Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Kategorie: Geschriebenes (Seite 5 von 5)

Am Anfang war Lila: Kapitel 3

Das alte Haus

Ranieri ist am Leben. Lachend kämpfen sie sich fernab des ausgetretenen Wanderweges durch das dichte Geäst und können die nahe Lichtung bereits erahnen. Der Endorphinrausch verleiht Priska ungeahnte Kräfte. Geschmeidig wie ein Panther erklimmt sie die teils mannshohen Felsbrocken, die von Riesenhand auf dem weichen, von Fichtennadeln übersäten Waldboden versprengt worden zu sein scheinen. Ranieri ist ihr dicht auf den Fersen. Sie spürt seinen warmen Atem in ihrem Nacken. Priska befindet sich in jenem prickelnden Schwebezustand sehnsüchtiger und bangender Vorfreude, den sie so lange wie möglich auszukosten beabsichtigt. Sobald der Zauber der ersten Nacht vorüber wäre, würden flüchtige Berührungen nur mehr eine angenehme und geborgene Wärme erzeugen, sich treffende Fingerspitzen keine explosiven Funken mehr schlagen, heiß-kalte Wechselbäder bei verstohlenen Blicken ausbleiben. Ein uraltes Spiel, dessen Ausgang zwar vorgezeichnet ist, das aber in diesem Stadium noch vom Hauch des Ungewissen umweht wird. Ein rares Lebenselixier, das nicht verschwendet werden darf.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 2

Das Geschenk

Es war der Morgen nach Martini. Die güldenen Strahlen der aufgehenden Sonne tauchten die bleichen Bergspitzen in ein rötliches, verheißungsvolles Licht und erweckten König Laurins Rosengarten für kurze Zeit zum Leben. Johann war am Fuße dieses sagenumwobenen Felsmassivs aufgewachsen. Doch auch nach so vielen Jahren hatte der Anblick der glühenden Zacken nichts von seiner Magie verloren. Verzaubert hielt er den Atem an. Als die warme Luft schließlich aus Johanns Mund entwich, bildete sich eine weiße Dampfwolke. Es roch nach Schnee. Der Winter kam früh und ging spät in dieser vorletzten Dekade des ausklingenden 18. Jahrhunderts. Ein wenig willkommener Gast mit unzähligen Nöten im Gepäck. Von einer »kleinen Eiszeit« würde dereinst in den Geschichtsbüchern zu lesen sein.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 1

Nächtlicher Besuch

»Siehst Du diese winzigen, leuchtenden Punkte, die da so wild umherwirbeln? Das sind kleine Elfen, die Dich nachts beschützen. Sie spielen Fangen. Ein paar gehen dort auf der Bettkante spazieren. Andere sitzen auf dem Fensterbrett und lassen die Beine baumeln. Sie alle bewachen Deinen Schlaf. Du musst keine Angst haben.« Luis und Priska, Elenas Eltern, deuten auf das neue Babyphone, dessen aktivierte Infrarotlichtkamera gnadenlos die unzähligen Staubkörner einfängt, die vorhin beim Bettenmachen aufgewirbelt wurden. Sie tanzen einen magisch anmutenden Reigen.

Die Vierjährige runzelt die Stirn. »Das sind keine Elfen. Das ist Dreck.«

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Am Anfang war Lila

Die von mir vollmundig angekündigte Leseprobe folgt, noch bevor diese Woche vorüber ist. Sofern meine liebreizenden Töchter nicht wieder heimlich ein Komplott schmieden. Jedenfalls bin ich dran. Am ersten Kapitel.

Meine Schreibambitionen für den heutigen Morgen wurden allerdings vom Ämmale gleich rigoros im Keim erstickt. Nach meiner obligatorischen Nasenspülung schlich ich auf Zehenspitzen ins Wohnzimmer. In meiner Rechten ein Teller mit Honigbroten, in der Linken meine Kaffeetasse, unter`n Arm geklemmt das Babyphone. Da krähte es schon ungehalten. Synchron. Von oben und aus dem Babyphone. 30 Minuten Powernap. Nicht mehr und nicht weniger. Ich gebe die Hoffnung trotzdem nicht auf, dass das Ämmale auch in meiner Obhut mal länger als eine halbe Stunde schläft. Mein Mann hatte kürzlich einen Tag Urlaub. Es war unser beider Wiegenfest und ausserdem musste ich mit dem Eiliensche Vormittags zum Kinderarzt. Als ich nach Hause kam, empfing mich ein tiefenentspannter M. „Das war total gechillt. Ich weiss gar nicht, was Du immer hast. Das Ämmale hat ruhig und friedlich 2h gepennt.“ Danke für`s Gespräch.
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Der Weg zum eigenen Buch

Und Euch möchte ich gerne mitnehmen auf diesen Weg! Auch wenn dieser mit Sicherheit so einige Stolperfallen bereit hält und ich mich manchmal im Dickicht abseits des Pfades verirren und hin und wieder die falsche Abzweigung nehmen werde.

Es ist Herbst. Noch. Letzten Herbst, zur Kastanienzeit – ich war gerade mit meinem Ämmale schwanger – schrieb ich euphorisch in mein Online-Tagebuch: „Der Plot steht und nun verfolgen die Ideen wieder mich und nicht umgekehrt.“

Das ist nun mehr als ein Jahr her. Das Gerüst der Geschichte ist inzwischen stabiler geworden, aber noch habe ich keine einzige echte Zeile zu Papier bzw. in das Textverarbeitungsprogramm gebracht. Das soll, nein, das WIRD sich nun ändern.
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