Heute gibt es tatsächlich mal wieder einen essenslastigen Beitrag von mir. Auf dem Bild seht ihr ein schnelles Dal aus Belugalinsen und Gemüse. Dazu reiche ich mein altbewährtes Dinkelciabatta. 

Mit einem „richtigen“ Rezept kann ich leider mal wieder nicht dienen. Dieses Resteessen habe ich wie so oft frei nach Schnauze und Bauchgefühl zubereitet. 

Aber im Prinzip ist das Dalkochen eine supersimple und schnelle Angelegenheit:

Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in Kokosöl anschwitzen. Die getrockneteten Linsen spülen und dazu kippen. Mit 3 Teilen Brühe/Passata aufgießen. 20-30Minuten köcheln lassen. Gemüse nach Belieben hinzufügen. Mit Curry, Garam Masala, Kreuzkümmel u.ä. würzen. Ggf. etwas Skyr oder Joghurt draufklecksen oder einrühren. Fertig.

Das Gute an Beluga- und auch an roten Linsen: Sie müssen vor dem Kochen nicht eingeweicht werden und sind ratzfatz gar. 

Nachdem der Corona-Kelch ja an mir vorbeigegangen war, obwohl der Rest der Familie gleichzeitig infiziert war und ich ungeachtet dessen Hardcore-Gruppenkuscheln mit meinen Mädels und unzähligen kleinen Covids betrieben hatte, dachte ich mir: Hey, mein Immunsystem scheint ja inzwischen unkaputtbar zu sein. Tja, weit gefehlt: Aktuell hat mich ein heftiger Infekt am Wickel. Kein Corona, aber trotzdem übel. Doch zum Glück fehlt mir die Zeit, um hier groß rumzujammern.

Jedenfalls investiere ich das bisschen Energie, das ich seit heute wieder verspüre, in kleine Runden mit dem Hund und nicht etwa ins Einkaufen. Die letzten Tage konnte er nur im Garten sausen. Von 10-15km Auslauf am Tag auf ein paar hundert Metern runter ist schon krass. Und mich wundert es eh, dass er trotz fehlender körperlicher und kognitiver Auslastung so brav geblieben ist und weder den Garten umgegraben, noch die Nachbarskatze gekillt oder sonst irgendwas zerlegt hat.  

Wir haben viele Abruf-, Such- und Apportierspiele mit ihm gemacht. Das hat ihn und uns kurzfristig über Wasser und bei Laune gehalten. Aber nun, an Tag 3, war Ende Gelände. 

Zurück zum Essen:

Hülsenfrüchte und TK-Gemüse habe ich immer im Haus. Und in den vergangenen Monaten bin ich weißen und schwarzen, kleinen und großen Bohnen,  roten und dunklen, sähmigen und bissfesten Linsen noch mehr verfallen als ohnehin schon.

Zum einen sind Hülsenfrüchte wahre Nährstoffbomben: Sie stecken voller Proteine, Ballaststoffe, B-Vitamine und Eisen und sind damit auch ein hervorragender Fleischersatz. Ich lebe nicht vegetarisch, aber mein Fleischkonsum ist sehr überschaubar. 

Zum anderen ist ein gutes Dal bzw. Curry aus Linsen oder Bohnen für mich das beste Body- und Soulfood. Kaum eine andere Speise sättigt mich so anhaltend und macht mich derart zufrieden. Das stelle ich immer wieder aufs Neue fest. Danach verspüre ich den ganzen restlichen Tag keinen Heißhunger mehr.

In diesen Kontext passt vielleicht auch ein kleines Zucker-Update: In Zahlen ausgedrückt würde ich schätzen, dass ich zu 90 Prozent haushaltszuckerfrei bin. Die fehlenden 10 Prozent gehen vor allem aufs Gummibärchenkonto. Ab und an gönne ich mir eine Handvoll. Auch wenn ich mir damit pures Gift verabreiche. Doch ich glaube, mit dieser geringen Dosis kann mein Körper umgehen.

Das erinnert mich übrigens an eine geniale Miniserie, die M. und ich gerade durchsuchten: „Midnight Mass“ heißt sie. Müsst ihr mal gucken gehen. Horror mit einer ordentlichen Prise Philosophie und Kirchenkritik.  So würde ich den Inhalt mal grob zusammenfassen. Danke an U. für den tollen Tipp!

Zurück zur Zuckerfrei-Kiste: Inzwischen bringe ich gut 6kg weniger auf die Waage. Nach den ersten 5kg geht es nun also eher schleichend vorwärts, was vor allem daran liegt, dass ich das Kalorienzählen wieder eingestellt habe und die Abnahme nicht mehr im Fokus steht. 6kg mögen nicht die Welt sind. Dennoch fühle ich mich schon um einiges erleichtert.

Und wo wir gerade bei den Updates sind, kann ich ja auch kurz berichten, was sich in Sachen Schlaf so tut.  

Nicht viel, ehrlich gesagt. Vor zwei Wochen hatte ich einen herben Rückfall und seitdem drangsaliert mich Insomnia beinahe wieder in gewohnter Manier. Ich denke, das war auch mit ein Grund, warum mein Immunsystem jetzt so abgekackt ist. 

Die Gründe für die neuerliche Schlaflosigkeit habe ich auch bereits identifiziert: Zu viele Menschen und zu viel Input. 

Die Begegnungen und Impulse an sich waren durchaus positiv, aber der Nebeneffekt nicht: Ich muss einfach akzeptieren, dass ich soziale Kontakte genau wie Gummibärchen nur in geringen Dosen vertrage.

Mein Geist und Bauch signalisierten mir an jenem Wendepunkt vor knapp zwei Wochen sehr deutlich, dass ich mich jenseits meiner persönlichen Grenzen bewege, doch ich dachte mir: „Komm, einer geht noch. Also, ein weiterer Kontakt, ein weiteres Gespräch.“

Und dann habe ich regelrecht gemerkt, wie es „Knacks“ gemacht hat. 

Es folgte eine schlaflose Nacht und viele schlechte. 

Ich bin ja von Haus aus kein Rudeltier und geselliges Beisammensein ist und bleibt mir ein Graus. Von daher empfinde ich es von jeher als Segen, mich zurückziehen zu können. Nichtsdestotrotz bedeutet mein Handicap leider auch das Aus für einige inspirierende und künstlerische Gemeinschaftsprojekte, die mich wohl schon sehr bereichert hätten.

Aber so ist das eben. Mein Schlaf und mein aktuelles Wohlbefinden sind mir wichtiger. Zumal ich derzeit ohnehin nicht sehr zukunftsorientiert bin, um es einmal vorsichtig auszudrücken. Doch auch dies hat wiederum sein Gutes: Umso mehr besinne ich mich auf das berühmte Hier und Jetzt und darauf, dass Lebenszeit einfach kostbar und nicht für Vorratshaltung geeignet ist.

Im Gegensatz zu Hülsenfrüchten beispielsweise. …

Und der Kreis schließt sich. : D