Wir haben es heute wirklich versucht. Ein passables Nachher- bzw. Zwischendurch-Foto zu schießen. Doch gleich, was für ein begnadeter Fotograf mein Mann normalerweise ist: Die Fotos waren allesamt Kacke. (Sorry, Schatz.) Ich bin nicht sonderlich eitel, aber ich will mich für nichts, das ich ins Internet stelle, irgendwann schämen müssen. Und wir wissen ja alle: Das Netz vergisst nix. Niemals. Folglich kann ich kein Foto von mir online stellen, auf dem ich mich furchtbar finde. Das Vorher-Foto ist schon schlimm genug. Da muss das Nachher-Foto einen entsprechenden Kontrast bilden. Also habe ich entschieden, dass es erst dann ein Nachher-Foto geben wird, wenn ich mit meiner Abnahme fertig bin. Und das wird sich noch ziehen. Den folgenden Post habe ich aber schon so oft upgedatet, dass ich einen Schreikrampf bekomme, wenn ich ihn noch ein einziges Mal überarbeiten muss.  Daher veröffentliche ich ihn jetzt. Ohne Ganzkörper-Nachherfoto und bevor ich die 15kg-Marke geknackt habe, an der ich aktuell knabbere. Dafür ist das pixelige Foto im Titel tatsächlich von heute. Es ist das verschwommenste und trotzdem das beste Bild aus dem Fotodesaster. Vielleicht gerade wegen der Unschärfe. Die kaschiert die Falten so schön. 😀

Nun aber endlich zu dem langangekündigten Post:

„Gut sehen Sie aus! Sie haben abgenommen!“

Mit diesem unverhofften Kompliment wurde ich beglückt, als ich vor einer Weile meiner Masseuse in die Arme lief. Sie hatte mich fast meine komplette zweite Schwangerschaft sowie die ersten Monate nach der Geburt begleitet. Doch seit dem letzten Termin dürfte nun mehr als ein Jahr vergangen sein. Wieder ein Beispiel dafür, wie  hilfreich Routinen sein können. Solange die Massage Mittwoch  Abend eingetaktet war, schaffte ich es auch, meine persönliche Wellnessstunde einzuhalten.  Aber dann gab es irgendwann eine Pause – der Grund hierfür ist mir entfallen – und seitdem habe ich es nicht mehr auf die Reihe gebracht, neue Termine zu vereinbaren.  Dem Geldbeutel hat es zwar gut getan, dem Wohlbefinden aber weniger. Und im Grunde gönne ich mir sowieso nicht viel.  17 EUR pro „Sitzung“ sind bezahlbar und gut investiert.  Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir nie Essen oder ins Kino gehen und auch der letzte Urlaub schon vier Jahre zurückliegt. Aber für dieses Jahr haben wir zwei Wochen Strandurlaub gebucht – ha! Das Meer vermisse ich nämlich sehnlichst.

Bisherige Abnahme und Zielgewicht

Jedenfalls wunderte ich mich, dass mir die Dame die Abnahme auf den Kopf zusagte. Vermutlich im wahrsten Wortsinne. Denn fast zwei Drittel meines Körpers steckten in einer dicken Winterjacke und das Gesicht ist sowieso meist das erste, auch für andere sichtbare Indiz, wenn jemand abgespeckt hat. Allerdings scheint die Feststellung meiner Masseuse eine Art Startschuss gewesen zu sein.  Seitdem häufen sich die wohlwollenden Äußerungen, mein Erscheinungsbild betreffend. Natürlich freue ich mich sehr darüber, dass auch meiner Umwelt schon eine Veränderung auffällt. Zumal ich überhaupt noch nicht damit gerechnet habe. Schließlich waren zu dem Zeitpunkt erst acht Kilogramm gepurzelt. Inzwischen sind es 14 und es sollen noch etliche weitere folgen. Ich weiß, dass 60kg auf 1,70m ein ehrgeiziges, aber keineswegs unrealistisches Ziel sind. Schließlich habe ich früher auch nicht mehr, sondern eher weniger gewogen. Und in mein Zielgewicht ist bereits ein Alterszuschlag von einigen Kilos mit eingerechnet. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Herausforderungen, Deadlines und (neue) Routinen

Termine und Zeitdruck. Ich hasse beides. Und trotzdem erbringe ich unter eben diesen Voraussetzungen meine besten Leistungen. Sei es das Abitur, das Studium, die Bilanzbuchhalterausbildung, utopisch anmutende Anforderungen im Beruf, zuletzt der NaNoWirMo und nun mein Abspeckprojekt. Ich brauche die Herausforderung, um zu Höchstform aufzulaufen. Allerdings ist dies ein  gefährliches Spiel, das auch schnell kippen und dessen Gewinn – erfahrungsgemäß – zulasten der Gesundheit gehen kann. Und gerade Letztere ist es doch, die ich zurückerlangen will. Das ist mein größtes Bestreben. Deshalb ist es für mich wichtig, dass ich die Messlatte hoch setze, aber nie mehr dauerhaft über meine Grenzen hinausgehe.  Für mein Abspeckprojekt heisst das, dass ich ein konkretes Ziel vor Augen habe und einen Zeitraum, in dem ich es erreichen will. Andernfalls dümpel ich noch in dreißig Jahren im Übergewichtsbereich herum. Sofern ich dann noch lebe. Was eher unwahrscheinlich ist, wenn ich so weiter mache wie bis vor ein paar Monaten. Nicht nur meine Pluskilos, sondern vor allem auch die Auswirkungen meines exzessiven Zuckerkonsums haben mich in den letzten beiden Jahren deutlich spüren lassen, dass ich mir bald die Radieschen von unten ansehen darf, sollte ich nicht endlich die Kurve kriegen. Es ist wirklich allerhöchste Eisenbahn.

Einen erheblichen Anteil meiner täglichen „Freiminuten“ habe ich daher in den vergangenen Monaten in meine persönliche „Weiterbildung“ investiert. In Sachen Ernährung, Sport und Gesundheit. Dazu weiter unten noch ein paar Anmerkungen. Hinzu kommt das Training, das ich mehrmals pro Woche zu Hause absolviere. Meinen Sport mache ich meist  in den dreißig Minuten, die ich im November tagsüber für den NaNoWriMo „herausgehauen“ habe. Und Abends bin ich dann so platt, dass sogar mein Chinchilla beim Hinterm-Ohr-Kratzen mehr Kreativität an den Tag legt als meine Wenigkeit, die mit rotgeränderten Augen und leerer Birne auf ein ebenso leeres, digitales Blatt Papier stiert.

Dennoch bin ich dabei,  wieder eine funktionierende Schreibroutine zu etablieren.  Spätestens mit Kindern lernt man, wie wichtig Routinen sind. Sie geben Halt, Struktur und machen den Alltag effizienter. Insbesondere die Regelmäßigkeit und der Automatismus, der sich irgendwann einstellt, helfen ungemein bei der Zielerreichung. Egal, um was es geht. Nur dank meiner täglichen Routinen habe ich den NaNoWriMo neben dem üblichen Alltagsstress gepackt.

Der Winter war allerdings dominiert von mehreren Grippewellen, die unsere ganze Familie erfasst haben. Bis einschließlich Februar gab es kaum einen Tag, an dem wir alle gesund waren. Hinzu kamen diverse Vormittags- und Nachmittagstermine, die unseren Terminkalender zum Überquellen brachten. Was Letzteres anbelangt, ist in absehbarer Zeit ist auch keine Besserung in Sicht. Doch ich bin ja ein positiv denkender Mensch und daher überzeugt davon, dass ich es schaffen kann, zumindest einen meiner beiden Romane bis Ende des Jahres fertigzustellen. Eine stabile Gesundheit wäre auch da von Vorteil. Die unterschiedlichen Projekte stehen also nicht separat nebeneinander und sich im Weg, sondern haben teils auch recht positive Wechselwirkungen.

Dennoch gibt es Punkte, an denen sich meine Vorhaben gegenseitig behindern. So war das Schreiben bei mir bisher an einen enormen Süßigkeitenverzehr gekoppelt. Ich bin keine von denen, die während einer spannenden Szene das Essen vergisst. Weder in der passiven (Lesen), noch in der aktiven (Schreiben) Rolle. Eher eine von den Kandidaten, die aus lauter Aufregung nebenher ein Pfund Schokolade inhaliert. Generell bin ich ein Stressesser. Der Zucker hat mir immer geholfen, meine Hirnkapazität maximal zu nutzen und in kurzer Zeit schier Unmögliches zu schaffen. Zumindest habe ich mir das eingebildet und mich irgendwann darauf konditioniert. Da hilft aber auch kein Obstteller, den ich neben den Laptop oder den Bücherstapel stelle. Für mich ist Obst keine Alternative zu Schokolade. Never ever. Außer Beeren und Äpfel mag ich sowieso nicht sonderlich viele Früchte und auf Letztere bin ich allergisch. Wenn es um die gesundheitlichen Aspekte und die Nährstoffe geht, greife ich lieber zu Gemüse. Und ich muss mich ja nicht noch mit Unmengen von Fruchtzucker zuballern, wenn ich sowieso schon zuviel Süßes esse. Hinzu kommt, dass Obst meinen Heißhunger einfach nicht befriedigt. Früchte wecken bei mir erst recht die Lust auf Schokolade.

Was also tun? Ich habe festgestellt, dass mir vor allem zwei Dinge helfen, die enge Verknüpfung zwischen Schreiben/Lernen/Arbeiten  und Süßkram futtern, zu lösen: Eine Kanne guter Tee und Bewegung.

Da ich meinen Kaffee nicht schwarz trinke, ist der keine adäquate Lösung. Zumindest dann nicht, wenn in meinem Kalorienbudget kein Platz mehr ist für mindestens einen Liter fettarmer Milch.  Zwei große Tassen Milchkaffee mit zuckerfreiem Caramelsirup gönne ich mir pro Tag. Mehr nicht. Also greife ich beim Schreiben zu Pfefferminztee. Immer, wenn ich mir eigentlich eine Rippe Schokolade in den Mund stopfen würde, nippe ich an meiner Teetasse. Jetzt gerade auch. Für mich funktioniert es. Das Süßigkeiten Futtern resultiert bei mir nämlich oft gar nicht aus übermäßigem Appetit, sondern massiver, innerer Unruhe und viel Adrenalin im Blut. Und da reicht es oft schon, diese Übersprungshandlung umzulenken.

Falls mich allerdings echter Heißhunger am Wickel hat, kann Tee nicht mehr viel ausrichten. Dann stelle ich mich zehn Minuten auf den Crosstrainer oder stürze mich in meine Trainingsroutine. Sport schickt meinen Heißhunger für ein paar Stunden in die Wüste und ich kann mich im Anschluss entspannter den anderen Aufgaben widmen. Hilft übrigens auch, wenn die Kinder gerade total Rambazamba machen, meinen Nerven blank liegen und es nicht reicht, mit ihnen zehmal um den Block zu jagen. Zwar kommt es vor, dass ich nach dem Sport erst richtig Kohldampf schiebe, aber das ist dann echter Hunger und nicht bloße Gier nach Schokolade. Und dann esse ich auch. Ich kann echten von falschem Hunger unterscheiden, wenn mir in diesem Moment auch Gurken, Eier und Hühnchenbrust äußerst verlockend erscheinen. Die Schokolade wird dann tatsächlich weniger attraktiv als eine anständige Mahlzeit.

Noch ist die „Umprogrammierung“ nicht 100 Prozent abgeschlossen und bombensicher gefestigt, aber mit jedem Tag wird es besser.

Nicht nur der Sport und das Teetrinken, sondern auch die Mahlzeitenplanung und das Kalorientracking werden mehr und mehr zur Routine. Und je mehr mir dies alles in Fleisch und Blut übergeht und nebenher läuft, desto größer werden auch wieder die Kapazitäten für meine Schreibprojekte. Natürlich immer unter der Prämisse, dass die Familie nicht zu kurz kommt. Diese „Ich-Aktivitäten“ ranken sich um den Alltag mit Mann und Kindern. Letztere beanspruchen natürlich den Löwenanteil meiner Zeit und das ist auch o.k. so.  Dennoch ist es für mein Seelenheil und auch für unsere gemeinsame Zukunft wichtig, dass ich mich selbst nicht komplett hinten runterfallen lasse. Auch meine Kinder profitieren von einer fitten und zufriedenen Mama.

Ernährung

Nach wie vor konsumiere ich täglich zwischen 1.800kcals und 2.300kcals. Hier ist die Fitbit Uhr mein bestes und unermüdliches Helferlein. Der Kalorienverbrauch schwankt nämlich, je nach Aktivitätslevel, gewaltig. Im Schnitt liege ich bei 3.000kcals, aber es können auch mal 500 mehr oder weniger sein. Meine Essmengen passe ich entsprechend an. Wenn ich mich viel bewege, habe ich auch mehr Hunger. Da knurrt mir dann auch mit 2.000kcals noch der Magen und ich stocke entsprechend auf. Ich halte nichts davon, mich jeden Tag stupide an einer fixen Zahl festzuklammern.

Die größte Herausforderung in Sachen Mahlzeitenplanung ist es, allen gerecht zu werden. Ich habe es längst aufgegeben, nach den „Wundergerichten“ zu suchen, die von der ganzen Familie gegessen werden. Und ich habe auch null Bock, weiterhin einen auf Müllschlucker für die Essensreste der Kinder zu machen. Mein Eiliensche hat zum Beispiel gerade mal wieder eine „No-Pasta“- und mein Ämmale eine „Only-Pasta“-Phase.  Das Ämmale liebt deftige Saucen, in denen ich gerne Tonnen von Zucchini, Karotten, Tomaten und Paprika unterbringen darf. Hauptsache, Nudeln dazu. Für das Eiliensche geht so ein Misch-Masch gar nicht. Sie bevorzugt Rohkost und bitte, je nach Sorte, säuberlich voneinander getrennt.  Mit den Nahrungsmittelpräferenzen meiner Mädels könnte ich allein einen ganzen Blogpost füllen.  Natürlich ist es aufwendig, für jeden das zuzubereiten, was er gerne isst, aber so bleibt kaum etwas übrig und das Einnehmen der Mahlzeiten gestaltet sich wesentlich entspannter. Zumindest mein Mann hat ähnliche Essvorlieben wie meine Wenigkeit und ist inzwischen auch recht aufgeschlossen meinen gesunden Varianten gegenüber. Ich bin schon glücklich, wenn ich auf ein „3-von-4-Gericht“ stoße. Will heißen: Zumindest drei von vier Familienmitgliedern mögen es. Gefüllte Paprika etwa. Mein Eiliensche bekommt dann halt statt dessen Fischstäbchen mit Rohkost. Gibt es dagegen Käsespätzle, bin ich derzeit diejenige, die sich mit einer Gemüse-Hähnchen-Pfanne aus der Art schlägt, während der Rest der Familie genüsslich an den Gouda-Fäden zuzelt.

Wenn ich keinen Druck auf meine Kiddies ausübe und einfach neben ihnen meinen gesunden Krempel verzehre, stehen die Chancen übrigens am besten, dass die Mädels auch mal von meinem Teller probieren und wir im Optimalfall ein neues Familiengericht in unser Standardrepertoire aufnehmen können. Und am wichtigsten für die Kinder ist offensichtlich, dass sie nicht allein essen müssen. Sie genießen es sehr, wenn wir alle zusammen am Tisch sitzen.

Ich achte hauptsächlich darauf, dass meine Nahrung ausreichend Protein, Ballaststoffe und möglichst wenig Zucker enthält. Und darauf, dass es schmeckt und satt macht. Wer sehen will, was ich so esse, kann gerne mal auf Instagram vorbeischauen.

Sport

Bisher war ich ja hauptsächlich der Cardio-Typ. Mit Krafttraining hatte ich nicht allzuviel am Hut, obwohl ich mir der gesundheitliche Benefits durchaus bewusst war. Das Gerätetraining im Fitnessstudio hat mich zwar schon ein wenig in diese Richtung geschubst. Doch mein Trainingsplan war wohl nicht so optimal auf mich abgestimmt.  Muskelerschöpfung kannte ich ad dato nicht einmal vom Hörensagen.

Stammleser wissen, dass ich die Mitgliedschaft im Fitnessstudio beenden musste, weil mein Ämmale in Sachen Miniclub einfach nicht mitgezogen hat, was nicht zuletzt an dem ständigen Betreuerwechsel lag. Also war ich gezwungen, meinen Sport auf daheim zu verlegen. Von anno dazumal hatte ich noch einige angestaubte Fitness-DVDs im Regal herumliegen und so kam es, dass  mir „30 Day Shred“ von Jilian Michaels in die Hände fiel.  Den reißerischen Titel möge man bitte mit Missachtung strafen und ihn nicht auf das Programm selbst übertragen. Denn das ist wirklich gut. Innerhalb weniger Tage bemerkte ich bereits eine Veränderung. Zuerst am Bauch. Das ist die Zone, wo ich persönlich am schnellsten Resultate erziele. Ähnlich wie vor ein paar Jahren, als ich es zum ersten Mal ausprobiert habe. Allerdings konnte ich es damals nicht komplett durchziehen, da ich zwischenzeitlich wieder schwanger wurde.

Hochmotiviert ging ich also vor ein paar Monaten erneut an den Start. Und ich muss sagen: Jilian Michaels hat mir die Vorzüge des Krafttrainings auf beeindruckende Art und Weise nahegebracht. Es ist wirklich der helle Wahnsinn, wie schnell sich ein Körper zu verändern in der Lage ist. Gratis oben drauf gab es einen Extraschwung Energie und gute Laune. Und gerade ich, meines Zeichens bekennende Gerne-und-Vielesserin, bin natürlich äußerst interessiert an möglichst viel aktivem Muskelgewebe. Denn das verbrennt bekanntermaßen auch im Ruhezustand ordentlich Kalorien.

Was mir allerdings bei „30 Day Shred“ nicht so schmeckt, ist die Tatsache, dass jeden Tag die gleichen Muskelgruppen trainiert werden. Meinem Körper geht es besser, wenn ich den verschiedenen Muskeln jeweils zumindest einen Tag Ruhe gönne, bevor sie erneut beansprucht werden. Außerdem taugte es mir nicht, dass es zwischen den einzelnen Sätzen keine Pausen gab.  Weiterhin wollte ich mein Training gerne so gestalten, dass ich die Gewichte mit der Zeit steigere. Das kann man natürlich in Eigenregie auch bei „30 Day Shred“ machen, aber effektiv geht irgendwie anders.

Daher habe ich mich im Internet ein wenig umgesehen, welche Trainingspläne für mich, als blutige Anfängerin in Sachen Krafttraining, in Frage kommen. Auf YouTube wird man hier sehr schnell fündig. Aber so richtig glücklich war ich nicht mit den Routinen, das ich mir da selbst zusammengeschustert habe. Zwischendurch habe ich daher eine kostenpflichtige Geschichte ausgetestet, die ich allerdings hier nicht empfehlen werde.  Denn nach wie vor denke ich, dass das alles auch umsonst im Internet zu finden ist, wenn man nur genügend Zeit investiert.  Jedenfalls handelt es sich bei der Kiste, die ich da ausprobiert habe, um ein Komplettprogramm. Wobei ich die Ernährungskomponente links liegen gelassen und mir da nur die ein oder andere Inspiration herausgezogen habe. Da verfolge ich lieber meinen eigenen Weg. Mir ging es hauptsächlich um die Kraftsporteinheiten und die Motivation. Mit Beidem war ich überaus zufrieden.  Die 5kg-Hanteln reichen für viele Übungen schon lange nicht mehr aus. Statt dessen habe ich die verstellbaren Hanteln von meinem Mann entstaubt. Der schleicht jetzt übrigens auch immer öfter interessiert um mich herum und macht große Augen, weil ich etwa bei der Chest Press alle verfügbaren Scheiben auf seine angerosteten Hantelstangen packe. Unter Anderem daran merke ich, wie gut das Training anschlägt. Zwei- bis dreimal die Woche 30 Minuten stähle ich mittlerweile meine Muckis ;-). Mit Kiddies, die ständig auf mir herumturnen, arbeite ich zwar unter erschwerten Trainingsbedingungen, aber auch das ist machbar, wenn man nur will. Hinsichtlich Cardiotraining mache ich auch weiterhin meinen eigenen Stiefel. Sprich – sporadisch Crosstrainer. Und natürlich alles, was möglich ist, zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen.

Ausreichend Bewegung aktiviert übrigens das Lymphsystem, welches von zentraler Bedeutung für eine gut funktionierende Immunabwehr ist. Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt:

Kampf für die Gesundheit und gegen die ständigen Entzündungen

Weiter oben hatte ich erwähnt, dass derzeit auch einiges an Zeit für meine „Weiterbildung“ in Sachen „Gesundheit“ draufgeht. Inzwischen fühle ich mich wesentlich besser als noch im Jahr 2015. Thrombose, Lungenentzündung, mehrfache Fieberschübe mit 40 Grad und ein geschädigter Unterkiefernerv nebst Zahneinbuße gehören hoffentlich für immer der Vergangenheit an. Trotzdem habe ich nach wie vor mit häufigen Infekten und akuten sowie chronischen Entzündungen zu kämpfen. Gleich im Anschluss an meine letzte Erkältung hatte ich zum Beispiel das Vergnügen mit einer fiesen Kieferentzündung und meine Angst war groß, dass ich in Kürze noch ein bis zwei Zähne mehr verliere. Man muss nicht lange suchen, um über die Risiken zu stolpern, die solche permanenten, entzündlichen Prozesse mit sich bringen. Hinzu kommt, dass auch mein Vater im Jahr 2015 von einer schweren Erkrankung überrumpelt wurde und seitdem ebenfalls mit ernsten und nicht enden wollenden Entzündungen zu tun hat. Die Angst vor den Konsequenzen – sowohl bei ihm, als auch bei mir – treiben mich an, dieser (lebensgefährlichen) Entwicklung endlich Einhalt zu gebieten.

Eine große Stellschraube ist natürlich auch hier die Ernährung. Und da Zucker Entzündungen fördert, war es auf jeden Fall schon ein wichtiger Schritt, den Süßigkeitenkonsum massiv zu reduzieren.  (Ganz ohne Schokolade werde ich aber nie können, aber es müssen ja nicht gleich zwei 300g-Tafeln pro Abend sein.) Auch der Abbau von Körperfett ist das zweifellos förderlich. Mein Vater allerdings ist eher zu dünn als zu dick. Und gegen meinen Schokoladenkonsum hat er auch nie anstinken können. Für ihn gibt es dahingehend also nicht viel zu optimieren.

Eine stringente, antientzündliche Ernährung erfordert allerdings noch viel mehr als nur Verzicht auf (Industrie-)zucker. Eine hohe Zufuhr sekundärer Pflanzenstoffe beispielsweise wirkt erwiesenermaßen entzündungshemmend und bringt auch noch so einige andere, gesundheitliche Vorteile mit sich.  Das Buch „Krebszellen mögen keine Himbeeren“ kann ich in diesem Zusammenhang wärmstens empfehlen. Beizeiten verlinke ich dazu gerne noch mehr passende Lektüre, aber an dieser Stelle würde das den Umfang dieses Blogposts endgültig sprengen. Der Wortanzahl nach zu urteilen, ist es er sowieso schon länger als ein durchschnittliches Kapitel „Von am Anfang war Lila“.

Achtung, Leute. Zum Abschluss könnte es jetzt noch ein klein wenig esoterisch werden. Die oben beschriebenen Maßnahmen sind zwar schön und gut, aber meiner Meinung nach nicht ausreichend, um mich (und meinen Papa) gesundheitlich wieder auf Kurs zu bringen. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch als Ganzes betrachtet werden muss und es keinen Sinn macht, nur an einzelnen Symptomen herumzudoktern. Daher befasse ich mich inzwischen auch mit naturheilkundlichen Ansätzen, Vitaminpräparaten und natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln. Sobald ich diesbezüglich mehr Erfahrungen vorzuweisen habe, werde ich gerne berichten.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnt haben, dass sich mein Schlafverhalten stark verbessert hat, seitdem ich die Ernährung umgestellt habe und regelmäßig Sport treibe. Auch davon wird mein Immunsystem langfristig hoffentlich profitieren. Es ist keine Seltenheit mehr, dass ich fünf Stunden pro Nacht schlafe. Noch vor einem halben Jahr wäre das undenkbar gewesen. Ihr seht: Es geht voran. 🙂