Von jung und angejahrt in Wort und Bild

Monat: Mai 2016

Kurzurlaub in Südtirol

Soeben sind wir von unserem Kurzurlaub in Südtirol zurückgekehrt. Wobei mit kleinen Kindern die Begriffe „Urlaub“ und „Erholung“ keinesfalls  synonym verwendet werden können.

Insbesondere unserem Ämmale ist durch den Overload an neuen Eindrücken nicht nur eine Sicherung, sondern gleich der ganze Kasten durchgebrannt. Solch eine Kumulation an Gebrüll und Gelächter hatten wir seit mindestens einem halben Jahr nicht mehr. Zudem wollte sie sich partout nicht in den Kinderwagen verfrachten lassen, sondern alle Wege komplett selbst laufen. Ihre kurzen Beinchen konnten jedoch nicht mit ihren ehrgeizigen Ambitionen mithalten. Tragen war ebenfalls keine willkommene Option. Und auch die Diskrepanz zwischen Schlafbedürfnis und Schlafbereitschaft war groß.

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Tagesnotizen #11: Alltagskatastrophen

Die Nacht endet um 04.58Uhr. Immerhin sind die Kinder gut gelaunt. Noch.

Ich setze das singende Eiliensche auf die Couch und erst da werde ich mir ihrer seltsamen Frisur gewahr. Ein Büschel Haare hat sich zu einer betonharten Filzmatte verdichtet. Diese erhebt sich keck in der Mitte ihres Kopfes und verleiht ihr einen coolen Punkerlook. Sie faselt etwas von einem Lutscher, aber den kann sie höchstens im Traum ins Bett geschmuggelt haben. Die Haare kleben, die Bettwäsche nicht. Unter fließendem Wasser und mit Seife und Schampoo versuche ich, die Haare in mühseliger Kleinstarbeit wieder zu entwirren. Tapfer lässt das Eiliensche die Prozedur über sich ergehen. Uns beide eint die Sorge, einen Teil ihrer dunkelblonden Locken opfern zu müssen.

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Tagesnotizen #10: Sport oder so ähnlich

Zuerst hatte ich meine Mitgliedschaft im Fitnessstudio gekündigt. Nur, um sie kurz darauf wieder zu reaktivieren. Eigentlich bin ich nicht unbedingt der Typ fürs Fitnessstudio, aber mit Kleinkindern ist nur ein Sport möglich: Sprinten. Und zwar hinterher. Ich merke aber inzwischen deutlich, dass es mehr braucht:  Zur Stärkung des Immunsystems, für die gute Laune,  die körperliche Leistungsfähigkeit und natürlich auch hinsichtlich meiner Figur. Ich hatte ja in dem ein oder anderen Post schon erwähnt, dass ich gerne abspecken möchte. Bisher ist das aufgrund meiner Inkonsequenz ein ziemliches Rumgeeiere. Zwar weist die Bilanz unterm Strich einen Hauch von Minus auf, aber effizient geht anders. Und da ich einfach gerne esse, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Zündschnur von beiden Seiten abzufackeln.

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Besuch im Märchenwald Wolfratshausen

Leider habe ich trotz intensiver Recherche nicht herausfinden können,  seit wann es ihn denn nun schon gibt  – den nostalgischen Märchenwald in Wolfratshausen.  Jedenfalls war ich selbst  als Kind schon oft dort zu Besuch.  Ergo ist er alt.  Und das ist ihm trotz ausgezeichneter und liebevoller Pflege auch anzusehen.  Doch das macht ihn nur noch authentischer und verleiht ihm eine Extraportion märchenhaften Charmes.

Weniger charmant erscheinen auf den ersten Blick die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 13 Euro und ab 85cm Körpergröße werden auch die Stöpsel mit 12 Euro zur Kasse gebeten.  Unser Ämmale ist 15 Monate alt und misst 80cm. Schätzungsweise wird sie mit anderthalb die Zahlgrenze geknackt haben und 50 Euro sind schon ein stolzes Sümmchen für einen Tagesausflug.  Doch jetzt kommt das große, dicke ABER:  Die Fahrgeschäfte kosten nicht extra! Und der Park bietet jede Menge solcher Attraktionen, die beliebig oft genutzt werden können.  Ich muss sagen: Mein Eiliensche und ich haben dieses Angebot exzessiv ausgekostet. Die Warteschlangen sind auch sehr überschaubar. Sogar am Mutter(Sonn)tag mussten wir nur ein- bis zwei Fahrten lang anstehen. Manchmal konnten wir auch direkt durchgehen. Für Menschen, die wie M. mit solchen Vergnügungsfahrten wenig bis gar nichts anfangen können, ist der Park allerdings nur bedingt geeignet. Zwar gibt es zahlreiche andere schöne Dinge zum bestaunen und ausprobieren, doch die Fahrgeschäfte sind, neben den Märchen-Schaukästen, das Herz des Märchenwaldes.

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Am Anfang war Lila: Kapitel 9

Dora

Eva konnte weder ihn, noch sich selbst täuschen. Sie hatte Angst. Vor der eigenen Tochter. Denn trotz allem war sie das: Ihr Kind. Sie hatte Dora unter dem Herzen getragen und sie zur Welt gebracht. Seit acht Jahren war sie dem Mädchen eine wundervolle Mutter. Johann hegte keinen Zweifel daran, dass Eva ihre Tochter inniglich liebte. Doch war ihm nicht entgangen, wie sie Dora ansah. Er spürte Evas Unwohlsein, wenn sie gezwungen war, mit ihr alleine zu sein. Zudem sorgte sich seine Frau wegen des Getuschels im Dorf. Obgleich sie es nie zugeben würde, teilte sie insgeheim die Meinung der tratschenden Weiber.

Nachdenklich betrachtete Johann seine Tochter, die neben ihm, auf dem von der Sonne vorgewärmten Steinwall saß. Arglos lächelte sie ihn an. Die goldenen Sprenkel in ihren violetten Augen leuchteten und die gebräunten Kinderbeine baumelten über saftigem Grün. Die Ziegen grasten zufrieden und auch Dora wirkte glücklich. Eine reine Kinderseele, wie sie unschuldiger nicht hätte sein können. Er fragte sich, was die Aufmerksamkeit der Leute erregt haben mochte. Dora verhielt sich in Gegenwart von Fremden stets unauffällig. Abgesehen von ihrer sonderbaren Augenfarbe unterschied sie sich nach außen hin nicht von ihren Altersgenossen. Gleichwohl redeten die Leute. Hinter vorgehaltener Hand munkelten sie, sein kleines Mädchen sei eine Hexe. Johann plagte das schlechte Gewissen. Es verging kein Tag, an dem er sich nicht fragte, ob es klug gewesen war, jenen Pakt einzugehen, von dem nur er und Eva wussten. SIE war keine Hexe. SIE diente weder Gott noch Teufel.

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Tagesnotizen #9: Am bayerischen Meer

Das wird eher ein Eintrag experimenteller Natur. Ich bin mindestens so blau wie der Chiemsee heute. Der Cabernet Sauvignon ist schuld. Seinen Verführungskünsten bin ich sofort erlegen. Und da ich die letzten paar Jahre vorwiegend schwanger oder am Stillen war, vertrage ich auch nichts mehr.

Egal. Mir geht’s gut.

Unglaubliche sechs Stunden Schlaf hat die vergangene Nacht für mich bereitgehalten. Was aber nicht bedeutet, dass ich jetzt nicht müde wäre.  Irre.  Heute Morgen dachte ich noch, das Thema Schlaf hätte sich für`s Erste erledigt und ich könne die folgenden Nächte mein Buch fertig schreiben. Oder so ähnlich. Schließlich komme ich gerade aus dem Schlaraffenland. Wo Träume an den Bäumen hängen und Tiefschlaf sich aus unversiegbarem Quell in endlose Flüsse ergießt. Doch jetzt, da mein Körper mal wieder geschnallt hat, wie Schlafen geht, will er offensichtlich gleich weiterüben.

Früher war ich ein überzeugter Stubenhocker.

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