Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Hunde-, Schlaf- und Zuckerupdate

Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, wie viele Redewendungen es im Zusammenhang mit Hunden gibt? 

Ich wurde mir dessen erst bewusst, als ich … Achtung! …“auf den Hund gekommen“ bin …

Am häufigsten entsinne ich mich aktuell, und das dürfte kaum jemanden Wunder nehmen, folgender Redensart:

„Sich aufführen wie ein junger Hund ….“

Doch es gibt dergleichen noch viel mehr:

„Hundemüde sein …“

„Was für ein Hundewetter …“

„Keine schlafenden Hunde wecken …“

„Bekannt sein wie ein bunter Hund …“

„Heulen wie ein Schlosshund …“

„Da liegt der Hund begraben …“

„Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt …“

„Da wedelt der Schwanz mit dem Hund …“

„Damit lockt man keinen Hund hinter dem Ofen hervor …“

„Vor die Hunde gehen ….“

Und das ist sicher bei Weitem noch nicht alles.

Hinsichtlich Chinooks Entwicklung könnte ich mich nun ebenfalls in detailverliebten Variationen von Situationen ergehen, die ähnlich bekannt und klischeebehaftet sind wie die Sprüche oben.

Unterm Strich ist das aber alles nichts, was von Belang ist.

Über Erziehungsfragen können meinethalben andere diskutieren, bis die Köpfe und die Gemüter rauchen. Dafür gibt es mehr als genug Foren. 

Ein Husky ist sowieso … anders …

Drum haben wir ja auch einen …

Wenn es drauf ankommt, hört er aber … 

Und er hat ein Herz aus Gold. 

Das ist es, was zählt. Dieser enge Bezug zwischen ihm und uns. 

Wie wunder- und vor allem liebevoll er mit den Kindern umgeht, 

wie achtsam er ist, 

wie er auf kleinste Schwingungen empathischer reagiert als die meisten Menschen, 

wie er mit purer Lebensfreude die Welt erkundet, 

wie er sich mit absolutem Genuss dem Moment hingeben kann – sei es beim Herumtollen oder exzessiven Kuscheln,

wie er einen mit klugen Hundeaugen beobachtet und einem signalisiert, dass alles gut wird, gleich, wie unzulänglich man sich selbst gerade fühlt. 

Er ist einfach nur eine riesengroße Bereicherung für unsere Familie und ich hoffe sehr, dass wir das auch für ihn sind.

„Was für ein Hundeleben“ … noch eine Redensart, die mir in diesem Zusammenhang spontan einfällt. Eine negativ konnotierte. Doch ich denke, ein Hundeleben kann auch sehr glücklich sein. Und ein solches wollen wir Chinook bereiten. 

Da wir beide viel Bewegung brauchen, sind die gemeinsamen, ausgedehnten Spaziergänge eine Win-Win-Situation.

Seit einer Weile laufe ich tagtäglich 10 bis 12, manchmal auch 15km und das hilft mir sehr dabei, besser zu schlafen. Es sei denn, ich bin innerlich über die Maßen aufgewühlt. Zugegeben: Das bin ich oft. Nach wie vor.

Mindestens einmal pro Woche gibt es eine Nacht, die ich durchmache. Doch da weiß ich warum. Und dieses Warum ist es mir wert. Es ist besser, als mich krampfhaft von allem fern zu halten, was mich pusht. Denn das fühlte sich an, als würde ich mich dem Leben selbst verweigern. 

Nicht nur die Bewegung an sich, sondern auch die ursprüngliche Schönheit der Natur vermag mich zu erden …

Erde … 

Schließlich sind auch wir ein Teil von ihr.

Morgennebel über raureifbedeckten Feldern …

Die Sonne lässt sie glitzern und die Blätter leuchten …

Der Herbst ist und bleibt meine liebste Jahreszeit. 

Was meine Zuckersucht angeht, so ist sie derzeit in den Hintergrund getreten. Essanfälle habe ich schon lange keine mehr, aber dennoch gibt es Tage, an denen ich mit dem Süßkram über die Stränge schlage. Doch diese Fehltritte relativieren sich inzwischen schneller, als ich in Versuchung geraten könnte, radikale Gegenmaßnahmen zu ergreifen. 

Mein Körper wird schon wissen, was er braucht. Darauf vertraue ich mehr und mehr.  Im Grunde habe ich doch ein sehr gutes Körpergefühl und handele in vielen Belangen intuitiv. 

Ausgerechnet das Essverhalten erfolgt aber seit Jahrzehnten nicht aus dem Bauch heraus. Stattdessen dominieren schädliche Mustern, die wohl einst einer Notlösung entsprangen, die sich dann aber verselbstständigten und leider fest verankerten.  

Und über den Berg bin ich noch lange nicht. Vielleicht werde ich das auch niemals endgültig sein. 

Doch mehr denn je wird mir bewusst, dass der Zuckerhunger emotionaler Natur ist. Zudem habe ich einfach keine Lust mehr darauf, pedantisch ausgeklügelten Ernährungskonzepten zu folgen bzw. mich auch nur ansatzweise irgendwelchen Doktrinen zu unterwerfen.

Langfristig kann ich das eh nicht durchhalten. Und der Teufelskreis beginnt von Neuem. 

Allein der Gedanke daran löst Widerwillen in mir aus. 

Für zwanghafte Entsagung ist das Leben zu wertvoll und meine Energie zu begrenzt.

Daher konzentriere ich mich darauf, meine zugrunde liegenden Bedürfnisse anderweitig zu stillen. Zunächst mag das anstrengender erscheinen als zu einer Tafel Schokolade zu greifen. aber auf die Dauer ist es viel lohender und lebensbejahender.

Und das Hochgefühl, wenn ich es geschafft habe, dieses „Loch im Bauch“ mit etwas zu füllen, das mir wirklich gut tut, ist unbezahlbar. 

Womöglich reife ich diesbezüglich auch gemeinsam mit Fenja aus meinem aktuellen Romanprojekt. Zumindest hält sie mich dazu an, auch meine eigenen Motivationen und Automatismen intensiver zu hinterfragen. 

17 Kommentare

  1. Lene

    Umarmung an dich ❣️

    • Federfarbenfee

      Oh, wie lieb von dir! Fühl du dich auch innig geherzt, liebe Lene! ❤🥰

      • Lene

        Ganz lieben Dank. ❤️

  2. hypermental

    Wahnsinn, wie schnell Chinook größer wird, wenn ich die Bilder so sehe. 🙂 Vermutlich würde ein Tier im Haus uns Depressiven und Verzweifelten hier auch gut tun, weil man a) eine zusätzliche sinnstiftende Aufgabe und Verantwortung hätte und b) einen treuen Begleiter, der einen nicht nach Menschenmaßstäben be- oder gar verurteilt… 😉 Aber in der Pandemiezeit ist es kaum möglich an einen bestimmten Wunschhund zu kommen (Philomena schaut sporadisch auf Züchterseiten nach – alle Welpen sind oft Jahre im Voraus reserviert) und zweitens können wir uns eine Hundehaltung nicht leisten (gut die Steuer und das Futter gingen wohl noch – aber was, wenn es beim Tierazt mal teurer werden sollte?). Jedenfalls schön zu lesen, dass Ihr eine sehr schöne Zeit mit dem neuen Familienmitglied habt. 🙂 LG, h.

    • Federfarbenfee

      Ja, er wächst wirklich in einem Affenzahn. Ist immer wieder lustig, wenn Leute hören, dass wir einen sechs Monate alten Welpen haben und ihn dann erstmalig zu Gesicht bekommen. Die Vorstellung deckt sich da nie mit dem tatsächlichen Erleben. 😄

      Inzwischen hat er auch die Pubertät eingeläutet und markiert geschäftig, wo er geht und steht.

      Ich bin sogar überzeugt davon, dass dir und Philomena ein Hund unglaublich gut täte. Genau: Einem Hund ist scheißegal, was andere von einem halten. Er schaut dir direkt in die Seele und liebr dich so, wie du bist. Nicht umsonst werden Hunde oft im Rahmen von Therapien eingesetzt.

      Aber klar, Hunde kosten Geld. Und die Tierarztkosten können schon sehr reinhauen. Vielleicht bekommt ihr es aber doch irgendwie hin. Das würde mich sehr freuen.

      Ein Jahr haben wir auf Chinook auch gewartet. Aber es hat sich mehr als gelohnt.

      Lieben Gruß auch an dich!

      • hypermental

        Danke. Falls sich hier wider Erwarten doch noch irgendwann die Rahmenbedingungen ändern sollten, werden wir das mit dem Hund konkreter andenken… 🙂 Zumal Philomena im Laufe des Lebens (zunächst in ihrer Familie und dann auch alleine bevor sie krank wurde) drei Hunde miterlebt hat und diese auch weitestgehend erzogen. Sie kennt sich also sehr gut damit aus. Ich habe ja eher Katzenerfahrung (hatte in den Nullerjahren zwei).

        • Federfarbenfee

          Ich drück euch die Daumen! Katzen hatte ich auch jahrzehntelang. Und man möchte es kaum glauben – aber es gibt schon so einige Parallelen zwischen Hund und Katz. Aber am wichtigsten ist ohnehin die tief verwurzelte Liebe zum Tier und die ist ja bei euch beiden gegeben.

  3. phoebeweather

    Da wedelt der Hund mit dem Schwan z 😃 die kenn ich gar nicht. Ansonsten wundert mich die sprichwörtliche Vielfalt zu des Menschen bestem Freund nicht, auch wenn sie bisweilen negativ konnotiert ist. Aber davon ist ja bei euch in keiner Weise die Rede. Toll, wie wohltuend sich das alles entwickelt hat. Und du wirkst auch sehr viel gelassener und voller Akzeptanz. Das kann ja nur gut sein 🙂

    • Federfarbenfee

      Ja, das stimmt. Die Redewendungen veranschaulichen, welche Bedeutung der Hund schon seit Jahrtausenden für den Menschen hat und dass diese Verbindung zumeist eine sehr innige, manchmal sogar symbiotische ist.

      Und ja, du hast recht: Ich fühle mich auch tatsächlich nicht mehr so getrieben und kann mehr und mehr annehmen, was das Leben für mich bereithält. Danke dir für deine lieben Worte! ❤

  4. Milou

    Er sieht schon richtig erwachsen aus, kaum zu glauben, dass er noch ein Welpe ist. Die Pubertät ist auch bei den Vierbeinern so nervig, wie bei uns seinerzeit 🙈😄. Finde auch, dass du gelassener wirkst. Vielleicht macht sich der bessere Schlaf schon bemerkbar? 😘

    • Federfarbenfee

      Mist, meine Antwort an dich ist irgendwie im Nirwana verschwunden.

      Ja, viel Babyhaftes hat er nicht mehr. Wir werden auch häufig gefragt, ob er jetzt ausgewachsen ist. Aber er wird schon noch ein ganzes Stück größer.

      Noch spüren wir – abgesehen von der Markiererei – noch nicht viel von der Pubertät. Aber wir sind gewappnet. 🙂

      Und der bessere Schlaf wirkt sich auf jeden Fall sehr wohltuend auf mein Nervenkostüm aus.

  5. Gloewr

    Einen schönen Geburtstag wünsche ich dir. Vieles in diesem aktuellen Post klingt wirklich gut.

    • Federfarbenfee

      Ich danke dir von Herzen❣ Und es freut mich, dass mein Post so viel Positives ausstrahlt!

  6. mohseschoh

    Wow, das ist ja mal ein Hundeupdate 🙂 Auf dass alles weiter so wächst und gedeiht!

  7. Tala T.

    Wow, wie schön! Ich versuche, auch ohne Vierbeiner, auch so viel wie möglich rauszukommen und spazieren zu gehen. Das hilft wirklich. Ich wünsch dir viel Sonnenschein!
    Tala

    • Federfarbenfee

      Das wünsche ich dir auch, liebe Tala! Von innen wie von außen. 🌞

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