Folgender Eintrag könnte für Nichteltern hart an der Schmerzgrenze liegen. Wer diesen Warnhinweis nicht beachtet, ist selbst schuld.

Hier die TOP 5 der Nicht-Schreib-Gründe:

  1. Die Schlafprobleme des Ämmale bewegen sich nun in ähnlich unfassbaren Dimensionen wie beim Eiliensche damals. Will heißen: Das Ämmale schläft einfach nicht, wenn keiner neben ihr liegt. Und wir reden hier nicht nur vom Einschlafen. Jede Minute im Traumreich will durch eine Bezugsperson begleitet werden. Dabei habe ich mir geschworen, diesen Zirkus nicht noch einmal mitzumachen. Heute ging das Duell zwischen dem Ämmale und mir in die entscheidende Runde: Das Ämmale konnte ein Schlafdefizit von mehreren Stunden vorweisen und war entsprechend gut gelaunt. Schon ein kleiner Legostein im Getriebe des Lauflernwagens löste einen Anfall aus. Dennoch wähnte ich mich auf der Siegerseite, da ich keine Schwäche gezeigt und mich nicht neben sie gebettet hatte. Irgendwann müsste doch der Schlafdruck ausreichend groß sein, dass sie auch ohne lebendiges Kuschelkissen neben sich selig schlummern würde, dachte ich mir. Aber weit gefehlt! Und mich, als eingefleischter Insomnikerin, sollte das eigentlich auch nicht verwundern. Tut es aber doch. Das ist ein BABY, mein Gott. Jedenfalls steigerte sich die Unleidlichkeit des Ämmale im Laufe des Vormittags drastisch. Gegen 10 resignierte ich, schnappte mir die kleine Heulboje und legte mich mit ihr ins Bett. Nach einem 15minütigen Ringkampf schlief sie endlich in meinen Armen ein. Mein einziger Versuch, mich hinauszuschleichen, scheiterte kläglich. Das Ämmale stand justamente senkrecht und vorwurfsvoll brüllend im Bett. Den Rest des Tages musste sie wohl oder übel wach über die Runden bringen, da ich Nachmittags das Eiliensche nicht einfach sich selbst überlassen kann. (Eigentlich sehe ich schon doppelt und der Laptop befindet sich im Gegensatz zu den Kindern im Tiefschlaf oder wie lässt es sich sonst erklären, dass er die Buchstaben in Zeitlupe ausspuckt?)
  2. „Ich muss erstmal dringend Pipi“ teile ich dem Eiliensche mit, das etwas zu trinken, die Kindergartenlieder-CD, einen Umhang, Stoppersocken, den entschwundenen Olaf und eine intakte Playmobil-Kita fordert. Letztere wurde Minuten zuvor mutwillig vom Ämmale in seine Einzelteile zerlegt. Zu meinem Erstaunen erwidert das Eiliensche: „Ich muss auch. Als Erstes.“ Verarschen kann ich mich selbst, denke ich und antworte: „Nein, ich bin Erste. Du kannst nachher, wenn Du willst.“ Tatsächlich bleibt das Eiliensche mit konzentriertem Gesichtsausdruck wie angewurzelt vor mir stehen. Kaum habe ich die Spülung betätigt, erklärt sie bestimmt: „Jetzt bin ich dran.“ Schnappt sich den Klositz mit der Leiter und montiert ihn mit ein klein wenig Hilfestellung meinerseits an die Toilette. Zieht sich mit aller Selbstverständlichkeit die Hosen runter, setzt sich und pullert tatsächlich drauflos. „Ich will jetzt eine Unterhose anziehen. Keine Windel,“ verkündet sie im Brustton der Überzeugung. Um diese Info zu verarbeiten, brauche ich einen Moment. Ich hänge noch an der Stelle, wo sich das Eiliensche auf die Toilette setzt. Wie sich herausstellt, bevorzugt sie dann aber doch ihr kleines Klo, das ich erstmal einer Grundreinigung unterziehen muss, da wir es bereits in den Sperrmüll aussortiert hatten. Unter den Topf legen wir eine flauschige Badunterlage. Wenn schon, dann richtig. An Gemütlichkeit ist des Eiliensche persönliche Kloecke nun nicht mehr zu übertreffen. Sie sucht sich eine rosa Unterhose mit drei Ballerinas aus und pinkelt bis zum Abend mit Ansage in ihre Minitoilette. Ich platze beinahe vor Stolz und zeige ihr das auch. Sie freut sich. Als ich sie heute aus dem Kindergarten abhole, ist aber alles anders und es scheint so, als hätte ich den gestrigen Nachmittag nur geträumt. Zum „Warum“ habe ich eine Ahnung, die ich aber an dieser Stelle nicht vertiefen möchte. (Es geht auf 0.30 zu. Ich muss mich kürzer fassen. In vier Stunden ist für das Ämmale die Nacht beendet.)
  3. Jemand oder etwas hat versucht, meine Website zu hacken. Bei WP-Blogs gehört das vielleicht zur Tagesordnung, aber beunruhigend finde ich es doch, obwohl ich schon vor geraumer Zeit entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe.
  4. Eine Dame, die sich selbst als Lektorin bezeichnet, hat mich per Email freundlich darauf hingewiesen, dass mein Blog zwei Rechtschreibfehler enthielte, dies einen unprofessionellen Eindruck erwecke und ich doch bitte ihre Orthographiesoftware käuflich erstehen möge.  Sollte diese Person tatsächlich Lektorin sein, sei ihr angeraten, ihre Werbestrategie nochmals zu überdenken. Solche sogar im engeren Sinne als Spam zu klassifizierenden Nachrichten wirken auf meine Schreibmotivation wie das Ämmale auf Zimmerpflanzen in ihrer Reichweite: Tödlich. Und wer nicht schreibt, braucht keinen Lektor. Wie ich erfahren durfte, wurden auch andere Bloggerkollegen schon von Frau W. beglückt. Ein eher zweifelhaftes Vergnügen wie gesagt.
  5. Ist mir entfallen. Ich bin zu müde. Vielleicht war es auch das.

Das dritte Kapitel wird also mit einigen Tagen Verzögerung online gehen.

Stichwort „denn sie wissen nicht, was sie tun“: Gestern habe ich gelernt, dass ich einen Blogroman schreibe und dass diese Form der Publikation schon geraume Zeit existiert.

Der Übersichtlichkeit zuliebe werde ich den einzelnen Kapiteln in naher Zukunft ein einheitliches Titelbild verpassen. Dazu muss ich mir noch Gedanken machen.

Heute aber nicht mehr. Mein Laptop hängt sich endgültig auf und ich bald auch.

Gehabt Euch wohl und gute Nacht!