Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Durchhalten heißt die Devise!

Gestern war ich drauf und dran, mein „Zuckerfrei-Experiment“ abzubrechen: Die Nacht zuvor hatte ich mal wieder kaum geschlafen, mein Kreislauf war im Keller und meine Laune sogar noch unterirdischer.

Vormittags ist mir dann meine Coverdatei abgeschmiert und all meine verzweifelten Versuche, sie wiederherzustellen, scheiterten.
Zwar konnte ich auf ein Backup vom Tag zuvor zurückgreifen, aber das, was ich gestern gezeichnet hatte, war komplett futsch. Dabei war ich endlich mal halbwegs zufrieden mit dem Weinblatt, das im ersten Band mit auf’s Cover soll. (Naja, jetzt bin ich zumindest wieder auf dem Stand von vor dem Komplettabsturz.)

Mein alter Laptop ist hinsichtlich Prozessor, Arbeitsspeicher und Grafikkarte eigentlich viel zu schwach auf der Brust, um damit komplexere, grafische Arbeiten erledigen zu können. Beim digitalen Zeichnen ist der kleine Rechner mit den vielen Ebenen, dem ständigen Radieren und häufigem Wechseln der Pinseleinstellungen völlig überfordert. Und davon ab sind er und mein Grafiktablett sich auch nicht so wirklich grün.

Mittags hab ich dann die Nudeln auf dem Herd vergessen. Die haben sich richtig schön und nachhaltig in den Topfboden gebrannt. Und während ich beim Schrubben einen Fluch nach dem anderen ausstieß, habe ich mir auch noch so heftig in die Zunge gebissen, dass ich kurzzeitig den Mund voller Blut hatte und damit zumindest meine Kiddies vom Zanken ablenken konnte.

Ich bin aber froh, dass ich nicht schwach geworden bin, denn heute geht es mir wesentlich besser. Ich habe tatsächlich ziemlich gut geschlafen – für meine Verhältnisse – und bis jetzt halten sich die Alltagskatastrophen auch noch in Grenzen. Aber der Tag ist ja noch jung.

Nachdem die vorhergehenden Coverentwürfe allesamt für die Tonne waren, ist mein Bauchgefühl bei meinem aktuellen Versuch eigentlich anhaltend gut. Und darauf vertraue ich jetzt einfach. Ich weiß, dass mein Buchdeckel markant von dem abweicht, was aktuell so in ist und auch, dass er wohl nicht gegen das Cover eines professionellen Designers anstinken kann, aber dafür ist da meine persönliche Note drauf. Und ich kann mit Fug und Recht behaupten, nicht irgendwelche Bilder „germergt“, sondern alles selbst gezeichnet zu haben.

Was gerade im Liebesromangenre an Einbänden so alles im Umlauf ist, spricht mich ohnehin Null, ja sogar minus Zehn, an.

Hinsichtlich des Hauptmotivs habe ich mich übrigens an diesem Bild orientiert, das ich vor vielen Jahren gemalt habe. Der ein oder andere Ex-MyTB-Leser wird es noch kennen:

Bei meinem Cover habe ich jedoch viel mehr stilisiert und die erotische Komponente ein wenig heruntergefahren. Schließlich ist mein Roman kein Porno, aber (u.a.) eine Dreiecksgeschichte mit sinnlichen Elementen. Hier ein Ausschnitt des unfertigen Entwurfs:

Das komplette Cover werde ich hoffentlich auch in Kürze präsentieren können. Inzwischen habe ich allerdings ein Stadium erreicht, in dem ich für kritische Bemerkungen leider nicht mehr aufgeschlossen bin. Meine vorherigen Entwürfe hatte ich sowohl online als auch im Freundes- und Verwandtenkreis in den Ring geworfen. Den ein oder anderen konstruktiven Hinweis habe ich auch mit eingearbeitet, aber irgendwann muss es mal gut sein. Zumal es in Sachen Geschmack einfach keine übergreifende Konformität gibt. Nicht bei den Menschen, die ich schätze. Zum Glück.

Übrigens stelle ich fest, dass mein Hang zu Flüchtigkeitsfehlern positiv mit meiner Schlaflosigkeit korreliert ist. Je größer der Schlafmangel, desto mehr orthographische Schnitzer hab ich drin. Ergo dürften sich die Fehler heute in Grenzen halten. Hoffe ich zumindest.

11 Kommentare

  1. mohseschoh

    Da hast Du also buchstäblich Blut geleckt, vielleicht hat das auch ein wenig den Heißhunger auf Zucker gestillt 🙂 Und sehe ich genauso, wenn Du auf alle Ratschläge und Meinungen eingehst, gefällt es trotzdem noch längst nicht jedem und vor allem am Ende Dir wahrscheinlich selbst nicht mehr.

    • Federfarbenfee

      Blut geleckt gleich in mehrfacher Hinsicht, ja. ? Doch etwaige Gelüste konnte ich damit leider nicht stillen. Dazu hätte ich wohl auf andere als meine eigenen Körpersäfte zurückgreifen müssen. 😉 So habe ich ja nur einen Teil von mir selbst wieder absorbiert. Keine extra Nährstoffe. Ich hab mir dann aber einen Pott zuckerfreien Schokopudding gekocht (- Kakao an sich ist ja ziemlich gesund; darauf möchte ich auch nicht verzichten -) und dann ging’s wieder. Und heute, nach dieser formidablen Nacht, bin ich sowieso exorbitant motiviert. ??

      Cover und Co.: Ganz genau! Dem ist nichts hinzuzufügen. ?

  2. phoebeweather

    Wow, du hast ja richtig professionelles Equipment. Sieht jedenfalls für mich Ahnungslose so aus. Die Stiftpalette sieht toll aus. Und das Graphiktablet ist sicher auch ne coole Sache für Menschen mit entsprechendem Talent. Und bei dir ist das definitiv an der richtigen Stelle! Von daher würde ich eventuell doch mal überlegen, ob es sich nicht lohnt, in mehr Rechenpower zu investieren.
    Ich denke auch, dass erstmal du mit der ganzen Gestaltung zufrieden sein musst. Ich finde es aber toll, was man / du so alles hinzaubern kann. Ich bin da wie gesagt ganz unbeleckt, aber rein vom Erscheinungsbild macht das auf mich nen recht professionellen Eindruck! Grade wenn man die Technik der Inspirationsquelle sieht, an die ich mich tatsächlich noch vage erinnern kann und die natürlich auch ihren ganz eigenen Charme hat.

    • Federfarbenfee

      Vielen Dank für deinen schönen und hochmotivierenden Kommentar, liebe Phoebe!! Die Stifte liegen bei uns, unabhängig von meinen digitalen Gestaltungsprojekten ;), immer auf dem Tisch herum. Weil vor allem die Kinder da mehrmals am Tag spontan damit malen. Mir war es irgendwann zu blöd, den Kasten wegzuräumen, um ihn 5 Minuten später wieder hervorzukramen. Tatsächlich waren es aber ursprünglich meine Polychromos, die meine Kinder dann auch lieben gelernt und zunehmend anstelle ihrer eigenen Stifte genutzt haben. Diesen Kasten haben wir letztes Wochenende neu gekauft, nachdem von der alten Palette nur noch Stummel übrig waren. Über „Kinder im Markt für Künstlerbedarf“ wollte ich übrigens in meinem Eintrag „Kunterbunt …“ eigentlich auch berichten, aber das wäre dann zu lang geworden.

      Was die Ausstattung angeht, müsste ich echt aufstocken. Zumindest, was den PC betrifft. Mir hat gestern das Herz geblutet, als meine Zeichnungen plötzlich unwiederbringlich weg waren. Und genauso kriegt man es ja auch nicht wieder hin.

      Ja, für mich gehört das Zeichnen und Schreiben irgendwie zusammen. Trotzdem war ich sehr verunsichert, weil alle anderen Selfpublisher um mich herum professionelle Covergestalter beauftragt haben. Ich hatte daraufhin auch eine Designerin kontaktiert, aber meine Anfrage sofort wieder zurückgezogen, weil sich in mir drin alles dagegen gesperrt hat, das fremdgestalten zu lassen. Stattdessen habe ich mich vor diesem Entwurf durch einen Ratgeber für Grafikdesign gearbeitet, um zumindest über das Basis-Gestalterwissen zu verfügen. Denn gleich, wie gerne ich auch zeichne: Vom goldenen Schnitt und Co. hatte ich maximal den Hauch einer Ahnung. Hat aber echt was gebracht, dieses Eigenstudium im Zeitraffer. Fühle mich jetzt wesentlich sicherer. Und manchmal können schon Nuancen in der Schrift und räumlichen Anordnung extrem viel ausmachen.

      • phoebeweather

        Sehr cool, was du dir da alles „einfach mal so“ aneignest! Das zeigt, wie sehr dir das Ganze am Herzen liegt 🙂

        • Federfarbenfee

          Da hast du wohl recht. 🙂 ?

  3. hypermental

    Bleib mit dem Zucker dran – es wird sich lohnen.

    • Federfarbenfee

      Danke für’s Anfeuern! 🙂 Ja, ich geb mein Bestes. Heute lief es auch echt gut, aber gestern hätte ich fast hingeschmissen. Nach schlaflosen Nächten metamorphosiere ich und werde regelmäßig zum unberechenbaren Hulk. Da kann ich leider für nix garantieren. Doch wenn ich diesen Teufelskreislauf schlaflos -> Zuckerekstase -> schlaflos nicht endlich dauerhaft unterbreche, sehe ich schwarz.

  4. Kätzerin

    ?Ein Tag mehr: Glückwunsch! Und es gefällt, denn aufn ersten Blick glaubte ich, das Cover für eine edle Zartbitter-Schoki aufm Bildschirm zu erblicken. ?
    Wir schlafen wohl aneinander vorbei: Letzte Nacht konnte ich nicht einschlafen, und wg dem Physio-Termin wurde sie dadurch viel zu kurz. Darum klapp ich jetzt direkt mein Laptop zu. 😉 Trotzdem supertolle Stifte-Vielfalt! 🙂
    Insgesamt weiter so, aber bitte ohne ärgerliche Verluste an einzigartig gelungenen Grafikentwürfen. 😳

    • Federfarbenfee

      Das mit dem „Aneinander-Vorbeischlafen“ hast du jetzt sehr nett formuliert. ? Danke für deine lieben Worte! Ich hoffe, die letzte Nacht verlief auch für dich wieder besser. Meine war durchwachsen, aber kein Vergleich zu den komplett schlaflosen Nächten.

      Höhö. Vielleicht hat sich dein Unterbewusstsein auch an das vorherige Cover, das während des dreijährigen Entstehungsprozesses meine Geschichte zierte, erinnert. Da war tatsächlich flüssige, dunkle Schokolade zu sehen. Aber das habe ich aus diversen Gründen ad acta gelegt. Aber ganz möchte ich mit dem damaligen Stil nicht brechen. Daher sind Assoziationen mit dem alten Cover naheliegend und auch nicht unerwünscht. ?

      • Kätzerin

        Gerne erlaube ich meinem Unterbewusstsein, sich auf ehemalige Erinnerungsfetzen einzulassen, jedenfalls, wenn es sich um flüssige Schokolade dreht. ? Meine gewöhnlichen Hirnsynapsen sagen mir lediglich: Ja, da könnte mal was gewesen sein. 😉
        Was die wechselnde Schlafqualität der vergangenen Nächte angeht: Das vergesse ich lieber, es könnte aber alles deutlich besser sein. Doch Du sollst bitte möglichst häufig erholsam, und immer erholsamer schlafen können. 🙂 BussiBussi! 😉

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