ Maßnahmen.

Und es wäre wohl utopisch anzunehmen, dass ich nicht zwischen drin immer wieder Rückschritte in Kauf nehmen müsste.

Gestern war ich allerdings aufgrund des Schlafdefizits so energielos und unkonzentriert, dass ich Mittags das in der Fastenbrühe gekochte Gemüse in fester Form und später noch einige Beerensmoothies, die ich mit Proteinpulver anreicherte, zu mir genommen habe.

Nachmittags fand eine Videokonferenz mit der Schule bezüglich der Einschulung meines Ämmales statt und da war ich schon auf ein funktionsfähiges Hirn angewiesen. Nicht schlafen plus nichts essen ist einfach Gift fürs Nervenkostüm.

Mir war aber bewusst, dass das Gemüse und die Beeren meinen Darm wieder aktivieren und damit der Hunger zurückkehren würde.

Demzufolge schob ich nach der Konferenz extrem Kohldampf. Nichts essen ist wirklich wesentlich einfacher als ein bisschen etwas zu essen.

Abends habe ich dann noch eine ordentliche Portion hausgemachten Frischkäse mit Brot vertilgt. Danach war ich satt und zufrieden. Zuckergelüste hatte und habe ich nach wie vor nicht.

Und heute halte ich mich bis jetzt wieder an Wasser, Tee und etwas Kaffee.

Achtung – unbezahlte Schleichwerbung:

In diesem Teeladen haben wir vor Corona des Öfteren vor Ort eingekauft. Nun haben wir online bestellt und die Tees waren schon am nächsten Tag bei uns. Die Mischungen sind sehr liebevoll zusammengestellt und bisher allesamt von köstlichem Aroma. Ich kann sie nur empfehlen!

Normalerweise trinke ich ausschließlich Kräutertees, aber hier munden mir auch die Früchtetees.

Übrigens habe ich seit gestern unglaublich Lust auf grüne Äpfel. ich liebe Grannies ja sowieso, aber momentan verfolgen sie mich regelrecht.

Daher werde ich mir später wohl ein paar gönnen.

Ich hatte ja von Anfang an vor, nach einigen Tagen kompletten Flüssigfastens zu einer modifizierten Fastenform überzugehen.

Um Heilfasten im engeren Sinne handelt es sich hierbei wohl nicht mehr, aber ich betitele meine Fastenzeit weiterhin so, denn für mich ist es genau das: Fasten als Heilung.

Bitte entschuldigt, dass ich es gestern nicht geschafft habe, eure Kommentare zu beantworten. Ich war einfach zu platt.

(Heil-)Fasten für besseren Schlaf: Tag 3

Tja, ihr könnt euch freuen: Dank Fasten mülle ich den Feed, euer Mailpostfach und meinen Blog nun täglich voll.

Aber ich möchte dieses kleine Projekt in erster Linie für mich und natürlich auch für all die anderen verzweifelten Insomniker dort draußen dokumentieren.

Fangen wir mit meiner zweiten Fastennacht an: Die war zwar kein solch ein Highlight wie die erste Nacht, aber dennoch habe ich immerhin ein Vielfaches von dem geschlafen, was ich in all den Nächten zuvor zusammengekratzt habe:

Für mich typisch ist derzeit- auch in schlechten Nächten – dass ich oft direkt nach dem Zubettgehen in den Tiefschlaf falle, danach aber sofort aufwache und (erstmal) nicht mehr einschlafe.

Hier ist ein Beispiel von letzter Woche:

Das war noch eine der besseren Nächte. Wenn ich unter 3h schlafe, was ja jetzt meistens der Fall war, zeichnet die Uhr nichts Vernünftiges mehr auf. Zumindest keine Schlafphasen. Tja, kein Wunder. Wo nichts ist, kann man auch nichts festhalten.

Früher verhielt es sich eher so, dass ich mich stundenlang herumgewälzt habe, bevor ich in den frühen Morgenstunden in unruhigen Schlaf gefallen bin. Das passiert jetzt schon deshalb nicht mehr, weil ich meistens aufstehe, wenn ich gar nicht einschlafen kann. Deshalb ist bei o.g. Beispiel meine Nacht auch um Drei Uhr früh zu Ende.

Allerdings gehe ich dann keinen erfüllenden Tätigkeiten nach, sondern tigere wie ein Zombie durchs Haus. Die Beine bewegen sich, das Hirn ist Matsch. Nein, der Vergleich hinkt. Ein Zombie hat keine Panikattacken.

Die erste, die Bombennacht, die sah so aus:

Meine Schlafphasen sind hier annähernd normal. Dass ich zwischendrin oft aufwache, stört mich überhaupt nicht, sofern ich wieder einschlafe.

Wie ihr seht, ziehe ich mein übliches Bewegungspensum auch beim Fasten durch. In Sachen Energie habe ich keinerlei Einbußen. Eher im Gegenteil. Was aber weniger am Fasten per se liegt, sondern daran, dass ich (momentan) mehr schlafe.

Übrigens ernähre ich mich grundsätzlich schon recht gesund. Immer. Ich koche frisch, mit vielen Kräutern, esse täglich mindestens 3 Äpfel -und verwende das weiße Gift in der Küche überhaupt nicht mehr. Es sei denn, ich backe mal einen Kuchen, der auch für Leute außerhalb meines Haushalts bestimmt ist.

Die Süßigkeiten kommen on top auf meine normale Ernährung obendrauf.

Da ich nicht die Dünnste und eben ziemlich viel auf den Beinen bin, verbrenne ich auch viel. Und mit 3.000kcals Verbrauch im Schnitt kann man schon einiges futtern, ohne direkt einen auf Hefekloß zu machen.

Ich weiß aber sehr gut, dass es völlig schizophren ist, in der normalen Ernährung jeglichen Zucker zu vermeiden, ihn dann aber in Form von Süßigkeiten en masse zu konsumieren.

Heute ist Tag 3 und mir geht’s gut. Hunger: Fehlanzeige. Doch nach den ersten beiden Tagen ist es bei mir immer so, dass sich das Hungergefühl schlagartig legt.

Trotzdem werde ich heute das Gemüse von gestern mit der Brühe zu einer Cremesuppe verarbeiten. Die Konsistenz ist sonst schon arg dünn. Ab morgen werde ich dann auch selbstgemixte Smoothies mit ins Repertoire aufnehmen.

Und dann schau mer mal …

Ich muss allerdings gestehen, dass meine Motivation wirklich mit dem Schlafen steigt und fällt. Sobald ich wieder eine Nacht komplett durchmache, erscheint mir dieses Experiment obsolet und ich bin raus.

Jetzt gibt es die nächste Kanne Tee. Der hier hat eine orientalisch-fruchtige Note. Mmmmhhh …

(Heil-)Fasten für besseren Schlaf: Tag 2

Echt jetzt? Fasten? Wieso, weshalb, warum?

Nun, wie die meisten von euch wissen, beschäftigen mich folgende zwei, chronische Laster/Leiden:

➡️ Insomnia
➡️ Zuckersucht

Die Schlaflosigkeit begleitet mich bereits seit Jahrzehnten. Richtig gut geschlafen oder gar durchgeschlafen habe ich noch nie. Die Ursachen und Einflussfaktoren sind vielfältiger Natur. Ich bin ihnen noch immer auf der Spur.

Ich war im Schlaflabor, in ambulanter und stationärer Therapie und habe auch an Medikamenten so ziemlich alles durch. Schlafrestriktion hilft ebenfalls nix. Die habe ich aufgrund der Kinder eh zwangsläufig. Es ist mir gar nicht möglich, bis in die Puppen zu pennen oder mich tagsüber hinzulegen. Und ich war ohnehin nie der Mensch für Nickerchen.

Diagnostiziert wurde eine primäre Imsomnie. Das bedeutet, dass meiner Schlaflosigkeit weder eine organische noch eine psychische Erkrankung zugrunde liegt. Und da ich schon seit so vielen Jahren darunter leide, hat sich Insomnia inzwischen verselbstständigt und es braucht gar keinen besonderen Grund oder Auslöser mehr, um nicht zu schlafen.

Allerdings verstärkt Stress jeglicher Art, auch solcher positiver Natur, meine Insomnie gewaltig. Und in den letzten Monaten ist da sehr viel zusammengekommen.

Nun hat sich das Ganze wieder so zugespitzt, dass ich alle drei Nächte komplett durchgemacht und dazwischen pro Nacht 1 bis 3 Stunden, und auch die nur mit ständigen Unterbrechungen, geschlafen habe. Seit meinem Burn Out mit Anfang Dreißig hatte ich allerdings des Öfteren ähnlich heftige Phasen.

Fatalerweise giert mein Hirn aber gerade im schlaflosen Zustand extrem nach Zucker.

Ich war mir meiner Zuckerentwöhnung schon auf einem guten Weg. Und die Zuckerreduktion wirkt sich grundsätzlich auch positiv auf das Schlafverhalten aus, aber heilen kann der Zuckerverzicht Insomnia leider nicht, obwohl ich ja sehr darauf gehofft hatte (siehe ältere Beiträge und Blogposts).

Und wenn ich nicht bewusst auf meinen Zuckerkonsum achte und mich das Leben so in Beschlag nimmt wie derzeit, werden die vertilgten Süßigkeitenberge sukzessive immer höher. So lange, bis ich völlig out of order bin.

Letzte Woche war ich dann soweit, dass ich pro Tag mindestens 2 Packungen Geleebananen und 2 Packungen Schaumerdbeeren/ Gummibärchen verzehrt habe. Zucker pur quasi. 

Ich fühlte mich furchtbar. Kraftlos, extrem unruhig, depressiv. Und schlaflos natürlich.

Täglich habe ich versucht, den Zuckerkonsum wieder einzuschränken. Erfolglos.

Daher habe ich nun gestern die Reissleine gezogen und einen Tee- und Wasserfastentag eingelegt. Es ist Jahre her, dass ich die letzte Fastenkur gemacht habe und ich bin diesbzgl. aufgrund meines Essstörungshintergrunds auch eher vorsichtig, weil das Fasten mich in alte Verhaltensmuster zurückschubsen kann.

Doch der Leidensdruck war jetzt einfach viel zu groß.

Nachdem der „Testtag“ gestern sehr positiv verlaufen ist und ich tatsächlich die beste Nacht seit Langem hatte, mache ich nun noch ein wenig weiter. Wie lange genau, das kann ich nicht sagen. So lange, wie es mir gut tut und geht.

Heute fühle ich mich prima: Ausgeruht, energiegeladen und optimistisch. Mein Kreislauf macht auch keine Spirenzchen.

Eben war ich zu Fuß beim Gemüsehändler unseres Vertrauens, um Zutaten für eine Fastensuppe zu kaufen.

Das Gemüse werde ich nach dem Kochen teils an meine Familie verfüttern und teils einfrieren. Ich trinke erstmal nur ganz brav die Brühe. So wie es sich beim Heilfasten gehört. ; )

Allerdings schätze ich mal, dass ich spätestens in zwei, drei Tagen zu einer modifizierten Fastenform mit selbstgemachten Smoothies und Suppen übergehen werde. Gesetzt den Fall, dass ich dann noch on Bord und nicht über die Reling ins Zuckermeer gestürzt bin.

Einstweilen bin ich einfach dankbar für jeden einzelnen Tag, den ich schaffe und der mich mit gutem Schlaf belohnt.

Diesen Spruch hat mein Ämmale vor einigen Tagen abgelassen und ich finde, der passt an dieser Stelle auch ganz gut:

Ich schreibe trotzdem weiter …

Trauben und Ziegenkäse – keine innovative, aber köstliche Zusammenstellung.

Die vergangenen Tage waren leider wieder etwas zuckerlastiger. Wenn ich in Gesellschaft unterwegs bin, möchte ich ungern mit irgendwelchen Sonderwünschen aus der Reihe tanzen. Und selbst wenn die Giftspritzen tagsüber gering dosiert sind, verpasse ich mir dann Abends oft eine Überdosis. Dabei bin ich aber schon lange nicht mehr so eskaliert wie anno dazumal.

Trotzdem merke ich recht schnell, dass mir viel Zucker nicht gut tut, und ich reduziere meinen Konsum nach solchen Eskapaden mittlerweile tatsächlich intuitiv.

Was das Gewicht anbelangt, pendele ich immer um 1 bis 2kg rauf und runter. Beim Körperfettanteil hingegen kann ich nach all den Monaten intensiven Trainings signifikante Veränderungen feststellen. Der ist definitiv gesunken.

Mit dem Sport geht es mir wie mit der gesunden Ernährung. Ohne laufe ich nicht rund. Und ich gehöre tatsächlich zu der abartigen Kategorie Mensch, dem Sport Spaß macht. Außerdem hilft er mir sehr beim Stress- und Aggressionsabbau.

Etwa, wenn wieder mal ein Hater um die Ecke biegt und mir einen Stern reindrückt. So (erneut) geschehen vor ein paar Tagen. Bei meinem dritten Band.

Diesmal habe ich mich aber schon weniger aufgeregt als bei der Ein-Stern-One-Tap-Premiere. Trotzdem hat es verdammt weh getan, das muss ich zugeben. Ich weiß, ich sollte da drüber stehen, aber ich stehe generell nur selten über den Dingen.

Keine Ahnung, ob es sich um einen Wiederholungstäter bzw. jene Person handelt, der/die mich schon bei Teil 1 mit einem Stern „beglückt“ hat. Dass es ein echter Leser ist, kann ich mir kaum vorstellen. Wer bereits Teil 1 und 2 durch hat, den erwarten in Bezug auf meine schreiberischen Qualitäten auch bei Teil 3 keine großen Überraschungen.

An dieser Stelle übrigens nochmal herzlichen Dank an all die wunderbaren Menschen, die sich aufrichtig in meine Geschichte verliebt und mir in Form von Rezensionen, Weiterempfehlungen und privaten Mails so viel unglaublich schönes und motivierendes Feedback dagelassen haben! Ihr seid es, für die ich schreibe!

Und ich möchte keinesfalls, dass das Aufmerksamkeitspendel nun dauerhaft zugunsten der paar Hanseln ausschlägt, die mich diskreditieren wollen. Das ist weder in meinem noch im Sinne meiner echten Leser.

Falls es sich um einen frustrierten Autoren“kollegen“ handelt, der darauf abzielt, die Konkurrenz auszuschalten, dann sei ihm Folgendes gesagt:
Dieses erbärmliche und feige Gebaren disqualifiziert dich nicht nur menschlich, sondern auch als Schriftsteller. Wer so etwas nötig hat, der kann nicht schreiben. Punkt.

Investitier dein Geld lieber in ein gutes Buch, das dich wirklich anspricht und aus dem du noch lernen kannst. Den betreffenden Autor wird es freuen. Make love, no war!

Und vom Schreiben wird man mich eh nicht abhalten können. 

Apropos: Ich habe vor allem der Abwechslung und der Übung wegen nun nach langer Zeit doch mal wieder einen Texterauftrag angenommen. Es handelt sich um einen Artikel mit 1.500 Worten – ein recht stattlicher Umfang also. Und da man hier pro Wort bezahlt wird, sollte auch jedes einzelne sitzen. 

Zudem ist es mir ein Bedürfnis, dem Text trotz aller Sachlichkeit eine individuelle Note zu verpassen. Gerade vor dem Hintergrund, dass zu diesem Thema bereits unzählige Beiträge im Netz kursieren. Meine bisherigen Auftraggeber wussten es zu schätzen, dass ich versuche, mich mit meinen Texten vom Einheitsbrei abzusetzen und ich hoffe, dass das auch diesmal wieder der Fall sein wird. 

Diese Ansprüche, die ich da an mich stelle, kosten mich natürlich immens viel Zeit. Und selbst wenn ich die Recherchestunden völlig außen vor lasse, ist mein Stundenverdienst so niedrig, dass sogar der Mindestlohn im Vergleich dazu ein Spitzengehalt wäre.

Aber wie gesagt: Ich sehe das vor allem als exzellentes Schreibtraining und als Möglichkeit, vielleicht langfristig den ein oder anderen Stammkunden zu akquirieren. Da mein Auftragsvolumen ad dato verschwindend gering ist, werde ich mit meinen sporadischen Aktivitäten bei der Textbörse wohl etablierten Textern auch nicht den Markt kaputtmachen.

Anständige Preise kann halt nur der verlangen, der bereits über einen festen Kundenstamm und/oder entsprechende Referenzen verfügt. 

Doch der enorme Lerneffekt ist auch ein großer Gewinn. Gerade, weil hier wirklich jedes Wort auf die Goldwaage – und das nicht einmal im übertragenen Sinne – gelegt wird.

Außerdem picke ich mir ausschließlich Themen heraus, die mich interessieren. Daher stellt bereits die Recherchearbeit eine super Wissenserweiterung dar.

Nachtrag: Die Ein-Stern-Bewertung bei Band 3 wurde entfernt oder geändert. Jetzt bin ich platt. Im positivsten Sinne.

Status Quo in Sachen Zuckerreduktion / Rezepttest „Zitronenkuchen ohne Zucker und Mehl“

Auf meinem Weg zur zuckerfreien Ernährung mache ich ja bekanntlich meist zwei Schritte vor und einen zurück. Hin und wieder kugele ich auch versehentlich einen Abhang hinunter, der sich urplötzlich und in gar tückischer Manier vor mir auftut. Der Wiederaufstieg gestaltet sich ein jedes Mal mühsam, aber grundsätzlich komme ich schon irgendwie vorwärts.

In den letzten Wochen wurden die Fortschritte jedoch sukzessive größer und die Rückschritte kleiner. Ich glaube, der entscheidende Faktor war da mein intensives Sportprogramm, an dem ich trotz Schlaflosigkeit weiterhin festhalte. Der Sport lässt mich nicht immer mehr, aber dafür effizienter schlafen. D.h., auch wenn ich nur 2-3 Stunden schlafe, ist mein Tiefschlafanteil mit Sport höher. Es sei denn, ich mache die Nächte durch, was momentan auch wieder viel zu oft vorkommt.

Leider werden mich also weder die zuckerreduzierte Kost noch der viele Sport von Insomnia kurieren. Auch wenn ich so sehr darauf gehofft habe.

Trotzdem profitieren meine Gesundheit und mein Wohlbefinden enorm von beidem und vor allem auch vom (Haushalts)zuckerentzug.

Viele belächeln mich dafür, dass ich um das süße Gift solch ein Trara mache, aber ein trockener Alkoholiker wird ja auch nicht belächelt, wenn er zu Wasser statt zu Prosecco greift.

Ich liebe guten Rotwein und genieße ihn sehr, aber nach spätestens 2 Gläsern hab ich genug. Da ist kein Drang in mir, die ganze Flasche zu leeren. Bei Schokolade sieht es ganz anders aus. Da reicht meist nicht einmal die 300g-Tafel. Und mit kompletter Abstinenz fahre ich echt am besten.

Noch bin ich zwar nicht auf und über dem Berg, aber ich merke nun doch endlich, wie mein Verlangen nach Zucker allmählich schwindet.

Trotzdem habe ich schon hin und wieder Lust auf süße Köstlichkeiten wie z.B. einen saftigen Zitronenkuchen. Und mein Mann ist da auch ein großer Fan von.

Also habe ich heute doch mal wieder einen Versuch in Sachen „zuckerfrei backen“ unternommen. Obwohl ich mich schon als recht versierte Bäckerin bezeichnen würde, sind meine Experimente mit Erythrit, Xylit und Co. doch meist in die Hose gegangen. Auch wenn ich etwa Stevia schon gerne und oft zum Süßen von heißem Pfefferminztee u.ä. nutze.

Erytrith mag ich aber von der Konsistenz her nicht so und irgendwie hinterlässt es so ein seltsames Gefühl auf der Zunge und im Magen. Obwohl es geschmacklich gut ist.

Diesen Kuchen hier habe ich nach einem Rezept von Staupitopia Zuckerfrei (Link siehe unten) gebacken. Auch sie verwendet Erythrit, aber der Trick ist der, dass das Zeug vorher via Smoothiemaker oder Mixer in Pseudo-Puderzucker verwandelt wird. Stauben tut der wie ein echter. : D Und er sieht auch so aus.

Die Konsistenz wird dadurch tatsächlich enorm verbessert. Und der Kuchen, der abgesehen vom Zuckeraustauschstoff auf rein natürliche Zutaten setzt, schmeckt auch wirklich
vorzüglich. Mein bestes „Zuckerfrei-Backen“-Experiment ad dato.

Die gemahlenen Mandeln, die hier statt Mehl zum Einsatz kommen, harmonieren auch hervorragend mit den Zitronen.

Also, alles top. Bis auf das komische Gefühl, welches das Erythrit nach wie vor bei mir hinterlässt. Aber wenigstens hält mich das davon ab, den ganzen Kuchen auf einmal zu verputzen. 😉

Hier der Link zum Rezept:

Zitronenkuchen ohne Zucker und Mehl

Craving

Ich bin gerade am Gitarreüben. Da steckt mein Mann den Kopf durch die Tür:

„Du weißt schon, dass jetzt draußen die ganze Straße Hallelujah singt, oder?“

Er grinst von einem Ohr zum anderen und ich werfe mein Gitarren-Antirutschtuch nach ihm.

Zwar gesteht er mir sofort, dass er mal wieder zu scherzen beliebte, aber ich bin jetzt trotzdem total verunsichert. Zumal er mir schon Tags zuvor mitgeteilt hat, dass trotz  des Isolierbands, das ich am Fenster angebracht habe, „Zombie“, „Hymn“ und „Morning has broken“ im Hintergarten laut und deutlich zu vernehmen waren.

Vor Monaten haben wir das mal getestet. Da war draußen nichts zu hören. Also, entweder bin ich lauter geworden oder die Dämmung porös.

„Ach, Mensch“, antworte ich zerknirscht. „Jetzt trau ich mich überhaupt nicht mehr zu üben.“

Vor allem kann ich mich mit diesem Wissen im Hinterkopf kaum noch dazu überwinden, ein Stück hundertmal hintereinander zu spielen, bis es wirklich sitzt. Das will ich den Nachbarn, die via-à-vis auf dem Balkon chillen, wirklich nicht antun.

Heute mal im Gammellook. : D (Das ist ein T-Shirt von meinem Mann, das mir beim Waschen eingegangen ist. Pech für ihn, Glück für mich. : ))

Meine Kinder beweisen da wesentlich mehr Stilbewusstsein:

Ich mag Farben und schöne Bilder, aber an dem Buchdeckel von folgendem Ebook, das ich mir gestern gekauft habe, könnt ihr sehen, dass ich absolut kein Coverkäufer bin und dass ich auch vor höheren Preisen nicht zurückschrecke, sofern mich der Inhalt wirklich interessiert.

Mir ist das Gewese um die ganze Coverkiste sowieso suspekt. Und wie bei so vielen Menschen auch, gilt hier ebenfalls oft genug: Außen hui, innen pfui.

Dann doch lieber umgekehrt wie bei diesem Werk hier. Selten habe ich ein hässlicheres Cover gesehen. Und der Titel ist auch völlig behindert. Die Leseprobe war dafür recht ansprechend.

Mir geht es hierbei weniger um das Abnehmen als um die Einblicke in die Suchtmedizin und die dort angewandten Therapien. Dass ich zuckersüchtig und ein emotionaler Esser bin, dürfte ja inzwischen hinreichend bekannt sein.

Und ich bin immer wieder auf der Suche nach Methoden, mit denen ich meine alten Verhaltensmuster durchbrechen, die fehlgeschalteten Synapsen voneinander entkoppeln und mein Hirn umprogrammieren kann.

Nach wie vor kämpfe ich enorm gegen meinen Zuckerdrang. Es ist ein ewiges Auf und Ab und an guten Tagen ist es eher meiner Disziplin als einem erfolgreichen Entzug zu verdanken, dass ich „hart“ geblieben bin.

Auch unabhängig vom Essen und vom Schlafen interessiert mich alles rund ums Hirn. Auch Themen wie die neurolinguistische Programmierung faszinieren mich. Mit letzterer habe ich mich schon als Jugendliche befasst, allerdings vor allem auf theoretischer Ebene. Hätte ich damals Nägel mit Köpfen gemacht, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon wesentlich weiter.

Im Detail möchte ich euch damit an dieser Stelle nicht langweilen.

Das Buch liest sich unterhaltsam und gut verständlich. Allerdings kratzt es für meinen Geschmack bisher zu sehr an der Oberfläche. Da habe ich schon wesentlich fundiertere Bücher zu dieser Thematik gelesen. Aber ich stehe mit der Lektüre ja noch ziemlich am Anfang. Gerade geht es um emotionales und chemisches Craving. Das gute alte Dopamin hatte auch schon seinen Auftritt.

Projekt Zuckerfrei: Resümee Woche 3

Am ersten Tag habe ich den Teig probiert.

Am zweiten Tag habe ich mich der von den Kindern größtenteils verschmähten Blaubeermuffins angenommen. (Ich hatte anlässlich Ämmales Geburtstag zwei Sorten gebacken. Schokoladen- und Blaubeermuffins. Und letztere waren so saftig und köstlich, dass es einem Verbrechen gleichgekommen wäre, sie nicht zu essen.)

Am dritten Tag bin ich dann spät Abends, mit einer ziemlich üblen Nacht im Rücken, zur Süßigkeitenschublade gewandert und habe eine halbe 300g-Tafel Vollmilchschokolade geext. Geschmeckt hat sie mir aber nicht wirklich. Und der pappsüße Brei hinterließ ein seltsam mehliges Gefühl in meinem Mund und ein bleischweres auf meiner Seele.

Es nimmt wohl keinen Wunder, dass die darauffolgende Nacht auch nicht zu den wirklich guten zählte:

Ich habe sehr lange gebraucht, um überhaupt in den Tiefschlaf zu finden und dementsprechend gerädert war ich am nächsten Tag. Zwar sind drei Stunden Schlaf für meine Verhältnisse ja eigentlich gar nicht so schlecht, aber ich war bereits so verwöhnt von den vielen besseren Nächten zuvor, dass mir der Unterschied schon massiv auffiel.

Am vierten Tag habe ich dem Süßkram dann reumütig wieder Adieu gesagt, wobei der Abschied erneut schmerzlich war und von da an ward die Woche gerettet. Sowohl, was den Schlaf als auch was meine Stimmung anging.

Es ist wirklich erstaunlich, wie unmittelbar sich die die zuckerreduzierte Ernährung auf meine Schlafqualität auswirkt. Inzwischen kann ich nicht mehr an einen Zufall glauben.

Erschreckend hingegen finde ich das Ausmaß meiner Sucht. Sobald ich Zucker in hochkonzentrierter Form konsumiere, wird folgende Gedanken- und Aktivitätsspirale in Gang gesetzt, die schon sehr dem Verhalten eines schwer Drogenabhängigen ähnelt:

„Ach komm, ein bisschen schadet nicht. Das ist doch irgendwie auch total krank, den Zucker komplett zu vermeiden.“

Ich koste einen Löffel Teig.

„Mmmh, lecker. Und tut gar nicht weh. Eher gut. Irgendwie so wohlig und entspannend. Und das ist so süß – ich glaub, der eine Happen reicht mir sogar schon.“

Fünf Minuten später bin ich immer noch standhaft und fühle mich prächtig. Energiegeladen und trotzdem gechillt.

„Hey, vielleicht schaffe ich es ja doch noch, einen normalen Umgang mit dem Teufelszeug zu lernen. Ist im Grunde total simpel. Dieses Maß halten.“

Weitere zwanzig Minuten vergehen. Inzwischen lässt die Euphorie deutlich nach. Ich tigere unruhig durch die Gegend, respektive die Küche, weil ich ja immer noch Muffins im Akkord backe. Es gilt, eine Menge Mäuler zu stopfen. Und leider ist die Teigschüssel nach wie vor halb voll.

„Ach komm, ein bisschen noch. Nur ganz wenig.“

Tja, und das ist dann der Anfang vom Ende und ich bin erneut wieder komplett auf meinem Zuckertripp. Ab da bemessen sich die Portiönchen nicht mehr in Löffeln, sondern eher in Schaufeln.

Natürlich könnte ich es mir leichter machen, indem ich wirklich komplett auf kalten Entzug gehe, aber das packe ich einfach nicht. Und ich will auch nicht akribisch jedes verarbeitete Lebensmittel – wobei ich schon darauf achte, dass diese nicht in Massen meinen Speiseplan bevölkern, darauf untersuchen, ob vielleicht Spuren eines versteckten Zuckers enthalten sind.

Für meinen Schlaf genügt es im Grunde schon, wenn ich auf die Süßigkeiten und Gebäck verzichte. Zuckerhaltige Getränke mag ich eh nicht. Ebensowenig wie weißes Brot. Hab ich beides auch vorher schon nicht zu mir genommen.

Aber mir hilft bei Heißhungerattacken neben meiner Haferflockenmatsche u.a. ein Pott warmer, mit Stevia gesüßter Vanille- oder Schokoladenpudding. Zuckerersatzstoffe haben auf meinen Blutzuckerspiegel keine merklichen Auswirkungen, aber ich glaube, da reagiert jeder anders. Doch auch wenn der Pudding ohne Zusatz von Kristallzucker auskommt, enthält er dennoch Stärke. Einem fanatischen Zuckergegner käme sowas nie ins Haus.

Aktuell versuche ich mich außerdem, an 100% Schokoladen heranzustasten, die tatsächlich gar keinen zugesetzten Zucker und auch keinen künstlichen Zuckerersatz enthalten. 90% Kakaoanteil mundet schon mal gar nicht so übel. Wenn ich mir die Schokolade mit etwas Kaffee auf der Zunge zergehen lasse. Ich glaube, das wird noch. Und wie gesagt: Schokolade werde ich niemals abschwören können.

Als Kind habe ich übrigens nur Bitterschokolade gemocht. Mein Vater hatte riesige Pakte von der Bundeswehr gehortet. Die waren zwar nicht zuckerfrei, verfügten aber schon über einen relativ hohen Kakaoanteil. Damals schmeckte Vollmilchschokolade für mich nach gar nichts und ich war weder zuckersüchtig, noch übergewichtig. Eher im Gegenteil. Da sieht man mal wieder, wie sich Geschmacksknospen trainieren lassen.

Letzte Nacht wurde ich dafür, dass ich mich selbst wieder zügig aufgegleist habe, mit einer außergewöhnlich gut gefüllten Mütze Schlaf bedacht. Das Schlafmuster wirkt da sogar annähernd normal, wenn man sich die Abfolge der Schlafzyklen ansieht. Und stundenlang wach gelegen bin ich zwischen den einzelnen Phasen auch nicht.

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Projekt Zuckerfrei: Resümee Woche 2

Die zweite Woche meines „Zuckerfrei“-Experiments ist geschafft – Zeit für eine weitere Zwischenbilanz. Nach wie vor bin ich der Überzeugung, dass die Reduktion von raffiniertem Zucker eine wichtige Stellschraube in Sachen Insomnia ist, auch wenn mich die schlechten Nächte, die natürlich binnen dieses kurzen Zeitraums noch nicht ausgemerzt sind, regelmäßig daran zweifeln lassen. Glücklicherweise habe ich heute ein Schlafpolster von knapp fünf Stunden im Rücken, was für meine Verhältnisse doch recht ordentlich ist. Gestern, nach einer fast schlaflosen Nacht, wäre mein Wochenresümee wahrscheinlich weniger euphorisch ausgefallen. Da bin ich ganz ehrlich.

Wenn ich nicht oder kaum schlafe, ist die Zuckergier nach wie vor riesig und ich muss dann wirklich kämpfen, um nicht wie eine Heuschrecke über sämtliche Süßigkeitenvorräte herzufallen, die es vor allem dank M. noch immer en masse in unserem Haushalt gibt.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, finde ich es wirklich äußerst zuvorkommend von ihm, dass er gerade dann, wenn ich dem Süßkram mal wieder abgeschworen habe, Tonnen davon herankarrt. Trotzdem darf ich meinen Anfall von geistiger Umnachtung, in dem ich am Samstag die Schlacht gegen das Zuckermonster verloren und M. eine halbe Packung Choco Crossies weggefressen habe, nicht ihm in die Schuhe schieben. Schließlich zwingt er mich nicht, sein süßes Schlaraffenland zu plündern.

Ebensowenig wie ich ihn zwinge, dass er sich meinem Selbstversuch anschließt. Ich hab ihn noch nicht mal gefragt, ob er mitmachen möchte. Denn M. ist jemand, der schon aus Prinzip immer das Gegenteil von dem macht, was man ihm vorschlägt. Wie gesagt liebe ich seine rebellische Ader – ist mir tausendmal lieber als so ein weichgespülter Ja-Sager, aber in dem Fall würde er sich damit ins eigene Fleisch schneiden und deshalb verfahre ich hier nach der bekannten Autorenweisheit für Arme: „Show, don`t tell!“ Eventuell mag er ja doch irgendwann mitziehen, wenn er sieht, dass es mir mit weniger Zucker besser geht.

Für`s Erste bin ich schon mal froh, dass seine Boykottierungsversuche sich in Grenzen halten. Letztes Mal, als ich einen Zuckerentzug startete, überreichte er mir nach wenigen Tagen mit einem halb feierlichen, halb perfiden Lächeln eine 300g-Tafel Milka (böse Schleichwerbung) Noisette: „Schau mal, Schatz – ich habe dir deine Lieblingsschokolade mitgebracht.“

Tja, irgendwie hat das schon System, dass er meine diesbezüglichen Vorhaben regelmäßig unterwandert. ; ) Aber ich will mal nicht so sein: Er redet mir nicht drein und vertilgt auch meine zuckerfreien Mahlzeiten ohne zu meckern. Zumindest, solange Fleisch mit am Start ist. Wenn nicht, schwingt er eben selbst den Kochlöffel. Er kocht vorzüglich, womöglich sogar noch besser als ich. Was für meine Wenigkeit Freud und Leid zugleich bedeutet. Denn bei ihm rangiert ganz klar Genuss vor Gesundheit. Und wenn dann die köstlichen Düfte seiner kulinarischen Meisterwerke durch`s Haus strömen, muss ich mich schon arg zusammenreißen, um zu widerstehen. Das weiß er auch. Also sehe ich zu, dass es gar nicht erst soweit kommt. ; )

Latent genervt ist er aber schon davon, dass ich mich dem dolce Vita (,zumindest, was die essbare Seite davon anbelangt,) momentan so penetrant verweigere.

Dies demonstrieren mir so kleine Szenarien wie gestern Abend, als er an meiner Statt unser Eiliensche aufzieht, da ich mich seinen Trietzversuchen nicht mehr zugänglich zeige. Sie übt sich gerade in Silbentrennung. Außerdem hat sie uns in der vergangenen halben Stunde mindestens 100 Ja-oder-Nein-Fragen gestellt.

M.: „Ja-ah-ha!! Siehst du, das hat sogar drei Silben.“

Das Eiliensche erwidert: „Und Papa hat wie Kacka zwei Silben.“

(High Five, Tochter. ;.))

Zurück zu meinem Zuckerfrei-Projekt. Die Choco-Crossies-Vernichtungsaktion war zum Glück mein einziger Aussetzer. Und darauf bin ich sogar ein wenig stolz. Denn normalerweise agiere ich in solchen Fällen nach dem Motto: „Jetzt ist es eh schon wurscht.“

Aber ich will nicht lügen. Es ist schon hart. Für mich. Mein Verlangen nach Zucker kommt und geht. Bei mir ist es nicht so wie bei anderen, die nach ein paar Tagen kalten Entzugs mit dem Thema durch sind. Was sicher auch daran liegt, dass ich Zucker in erster Linie aus emotionalen Beweggründen heraus konsumiere. Insbesondere dann, wenn ich mich beruhigen möchte. Wobei das strenggenommen ein Widerspruch in sich ist, da ich dadurch ja gleichzeitig negativ aktiviert werde.

Teilweise kann ich dieses Bedürfnis mit dem Gitarrespielen auffangen. Unseren Nachbarn bluten wahrscheinlich schon die Ohren, so oft wie sie in den vergangenen Tagen mein Geschrammel haben anhören müssen. Manchmal frage ich mich echt, warum sich das mein „Insta-Umfeld“ freiwillig antut.

Zumindest spiele ich inzwischen nicht mehr so oft Nachts, weil ich da ja jetzt tatsächlich ab und zu schlafe. Immerhin habe ich seit zwei Wochen keine Benzos (Schlaftabletten) angerührt und es gab in diesen 14 Tagen keine einzige Nacht, die ich komplett durchgemacht habe. Wenigstens ein bis zwei Stunden habe ich immer gepennt. Das ist schon wirklich ein enormer Fortschritt. Und an dieser Erkenntnis klammere ich mich fest, wenn mich mein zuckriger Schweinehund zu überwältigen droht.

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